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08:50 Uhr, 08.12.2015

DAX: Schwache China-Daten drücken auf die Stimmung

Am deutschen Aktienmarkt dürfte es am Dienstag wieder moderat abwärts gehen. Vor allem Wirtschaftsdaten aus China enttäuschten.

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Am gestrigen Montag setzte sich die Kurserholung beim DAX nach den drastischen Abschlägen vom Donnerstag vergangener Woche fort. Unter dem Strich gewann der deutsche Leitindex 1,25 Prozent auf 10.886 Punkte hinzu. Heute ist wieder mit einer etwas schwächeren Eröffnung zu rechnen. L&S taxiert den DAX eine halbe Stunde vor Handelsstart mit 0,06 Prozent im Minus bei 10.880 Punkten.

Damit werden die Kursabschläge an der Wall Street von Montag nachvollzogen. Unter Druck gerieten vor allem die Aktien von Ölkonzernen, nachdem die Preise für Rohöl weiter nachgegeben hatten. Seit Freitag sinken die Ölpreise, nachdem die OPEC bekanntgegeben hatte, dass sie ihre Fördermenge vorerst nicht einschränken wird.

Auch schwache Konjunkturdaten aus China drücken auf die Stimmung. Im November gingen die Exporte im Jahresvergleich um 6,8 Prozent zurück, wie die Zollverwaltung mitteilte. Das war bereits der fünfte Monat in Folge mit einem Rückgang. Die Importe brachen mit 8,7 Prozent sogar noch stärker ein. Das schüre wieder einmal die Wachstumssorgen, hieß es am Markt und lasse die positiven Wirtschaftsdaten aus Japan in den Hintergrund rücken: Statt zu schrumpfen, war in Japan die Wirtschaft im dritten Quartal leicht gewachsen.

Datenseitig bleiben heute die Impulse für den Handel eher gering. Am Vormittag stehen die endgültigen BIP-Daten der Eurozone an. Später wird in den USA der NFIB-Index, eine Stimmungsumfrage unter kleinen und mittelständischen Unternehmen, veröffentlicht.

Frankreich: Geschäftsklima sinkt leicht

Der viel beachtete Index für das Geschäftsvertrauen in Frankreich ist im November entgegen den Erwartungen um einen Punkt auf 98 Zähler gesunken.

EU Schulz warnt vor Zusammenbruch der EU

Vor dem Hintergrund der Flüchtlingskrise und der Terrorgefahr in Europa hat EU-Parlamentspräsident Martin Schulz (SPD) vor einem Zusammenbruch der EU gewarnt. Niemand kann sagen, ob es die Europäische Union so in zehn Jahren noch geben wird", sagte Schulz der "Welt". Es wirkten „Kräfte in der EU, die uns auseinandertreiben wollen“.

E.ON: Keine neuen Abschreibungen

Trotz absehbar weiter sinkender Strompreise sieht der Energieversorger E.ON keine Notwendigkeit mehr für erneute Wertberichtigungen. Die restlichen Atomkraftwerke arbeiten vom Cash-flow her relativ neutral, sagte Finanzvorstand Michael Sen der Börsen-Zeitung.

Commerzbank will im Auslandsgeschäft stärker wachsen

Die zweitgrößte deutsche Bank verstärkt ihre Auslandsgeschäft. „Unternehmen mit einem Umsatz von mehr als 250 Millionen Euro wollen wir nun in ganz Europa als Kunden gewinnen", sagte der für das internationale Firmenkundengeschäft zuständige Bereichsvorstand Laber dem Handelsblatt. Bislang beschränkte sich die Commerzbank auf Auslandsgeschäfte, die einen Bezug zu den Kernmärkten Deutschland, Polen, Österreich und Schweiz hatten.

Airbus sondiert Verkauf der Wartungsfirma Vector

Der Flugzeugbauer Airbus erwägt nach Reuters-Informationen den Verkauf der Hubschrauber-Wartungsfirma Vector Aerospace. Der Schritt könnte dem Konzern mehr als 800 Millionen Dollar einbringen. Airbus und Vector wollten sich gegenüber der Nachrichtenagentur nicht zu den Spekulationen äußern.

Griechenland: Tsipras will auf Unterstützung des IWF verzichten

Der griechische Regierungschef Alexis Tsipras will im Rahmen des aktuellen Hilfsprogramms der internationalen Geldgeber auf die Unterstützung des Internationalen Währungsfonds (IWF) verzichten. Er habe „den Eindruck, dass die Finanzierung durch den IWF nicht nötig ist", sagte Tsipras am Montag im Fernsehsender Et1. Der Chef der Eurogruppe, Jeroen Dijsselbloem, hat das Land vor weiteren Verzögerungen bei vereinbarten Reformen gewarnt. Ein neues Paket müsse bis Mitte Dezember auf den Weg gebracht werden, um die Auszahlung von einer Milliarde Euro aus dem Rettungspaket zu ermöglichen, erklärte Dijsselbloem.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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