Kommentar
09:19 Uhr, 30.09.2020

DAX setzt Abwärtsimpuls fort – Nichts als Chaos im US-Wahlkampf

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  • DAX
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„Shut up, man!“ – Kein Satz steht wohl treffender für das gestrige TV-Duell zwischen Amtsinhaber Donald Trump und seinem Herausforderer um das Präsidentenamt Joe Biden. Letzterer wollte sich mit dieser Ansage an Trump von den dauerhaften Unterbrechungen des „Clowns“, wie er ihn nannte, befreien. Zwar hat in den Augen der Beobachter Präsident Trump die über weite Strecken chaotische Debatte dominiert und Biden besser abgeschnitten als erwartet. Aber es war nicht schön anzusehen, beide Kontrahenten nahezu die gesamte Zeit gleichzeitig reden zu hören. Nun wird schon darüber spekuliert, ob es vielleicht die letzte TV-Debatte gewesen sein könnte.

Die Börsen reagieren zunächst einmal negativ auf das Duell, aber es gibt keine großen Ausschläge. War es vor vier Jahren noch der mexikanische Peso ein Markt, der auf sämtliches Wahlkampf-Getöse reagierte, weil man befürchtete, Trump könnte eine Mauer errichten, gibt es in diesem Wahlkampf bislang keine klare Message. Außer vielleicht die, dass sich das Chaos aus dem Duell bis zur Wahl und darüber hinaus fortsetzen könnte. Trump könnte ein knappes und auf den ersten Blick nicht eindeutiges Wahlergebnis nicht akzeptieren. Wenn die Wahl vor den Gerichten landet, dürfte es zu einer wochenlangen Hängepartie kommen und das gerade diskutierte Konjunkturpaket sich so immer weiter verzögern.

Die großen Indizes DAX, Dow Jones, S&P 500 und Nasdaq haben bereits Anfang September mit dem ersten Rutsch nach unten einen Auftakt für eine stärkere Korrektur am Aktienmarkt geliefert. Nach einem kurzen Zwischenspurt zu Wochenbeginn könnte sich dieser Abwärtsimpuls nun fortsetzen. Der heutige Tag dürfte dabei charttechnisch neue Erkenntnisse bringen. Für den Moment sollte man davon ausgehen, dass die Rally im Deutschen Aktienindex am Montag eine Eintagsfliege gewesen ist.

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Über den Experten

Jochen Stanzl
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Chefmarktanalyst CMC Markets
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Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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