Fundamentale Nachricht
13:22 Uhr, 21.10.2015

DAX schüttelt zwischenzeitliche Verluste ab und nimmt Fahrt auf

Der DAX fiel heute hin, stand wieder auf, und zeigt sich im Mittagshandel charakterstark. Mehr Impulse erhoffen sich Experten von der morgigen EZB-Sitzung. Immerhin ist es möglich, dass EZB-Chef Draghi Hinweise auf eine baldige Ausweitung des milliardenschweren Anleihekaufprogramms geben könnte.

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DAX

Am deutschen Aktienmark geht es zur Wochenmitte weiter aufwärts. Bis zum Mittag schüttelte der deutsche Leitindex zwischenzeitliche Verluste ab und stieg um 0,84 Prozent auf 10.232 Punkte. Bevor am morgigen Donnerstag Hinweise über den weiteren geldpolitischen Kurs der EZB bekannt werden, üben sich die Anleger in gespannter Erwartung. „Für die Europäische Notenbank wird es morgen eine Gratwanderung zwischen der Aufrechterhaltung der Hoffnung auf zusätzliche Liquidität und dem Versuch, die Konjunktursorgen für den Euroraum nicht weiter anzufachen“, kommentierte Marktanalyst Andreas Paciorek von CMC Markets. Die gestrigen Daten zur erhöhten Kreditvergabe im Euroraum dürften den Hoffnungen auf eine baldige Ausweitung des QE-Programms der EZB allerdings einen Dämpfer erteilt haben.

Charttechnik

Nach dem zögerlichen Verhalten des DAX um 10.170/200 Punkte herum, kommt es aktuell doch noch zum Ausbruch nach oben. Der Aufwärtstrend ist damit wieder intakt und der nächste Widerstand bei 10.270 Punkten könnte angesteuert werden. Ein zu tiefer Rücksetzer in den Konsolidierungsbereich vom Montag und Dienstag sollte jedoch vermieden werden.

Thema des Tages

Schwache Außenhandelsdaten aus Japan schürten die Hoffnung der Marktteilnehmer in Tokio auf zusätzliche Stimuli der japanischen Notenbank. Die Exporte in Japan legten im September im Jahresvergleich lediglich um 0,6 Prozent zu. Analysten hatten mit einem Plus von 3,4 Prozent gerechnet. Die Exportdaten schwächen sich als Folge der mauen Nachfrage aus China bereits den dritten Monat in Folge ab. Die Importe lagen mit einem Minus von 11,1 Prozent im Rahmen der Erwartungen. Für den Nikkei-225-Index ging es am Mittwoch um knapp zwei Prozent auf 18.554 Punkte nach oben.

„Vor allem wurde die steile Aufwärtsbewegung an den japanischen Börsen mit Hoffnungen auf weitere staatliche Konjunkturimpulse begründet, nachdem der Export im September nur marginal gestiegen war“, schreibt Investmentanalyst Berndt Fernow von der LBBW. Damit drohe der japanischen Wirtschaft ein zweites, schrumpfendes Quartal in Folge, "also definitionsgemäß eine Rezession. Die Daten vom Mittwoch sind der erste wichtige Indikator für September und fließen in die Berechnung der Wirtschaftsleistung für das dritte Quartal ein.

Aktien im Blick

Die Deutsche Post will den Preis für den Standardbrief zum Jahreswechsel auf 70 Cent erhöhen, und die Aufsichtsbehörde, die Bundesnetzagentur, hat offensichtlich nichts gegen die Pläne einzuwenden. Die Post-Aktie reagierte mit einem Kurssprung auf die Nachrichten (+3,67 %)

Die Papiere von Südzucker profitieren von einer Kaufempfehlung von Goldman Sachs und legen um 10,22 % zu. Die Analysten äußerten sich zuversichtlich zum Zuckerpreis.

Für die Aktien des Onlinehändlers für Heimtierbedarf Zooplus geht es akt. 7,83 % nach oben. Das Unternehmen hat die Prognose für das Gesamtjahr angehoben.

Konjunktur

Das Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) geht davon aus, dass eine Zinserhöhung der Fed das Wachstum nicht beeinträchtigen würde. „Zudem wäre es ein starkes Signal, dass die Fed offenbar an eine dauerhafte Erholung der US-Wirtschaft glaubt“, so IW-Direktor Hüther.

Nach Ansicht der EU-Kommission waren die von den Niederlanden und Luxemburg eingeräumten Steuervorteile für multinationale Konzerne illegal. Starbucks und die Finanztochter von Fiat müssen jeweils 20 bis 30 Millionen Euro nachzahlen.

Im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt ist das öffentliche Defizit in der Eurozone in 2014 von 3,0 Prozent im Vorjahr auf 2,6 Prozent gefallen. Der öffentliche Schuldenstand stieg zugleich von 91,1 Prozent (Ende 2013) auf 92,1 Prozent (Ende 2014).

Währungen

Der US-Dollar tendiert zur Wochenmitte gegenüber den anderen Hauptwährungen in unterschiedliche Richtungen. Unterstützung bekommt der Dollar dabei von den gestrigen starken US-Immobiliendaten. EUR/USD notierte bislang bei 1,1377 im Hoch, während GBP/USD dank eines deutlichen Rückgangs des Finanzierungsbedarfs des öffentlichen Haushalts in Großbritannien bislang bis 1,5469 im Hoch zulegte.

USD/JPY erreichte bislang in der Spitze 120,07, nachdem die über Nacht aus Japan gemeldeten Handelsbilanzdaten sowie der Gesamtwirtschaftsindex negativ überrascht haben.

Der Kanada-Dollar gibt nach dem Sieg der liberalen Opposition über die Konservativen bei der kanadischen Parlamentswahl nach und USD/CAD notierte bislang bei 1,3024 im Hoch. Für eine neuerliche Kursbewegung könnten der am Nachmittag anstehende Zinsentscheid der kanadischen Notenbank bzw. die Begleitkommentare sorgen.

Rohstoffe

Die Ölpreise präsentieren sich am Mittwoch erneut schwächer. Laut einem Bericht des API-Instituts haben die Rohölbestände in den USA in der vergangenen Woche erneut zugelegt.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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