Analyse
08:35 Uhr, 30.04.2021

DAX® - Saisonal günstige Phase geht zu Ende

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  • DAX
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    Aktueller Kursstand:   (XETRA)

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Saisonal günstige Phase geht zu Ende

Mit einer Hoch-Tief-Spanne von fast 250 Punkten hat der DAX® die Lethargie der letzten Tage aufgebrochen – und zwar mit einer Preisbewegung nach unten. Das gestrige Tagestief liegt damit fast auf dem gleichen Level wie das Pendant vom 21. April (15.072 Punkte). Dieses Level hatten wir zuletzt stets als erste Unterstützung angeführt. Die Bedeutung dieser Rückzugslinie tritt mit der jüngsten Kursentwicklung nochmals klarer hervor. Schließlich würde ein Abgleiten unter die beschriebene Haltezone eine kleine Schulter-Kopf-Schulter-Formation vervollständigen (siehe Chart). Aus der Höhe der drohenden oberen Umkehr würde sich ein kalkulatorisches Abschlagspotential von rund 430 Punkten ergeben, sodass Anleger perspektivisch ein Ausloten der Haltezone aus der 50-Tages-Linie (akt. bei 14.690 Punkten) und der Kurslücke vom 26. März bei 14.694/14.621 Punkten im Fall einer negativen Weichenstellung einkalkulieren müssen. Das neue Rekordhoch beim S&P 500® (4.219 Punkte) dürfte eine negative Weichenstellung heute allerdings verhindern. Dennoch sollten Anleger die drohende S-K-S-Formation vor dem Hintergrund des schwierigeren saisonalen Fahrwassers im Hinterkopf behalten.

DAX® (Daily)

Chart DAX®

Quelle: Refinitiv, tradesignal²

5-Jahreschart DAX®

Chart DAX®

Quelle: Refinitiv, tradesignal²

Achtung: Schlüsselzone!

In unserem Jahresausblick gingen wir von steigenden Renditen aus – entsprechend spiegelbildlich von einem fallenden Euro-BUND-Future. Mit dieser Einschätzung haben wir (bisher) ins Schwarze getroffen. Charttechnisch lotet das Rentenbarometer in diesem Kontext einen absolut entscheidenden Rückzugsbereich aus. Gemeint ist die Kombination aus der 38-Monats-Linie (akt. bei 169,87) sowie den verschiedenen Tiefs bei rund 169. Abgerundet wird die hier vorliegende Kumulationszone durch das alte Allzeithoch aus dem Jahr 2016 bei 168,86. Bei einem Bruch dieser Bastion schlägt die Schiebezone der letzten beiden Jahre in eine Topbildung um (siehe Chart). Rein rechnerisch lässt sich das Abschlagspotential einer oberen Umkehr auf rund „10 big figures“ taxieren. Der Basisaufwärtstrend seit 2008 (akt. bei 166,25) wäre damit nicht mehr zu verteidigen. Vor diesem Hintergrund können Anleger die Bedeutung der angeführten Schlüsselzone bei rund 169 gar nicht überschätzen. Unterschreitet der Euro-BUND-Future diesen Signalgeber, dann ist der jüngste Zinsanstieg kein temporäres, sondern ein längerfristiges Phänomen.

Euro-BUND-Future (Kontrakt Jun 21) (Monthly)

Chart Euro-BUND-Future (Kontrakt Jun 21)

Quelle: Refinitiv, tradesignal²

5-Jahreschart Euro-BUND-Future (Kontrakt Jun 21)

Chart Euro-BUND-Future (Kontrakt Jun 21)

Quelle: Refinitiv, tradesignal²

Rekordhoch im Visier

„Kumulationszone als Sprungbrett“ titelten wir Mitte März in Bezug auf die Delivery Hero-Aktie (siehe „HSBC Daily Trading“ vom 16. März). Gemeint war das Haltebündel aus der 200-Tages-Linie (akt. bei 108,65 EUR), zwei unterschiedlichen Fibonacci-Level (101,05/100,43 EUR) sowie diversen horizontalen Rückzugsmarken. Diese Bastion hat ihre charttechnische Wirkung nicht verfehlt! Mittlerweile notiert das Papier wieder in Schlagdistanz zu seinem Rekordhoch von Anfang des Jahres bei 145,40 EUR. Dieser Aufwärtsimpuls lässt eine langgezogene Korrekturflagge entstehen (siehe Chart). Das beschriebene Konsolidierungsmuster ermöglicht sogar ein neues Allzeithoch oberhalb der Marke von 145,40 EUR. Schließlich kann das Kursziel – abgeleitet aus der Flagge – auf rund 154 EUR taxiert werden. Unter Risikogesichtspunkten bietet sich indes das Tief der dynamischen „outside candle“ vom 28. April bei 125,40 EUR als Stop-Loss auf der Unterseite an. Wenn ein Trade derart ins Laufen gekommen ist, können Anleger im Rahmen eines aktiven Money Managements zudem den Wechsel vom Direktinvestment in ein im Vergleich zur Aktie defensiveres Discountzertifikat in Erwägung ziehen. Die Produktkonditionen sind bei Delivery Hero derzeit attraktiv (siehe unten).

Delivery Hero AG (Daily)

Chart Delivery Hero AG

Quelle: Refinitiv, tradesignal²

5-Jahreschart Delivery Hero AG

Chart Delivery Hero AG

Quelle: Refinitiv, tradesignal²

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2)Transaktionskosten und Ihr Depotpreis (soweit diese anfallen) sind in der Darstellung nicht berücksichtigt und wirken sich negativ auf die Wertentwicklung der Anlage aus.

Autor: Jörg Scherer

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Über den Experten

Jörg Scherer
Jörg Scherer
Leiter Technische Analyse bei HSBC Deutschland

Jörg Scherer, Diplom-Kaufmann und Certified Financial Technician (CFTe), ist Gewinner des 2007er Awards der „Vereinigung Technischer Analysten Deutschlands“ (VTAD) und der Verfasser des kostenfreien täglichen Newsletter HSBC Daily Trading, einem der meist gelesenen Trading-Newsletter Deutschlands. Ebenfalls analysiert Jörg Scherer auf mehreren Terminen im Jahr auf Seminaren in ganz Deutschland und in Webinaren für Privatanleger und institutionellen Investoren den nationalen und internationalen Aktienmarkt, die Rentenseite, Währungspaare und Rohstoffe.

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