Analyse
08:48 Uhr, 30.09.2022

DAX® - Schlusskurs unter 12.000 Punkten

Erwähnte Instrumente

  • DAX
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    Aktueller Kursstand:   (XETRA)

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Schlusskurs unter 12.000 Punkten

Das „reversal“ des Vortages ist gestern beim DAX® verpufft. Vielmehr wurde die gestrige Eröffnung (12.143 Punkte) abverkauft, sodass erstmals in der laufenden Abschwungphase ein Schlusskurs unterhalb der Marke von 12.000 Punkten zu Buche steht. Die zuletzt diskutierte ehemalige Trendlinie (akt. bei 11.975 Punkten) steht weiterhin im Mittelpunkt. Auf der Unterseite müssen wir deshalb die jüngsten beiden – fast deckungsgleichen Tagestiefs (11.863/11.867 Punkte) – hervorheben. Ein Abgleiten unter diese Zone würde die laufende Abwärtsbewegung nochmals unterstreichen. Ein Wiedersehen mit dem nächsten Rückzugslevel in Form des Tiefs vom Oktober 2020 bei 11.450 Punkten würde dann nochmals wahrscheinlicher werden, zumal diese Zielmarke bestens mit dem rechnerischen Abschlagspotential aus dem zuletzt komplettierten absteigenden Dreieck harmoniert. Per Saldo befindet sich der DAX® weiterhin in charttechnisch schwierigem Fahrwasser. Um diese Einschätzung zum Positiven zu verändern, ist eine Rückeroberung der alten Jahrestiefs vom März und Juli bei 12.439/12.391 Punkten die absolut zwingende Ausgangsvoraussetzung.

DAX® (Daily)

Chart DAX®

Quelle: Refinitiv, tradesignal² / 5-Jahreschart im Anhang

5-Jahreschart DAX®

Chart DAX®

Quelle: Refinitiv, tradesignal²

Ein enges Match!

Der S&P 500® erlebte zuletzt eine schwierige Marktphase. Der September wurde also seinem saisonal herausfordernden Ruf gerecht. Charttechnisch eröffnet das temporäre Unterschreiten des alten Jahrestiefs vom Juni bei 3.637 Punkten nun aber möglicherweise Chancen, denn auf solche „false breaks“ folgen oftmals schnelle dynamische Gegenbewegungen. In die gleiche Kerbe schlägt derzeit der RSI. Hier hat die jüngste Stabilisierung zu einem neuen Einstiegssignal geführt. Das Oszillatorsignal passt interessanterweise hervorragend in die saisonale Landschaft. Schließlich legen der Dekaden- und der US-Präsidentschaftszyklus die Ausprägung eines zyklischen Tiefpunktes per Ende September/Anfang Oktober nahe. Charttechnisch definieren wir ein Schließen der jüngsten Abwärtskurslücke (obere Gapkante bei 3.749 Punkten) als einen wichtigen Katalysator in Sachen technische Aufwärtsreaktion. Die Hoch- und Tiefpunkte bei 3.900 Punkten markieren im Erfolgsfall ein wichtiges Erholungsziel, ehe die 4.100er-Marke wieder ins Blickfeld rückt. Aufgrund des antizyklischen Charakters neuer Longpositionen sollten Anlegerinnen und Anleger einen strikten Stop-Loss auf Basis des jüngsten Verlaufstiefs bei 3.623 Punkten unbedingt beachten.

S&P 500® (Daily)

Chart S&P 500®

Quelle: Refinitiv, HSBC² / 5-Jahreschart im Anhang

5-Jahreschart S&P 500®

Chart S&P 500®

Quelle: Refinitiv, tradesignal²

Flagge als Taktgeber

Ein Kernnutzen der Technischen Analyse stellt die Verknüpfung unterschiedlicher Zeitebenen dar. Anhand der Plug Power-Aktie lässt sich das Zusammenspiel verschiedener Zeithorizonte lehrbuchmäßig aufzeigen. Langfristig profitiert der Titel von der mehrjährigen Bodenbildung von 2008 bis 2020. Seit dem zyklischen Hoch von Anfang 2021 bei 75,49 USD befindet sich das Papier allerdings im Korrekturmodus, welcher sich auf Wochenbasis in Form einer klassischen Konsolidierungsflagge vollzieht. In diesem Zusammenhang hat sich zuletzt der Widerstandsbereich aus der 90-Wochen-Linie (akt. bei 29,49 USD), der oberen Flaggenbegrenzung (akt. bei 30,16 USD) und den jüngsten Hochs bei gut 30 USD als zu hohe Hürde erwiesen (siehe Chart). Jenseits dieses Barrierenbündels gehen Wochen- und Monatscharts wieder Hand in Hand, d. h. bei einem Befreiungsschlag wäre einer unserer Lieblingsansätze „Verknüpfung unterschiedlicher Zeitebenen“ erfüllt. Kurzfristig müssen allerdings kleinere Brötchen gebacken werden, denn aufgrund des Abgleitens unter den Durchschnitt der letzten 38 Wochen (akt. bei 22,18 USD) droht eine Ausdehnung der jüngsten Atempause bis zur Haltezone aus diversen Tiefs sowie zwei unterschiedlichen Fibonacci-Level bei 18,45/17,90 USD.

Plug Power (Weekly)

Chart Plug Power

Quelle: Refinitiv, tradesignal² / 5-Jahreschart im Anhang

5-Jahreschart Plug Power

Chart Plug Power

Quelle: Refinitiv, tradesignal²

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Autor: Jörg Scherer

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Über den Experten

Jörg Scherer
Jörg Scherer
Leiter Technische Analyse bei HSBC Deutschland

Jörg Scherer, Diplom-Kaufmann und Certified Financial Technician (CFTe), ist Gewinner des 2007er Awards der „Vereinigung Technischer Analysten Deutschlands“ (VTAD) und der Verfasser des kostenfreien täglichen Newsletter HSBC Daily Trading, einem der meist gelesenen Trading-Newsletter Deutschlands. Ebenfalls analysiert Jörg Scherer auf mehreren Terminen im Jahr auf Seminaren in ganz Deutschland und in Webinaren für Privatanleger und institutionellen Investoren den nationalen und internationalen Aktienmarkt, die Rentenseite, Währungspaare und Rohstoffe.

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