Analyse
09:00 Uhr, 07.05.2021

DAX® - Schwankungsbreite dürfte zunehmen

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  • DAX
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    Aktueller Kursstand:   (XETRA)

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Schwankungsbreite dürfte zunehmen

Der DAX® konnte gestern zunächst seine Erholung vom Vortag fortsetzen. Doch bei 15.281 Punkten verließ die Marktteilnehmer der Mut. Aufgrund der Vorgaben dürften die deutschen Standardwerte heute erneut freundlich in den letzten Handelstag der Woche starten. Dennoch bleiben wir aus saisonalen Überlegungen heraus, wegen der optimistischen Grundstimmung sowie aufgrund eines nicht mehr richtig mitziehenden US-Technologiesektors vorsichtig. Ein zusätzliches Argument liefert in diesem Zusammenhang die Average True Range (ATR). So müssen Anleger aufgrund der Bodenbildung bzw. des Abwärtstrendbruchs im Verlauf des Volatilitätsindikators in den nächsten Wochen mit einer größeren DAX®-Schwankungsintensität rechnen. Ein Unterschreiten des Tiefs vom 21. April bei 15.072 Punkten würde in dieser Gemengelage für ein erstes Korrekturanzeichen sorgen. Charttechnisch wesentlich bedeutender ist allerdings die Kombination aus dem jüngsten Verlaufstief (14.845 Punkte), der 50-Tages-Linie (akt. bei 14.810 Punkten) und dem alten Allzeithoch von Mitte März (14.804 Punkte). Damit ist diese Auffangzone als Absicherung prädestiniert.

DAX® (Daily)

Chart DAX®

Quelle: Refinitiv, tradesignal²

5-Jahreschart DAX®

Chart DAX®

Quelle: Refinitiv, tradesignal²

„Bullishes“ Keilmuster

Gleich mehrere charttechnische „Lichter am Ende des Tunnels“ machten wir Mitte April bei der Fresenius-Aktie aus (siehe „HSBC Daily Trading“ vom 15. April). Zunächst ist in diesem Kontext das „Hammer“-Umkehrmuster auf Quartalsbasis zu nennen, dem in den ersten drei Monaten 2021 ein „doji“ mit markanter Lunte folgte. Der durch diese Kerzenmuster erkennbare Gezeitenwandel spiegelt sich darüber hinaus in verschiedenen Indikatoren wider. So liegt im Verlauf der Relativen Stärke (Levy) eine Bodenbildung vor, während der MACD mit einem Einstiegssignal auf historisch niedrigem Niveau aufwartet. Am wichtigsten ist aber ohne Frage die Aktivierung unseres damaligen Signalgebers in Form eines Bruchs des seit Oktober 2018 bestehenden Baissetrends (akt. bei 38,27 EUR). Dank dieses Befreiungsschlags kann die Kursentwicklung der letzten vier Jahre als „bullisher Keil“ interpretiert werden (siehe Chart). Ein erstes Anlaufziel markiert nun die Kombination aus dem Hoch von Juni 2020 (46,51 EUR) und der 38-Monats-Glättung (akt. bei 46,80 EUR). Danach definieren die horizontalen Hürden bei rund 52 EUR den nächsten Widerstandsbereich. Als Absicherung auf der Unterseite bietet sich indes der o. g. ehemalige Baissetrend an.

Fresenius (Monthly)

Chart Fresenius

Quelle: Refinitiv, tradesignal²

5-Jahreschart Fresenius

Chart Fresenius

Quelle: Refinitiv, tradesignal²

Da ist der Befreiungsschlag!

Dem Goldpreis gelang zuletzt eine Stabilisierung auf Basis der verschiedenen horizontalen Unterstützungen bei knapp 1.700 USD, dem 38,2 %-Fibonacci-Retracement des gesamten Hausseimpulses seit 2015 (1.680 USD) sowie der oberen Begrenzung des alten Haussetrendkanals seit Ende 2015. Diese Formulierung ist sogar zu schwach, denn gestern folgte ein ganz besonderer charttechnischer Paukenschlag. Gemeint ist der Spurt über den Kumulationswiderstand bei rund 1.800 USD. Auf diesem Level fallen diverse Hoch- und Tiefpunkte der letzten Dekade mit dem Abwärtstrend seit August 2020 (akt. bei 1.788 USD) zusammen. Dank des erfolgreichen Ausbruchs entpuppt sich die gesamte Verschnaufpause der letzten Monate nun als die erwartete trendbestätigende Flagge (siehe Chart). Per Saldo ist damit der Startschuss für eine neue Goldrally gefallen. Das 2011er-Hoch bei 1.920 USD markiert ein erstes Etappenziel auf der Oberseite. Langfristig legt das abgeschlossene Konsolidierungsmuster sogar den Grundstein für einen Anlauf auf das bisherige Allzeithoch bei 2.072 USD. Um die aktuelle Steilvorlage nicht leichtfertig zu verspielen, sollte der Goldpreis in Zukunft nicht mehr unter das Tief vom Dezember vergangenen Jahres bei 1.764 USD zurückfallen.

Gold (Weekly)

Chart Gold

Quelle: Refinitiv, tradesignal²

5-Jahreschart Gold

Chart Gold

Quelle: Refinitiv, tradesignal²

Trendbruch plus Trendwende

Ein überzeugendes Chartbild gibt gegenwärtig der Philadelphia Gold-/Silver Index ab. Neben einer großen Bodenbildung macht der aktuelle Flaggenausbruch Mut (siehe u. a. „HSBC Daily Trading“ vom 22. April). Abgerundet wird der positive Kursverlauf der Goldminentitel durch den Ratio-Chart zwischen dem Philadelphia Gold-/Silver Index und dem eigentlichen Goldpreis. Zur grundsätzlichen Erläuterung: Ein fallendes Verhältnis – wie vor allem von 2006 bis 2015 der Fall – bedeutet, dass sich die Minenwerte schlechter als der Goldpreis entwickeln (und umgekehrt). Im Verlauf des Ratio-Charts gelang während des vergangenen Jahres der Bruch des seit 2006 bestehenden Baissetrends. Seit 2013 durchläuft der Verhältnischart darüber hinaus eine untere Umkehrphase in Form eines klassischen Doppelbodens (siehe Chart). Dank des Vorliegens der „2 T’s – Trendbruch plus Trendwende“ – sollte die lange Phase der Underperformance der Minentitel im Vergleich zum Goldpreis zu Ende gegangen sein. Vielmehr erwarten wir, dass sich der Philadelphia Gold-/Silver Index auf Sicht der kommenden Monate, wenn nicht gar Jahre, besser als der eigentliche Goldpreis entwickeln wird.

Ratio Phil. Gold/Silver Index/Goldpreis (Monthly)

Chart Ratio Phil. Gold/Silver Index/Goldpreis

Quelle: Refinitiv, tradesignal²

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Autor: Jörg Scherer

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Über den Experten

Jörg Scherer
Jörg Scherer
Leiter Technische Analyse bei HSBC Deutschland

Jörg Scherer, Diplom-Kaufmann und Certified Financial Technician (CFTe), ist Gewinner des 2007er Awards der „Vereinigung Technischer Analysten Deutschlands“ (VTAD) und der Verfasser des kostenfreien täglichen Newsletter HSBC Daily Trading, einem der meist gelesenen Trading-Newsletter Deutschlands. Ebenfalls analysiert Jörg Scherer auf mehreren Terminen im Jahr auf Seminaren in ganz Deutschland und in Webinaren für Privatanleger und institutionellen Investoren den nationalen und internationalen Aktienmarkt, die Rentenseite, Währungspaare und Rohstoffe.

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