DAX® - Saisonaler Rückenwind läuft (langsam) aus
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Saisonaler Rückenwind läuft (langsam) aus
Ostern rückt mit großen Schritten näher – und damit für 2019 auch das Ende der saisonal günstigen Phase des Winterhalbjahres. Selbst aus wissenschaftlicher Sicht ist das als „Halloween-Effekt“ bekannte Phänomen gut erforscht, wonach die Wertentwicklung an den Börsen von November bis April deutlich besser als im restlichen Jahr ausfällt. Wir wollten an dieser Stelle genau wissen, ob die Hochphase der Dividendensaison auch bei den deutschen Standardwerten eine wichtige Gezeitenwende darstellt. Dazu haben wir die Entwicklung der zehn DAX®-Schwergewichte – von SAP bis Münchener Rück – im Zeitraum vom 1. Mai bis 30. September in diesem Jahrtausend herangezogen. Von den zehn größten deutschen „blue chips“ schafften nur zwei (adidas und SAP) seit dem Jahr 2000 in besagtem Zeitraum ein Kursplus. Im Durchschnitt mussten die Schwergewichte sogar Kursabschläge von -3,01 % hinnehmen. Rein durch die Performancebrille betrachtet, stehen Investoren also vor einer herausfordernden Marktphase. In die gleiche Kerbe schlagen aktuell verschiedene Risikobetrachtungen (Fortsetzung siehe unten).
DAX® (Daily)Dividendensaison als Wendepunkt?
Die Trefferquote – also die Wahrscheinlichkeit für steigende Notierungen – in der saisonal schwierigen Phase von Mai bis Ende September liegt lediglich bei 48 %. Mit anderen Worten: Hätten Anleger in jedem Jahr seit 2000 in die zehn DAX®-Schwergewichte investiert, wären trotz des zugrundeliegenden Bullenmarktes in 52 % aller Fälle Kursverluste angefallen. Das jetzt unter saisonalen Gesichtspunkten zunehmende Risiko spiegelt sich allerdings noch in einer anderen Betrachtung wider. Für sieben der zehn größten DAX®-Werte übersteigt der größte Verlust im Betrachtungszeitraum den größten Gewinn, d. h. Anleger können im negativen Fall mehr verlieren als es im besten Fall zu gewinnen gibt. Nicht nur die Trefferquote ist schlecht, sondern die Gefahr eines großen Kursverlustes nimmt ebenfalls deutlich zu. Für den einzigen Lichtblick im Untersuchungszeitraum sorgt die Periode von Ende Juni bis Ende Juli, die beim DAX® – aber auch bei vielen Schwergewichten – von einer Erholungsbewegung geprägt ist. Bleibt die Frage, welche Titel die saisonal schwierige Phase über die Sommermonate am besten meistern. Eher defensive Papiere – wie Beiersdorf, FMC, Henkel – kamen in den letzten knapp 20 Jahren gut durch die herausfordernden fünf Monate von Mai bis Ende September.
DAX® (Daily)Lehrbuchmäßiges Trendwendeverhalten
Im Februar und März musste die BMW-Aktie jeweils neue Verlaufstiefs hinnehmen. Die beschriebenen zyklischen Tiefs zogen aber keinen neuen Verkaufsdruck mehr nach sich. Zusammen mit den positiven Divergenzen, die sowohl der RSI als auch der MACD signalisieren, ist dies ein Indiz für einen reifen Abwärtstrend. Für eine Trendwende spricht zudem die jüngste Candlestickkonstellation. So dokumentiert der ausgebildete „morning star“ den mittlerweile laufenden Gezeitenwandel. In diesem Kontext notiert der Autotitel aktuell an einer ganz wichtigen Schwelle. Die 38-Wochen-Linie (akt. bei 75,40 EUR) bildet zusammen mit dem 61,8 %-Retracement des Hausseimpulses von Juli 2016 bis Januar 2018 (76,41 EUR) sowie dem seit Mai vergangenen Jahres bestehenden Abwärtstrend (akt. bei 76,34 EUR) den entscheidenden Kumulationswiderstand. Gelingt ein nachhaltiger Befreiungsschlag, definieren die horizontalen Hürden bei rund 82 EUR – verstärkt durch die 200-Wochen-Linie (akt. bei 82,34 EUR) – das nächste Erholungsziel. Aufgrund des jüngsten Ausbruchs gilt es ein Rebreak der Glättung der letzten 38 Wochen zu verhindern, denn dadurch würde unsere konstruktive Einschätzung negiert.
BMW (Weekly)Pullback bietet Chancen
Zuletzt vollzog die Lufthansa-Aktie einen nahezu idealtypischen Rücksetzer an den ehemaligen Abwärtstrend seit Januar 2018 (akt. bei 18,70 EUR). Dieser lehrbuchmäßige Pullback unterstreicht die Chance auf Ausprägung einer inversen Schulter-Kopf-Schulter-Formation im Dunstkreis der 200-Wochen-Linie (akt. bei 17,95 EUR; siehe Chart). Hilfreich erscheint uns in diesem Kontext der Blick auf den RSI. Schließlich liegt im Verlauf des Oszillators bereits eine abgeschlossene Bodenbildung vor. In der Vergangenheit dienten solche Indikatorformationen oftmals als Vorbote für eine äquivalente Weichenstellung im eigentlichen Chartverlauf. Um die diskutierte Bodenbildung abzuschließen, ist ein Spurt über das Hoch von Ende Februar bei 23,66 EUR nötig. Gelingt der Befreiungsschlag, würde sich aus der abgeschlossenen unteren Umkehr ein kalkulatorisches Anschlusspotential von rund 7 EUR eröffnen. D. h. selbst die Hochs vom Jahresultimo 2017/18 bei gut 30 EUR rücken dann wieder in Schlagdistanz. Im Ausbruchsfall können Anleger die 38-Wochen-Linie (akt. bei 21,15 EUR) als Absicherung heranziehen.
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Autor: Jörg Scherer