DAX rutscht ab – Einigung über US-Konjunkturpaket nicht in Sicht
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Erwähnte Instrumente
An der Börse warten die Anleger nun auf die Quartalszahlen von Apple, Amazon und Alphabet. Der Deutsche Aktienindex hat nach seiner Seitwärtsbewegung der vergangenen Tage nun erst einmal nach unten abgedreht. Die drei Tech-Giganten, die heute nachbörslich ihre Zahlen vorlegen werden, haben einen Anteil an der gesamten Marktkapitalisierung im S&P 500 von 16 Prozent. Eine Kursveränderung um zehn Prozent in diesen Aktien aufgrund überraschend guter oder schlechter Nachrichten könnte den Index also um 1,6 Prozent in die eine oder andere Richtung bewegen. Da ist es wenig verwunderlich, dass Anleger diesen Termin erst abwarten möchten, bevor sie neue Positionen eingehen.
Der Chef der US-Notenbank tat gestern nichts, was die Rally bei Technologieaktien in Gefahr bringen könnte und versprach, die stützende und expansive Geldpolitik weiter beizubehalten. Eine Warnung vor spekulativen Exzessen gab es von der Fed nicht. Allerdings mahnte der führende Demokrat David Cicilline vor der wachsenden Marktmacht von Facebook, Amazon, Google und Apple. Hier geht es um mögliche Kartellfragen, die im Falle eines Wahlerfolgs von Joe Biden gegen Donald Trump Thema für 2021 werden könnten und als Risiko von Aktienengagements in diesem Sektor neu auf die Liste der Anleger geschrieben werden müssen.
Laut dem Stabschef des Weißen Hauses Meadows ist die Anschlussfinanzierung für das Kurzarbeitergeld in den USA noch nicht beschlossen. Man sei weit entfernt von einer Einigung. Das dämpft die Stimmung am Aktienmarkt. Man darf bei all dem Ganzen nicht vergessen, dass man der Wirtschaft nicht bei einem Aufschwung hilft, wenn man den Menschen einfach nur staatliche Ausgleichszahlungen überweist.
Casey Mulligan von der Universität Chicago geht sogar davon aus, dass die Ausgleichszahlung von 600 Dollar pro durch Corona arbeitslos gewordenem Amerikaner ein Job-Killer sei, weil die Menschen lieber zuhause blieben, anstatt sich aktiv um eine Arbeit zu bemühen. Das gefährde die Perspektive einer V-förmigen Erholung. Am Ende des Jahres würden zehn Millionen weniger Amerikaner arbeiten als noch zu Jahresbeginn, so die düstere Prognose des Chicagoer Volkswirts.