DAX: "Schaumgebremste Erholung" am deutschen Aktienmarkt
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Erwähnte Instrumente
DAX
Der Kampf um die 11.000-Punkte-Marke ist für den DAX noch nicht gewonnen. Sah es zum heutigen Handelsauftakt noch so aus, als dass die Käufer nach den starken Kursabfällen der Vorwoche wieder das Ruder übernehmen, schmolzen die Gewinne im frühen Verlauf wieder in sich zusammen. Der deutsche Leitindex notierte zuletzt nur noch leicht fester bei 11.010 Punkten. Marktanalyst Frank Geilfuß vom Berliner Bankhaus Löbbecke sprach von einer „schaumgebremsten Erholung“ am deutschen Aktienmarkt. In der Vorwoche hatte insbesondere die Abwertung der chinesischen Währung die Kurse in Europa deutlich unter Druck gesetzt. Die damit aufgekommenen Sorgen um den Zustand der Weltwirtschaft blieben auch zu Wochenbeginn bestehen und verhinderten somit größere Gewinne.
Charttechnik
So ganz geben sich die Käufer im DAX noch nicht geschlagen und starteten heute einen gewissen Erholungsversuch. Der Index blieb jedoch unterhalb der wichtigen Widerstandszone bei 11.093 bis 11.155 Punkten. Insofern müssen neu einsetzende Verkäufe eingeplant werden. Ziele lägen bei 10.892 und 10.800 Punkten.
Thema des Tages
Im Blick bleibt weiterhin das Thema Griechenland. Nach der Billigung des neuen Hilfsprogramms durch die Euro-Finanzminister sind nun der Bundestag und andere nationale Parlamente in der Pflicht. Für die Bundesregierung ist die wieder aufgekommene Debatte über einen klassischen Schuldenschnitt für Griechenland beendet. Regierungssprecher Seibert sagte am Montag: „Aus deutscher Sicht ist es ein Erfolg, dass von einem Haircut, also von einem nominalen Schuldenschnitt, jetzt nicht mehr die Rede ist.“ Bei Schuldenerleichterungen gebe es aber Spielraum, bekräftigte Seibert.
Der IWF macht seine weitere Beteiligung von Krediterleichterungen für Athen abhängig. Laut IWF-Chefin Christine Lagarde ist die Schuldenlast „untragbar“ für Griechenland. Sie ließ offen, ob der IWF bei dem neuen Hilfsprogrammen mitmache. Sie erwarte aber, dass die Europäer bei einer ersten Überprüfung des Programms konkrete Zusagen und entscheidende Schuldenerleichterungen machen“, die über bisherige Überlegungen deutlich hinausgingen.
Die Bundesbank hat sich vorsichtig optimistisch zur weiteren Entwicklung in Griechenland geäußert. „Bei einer günstigen Entwicklung und dem Start eines dritten Hilfsprogramms noch in diesem Sommer sollte sich die wirtschaftliche Lage allmählich verbessern", hieß es im Monatsbericht der Bundesbank. Sobald sich der Zahlungsverkehr und das Kreditgeschäft der griechischen Banken nach und nach normalisiert, sollten die hierdurch bedingten Produktionsunterbrechnungen beseitigt werden.
Aktien im Blick
BMW legen um 1,46 % zu. Barclays hatte sich positiv zu den Papieren geäußert.
Die indische Fluglinie Indigo bestätigte ihre Bestellung von 250 Passagiermaschinen vom Typ A320neo. Airbus-Titel legen um 0,99 % zu.
Konjunktur
Die Bundesbank sieht die deutsche Wirtschaft auch für das zweite Halbjahr 2015 auf gutem Weg. „Die Voraussetzungen dafür, dass sich das von der Auslands- wie der Binnennachfrage getragene kräftige Wirtschaftswachstum in der zweiten Jahreshälfte fortsetzt, sind aus heutiger Sicht gegeben", schreibt die Notenbank in Monatsbericht August.
Finnlands Außenminister Timo Soini geht davon aus, dass Griechenland der Eurozone noch für Jahrzehnte Probleme bereiten wird.
Das Handelsbilanzsaldo der Eurozone stieg im Juni auf ein neues Rekordniveau. Wie das Statistikamt Eurostat mitteilte, lag der nichtbereinigte Handelsüberschuss bei 26,4 Milliarden Euro. Im Vormonat lag er bei 18,8 Milliarden Euro.
Währungen
Der US-Dollar ist fester in die neue Handelswoche gestartet. Investoren sind nach der wiederholten Abwertung des chinesischen Yuan in der vergangenen Woche nach wie vor vorsichtig. EUR/USD notierte bislang bei 1,1060 im Tief, während GBP/USD nach Veröffentlichung eines schwachen Rightmove-Hauspreisindex über Nacht zutiefst 1,5620 erreichte.
USD/JPY legte nach Bekanntgabe eines Rückgangs des japanischen Bruttoinlandsprodukts um 0,4 Prozent im zweiten Quartal bislang bis 124,57 im Hoch zu. USD/THB erreichte bislang zuhöchst 35,3650. Der thailändische Notenbankchef hat am Wochenende erklärt, man werde dem Beispiel Chinas folgen und nun auch einen größeren Einfluss der Marktkräfte auf den Wechselkurs des heimischen Baht zulassen.
Rohstoffe
Die Ölpreise setzen am Montag ihre Talfahrt fort. Am Wochenende hatte es erneut positive Signale im Atomstreit mit dem Iran gegeben. Das Land hat laut der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) fristgerecht Informationen über sein Atomprogramm an die Behörde übermittelt. Dies gelte als weiteres positives Zeichen hinsichtlich der Umsetzung des Atomabkommens mit dem Iran, hieß es aus dem Handel.
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