DAX schaut mal kurz über die 17.000 – EZB nicht ganz so locker wie die Fed
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Nachdem eine Viertelstunde nach dem heutigen Handelsstart auf der Anzeigetafel in Frankfurt die 17.000 für den Deutschen Aktienindex aufleuchtete, entschieden sich doch einige Anleger nach der 22-Prozent-Rally für Gewinnmitnahmen. Als sich am Nachmittag dann EZB-Präsidentin Lagarde auch nicht ganz so weit aus dem Fenster lehnen wollte wie zuvor ihr Pendant in Washington, ging es mit dem Markt stärker bergab. Somit ließ in Frankfurt die Freude über die dann doch dicke Weihnachtsüberraschung von Fed-Chef Powell schnell wieder nach. Die kurzfristige Entwicklung sollte aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass sich geldpolitisch in den vergangenen 24 Stunden einiges in Richtung der besten aller Börsenwelten gedreht hat.
Spannend bleibt nun, ob und wie sich die Wege der beiden Notenbanken im kommenden Jahr trennen werden, nachdem die Europäische Zentralbank das Jahr fast ausschließlich 2023 damit verbracht hat, den Schritten der Fed zu folgen und die Zinsen anzuheben, ohne jedoch ganz so weit zu gehen wie ihr amerikanisches Pendant. Wie groß durch die Schritte des einen oder anderen die Schere auseinanderklaffen wird, dürfte auch darüber entscheiden, in welche Regionen die weltweiten Investoren ihr Kapital bewegen.
Auch die Erzeugerpreise in den USA zeigten sich im November von ihrer eher abgekühlten Seite. Preissteigerungen waren nicht zu erkennen. Und, was noch wichtiger ist, die Komponenten der Erzeugerpreise, die in den PCE, den bevorzugten Inflationsindikator der Fed, einfließen, deuten auf einen weiteren Rückgang der Inflation hin. Auch die Fed hat diese Signale scheinbar vernommen und rechnet für 2024 nur noch mit einem Plus des Kern-PCE von 2,4 Prozent, gegenüber den bisherigen Erwartungen von 2,6 Prozent.
Das allerdings sind die Nachrichten von gestern und heute und für die Börse derzeit zwar eine Bestätigung der Rally. In den kommenden Wochen und Monaten wird es jedoch darum gehen, das Risiko einer Rezession besser abschätzen zu können, die zum jetzigen Zeitpunkt noch als sehr unwahrscheinlich erachtet wird.
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