Fundamentale Nachricht
08:55 Uhr, 20.11.2015

DAX: Ruhe nach dem Sturm

Mangels börsenbewegender Impulse dürfte der deutsche Aktienmarkt am Freitag verhalten starten. Im Wochenverlauf hat der DAX den latenten Terror-Sorgen nach den Pariser Anschlägen am vergangenen Freitag bisher getrotzt.

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Der Deutsche Leitindex hat am gestrigen Donnerstag deutlich zulegen können und erstmals seit August wieder oberhalb der 11.000-er Marke geschlossen. Unterstützend wirkte unter anderem die Aussicht auf eine eher langsame Straffung der US-Geldpolitik. Der Deutsche Aktienindex hat den latenten Terror-Sorgen nach den Pariser Anschlägen am vergangenen Freitag bisher getrotzt.

Die Vorgaben aus den USA und Asien sind verhalten. Die DAX-Indikation zeigt sich vorbörslich kaum verändert bei 11.094 Punkten. Wesentliche Nachrichten um Konjunktur und Unternehmen stehen an diesem Tag kaum an.

Seit der Veröffentlichung des Protokolls der Oktober-Zinssitzung des FOMC der US-Notenbank Fed am Mittwochabend konnte sich der Euro bei Kursen um 1,07 Dollar behaupten. Auch die soliden US-Wirtschaftsdaten gestern Nachmittag beeinflussten den Kurs nicht nachhaltig.

Fiskus: Einnahmen wachsen langsamer

Die Steuereinnahmen von Bund und Ländern sind laut Bundesfinanzministerium im Oktober langsamer gewachsen. Insgesamt nahm der Fiskus im Jahresvergleich laut dem aktuellen Monatsbericht zwar 1,9 Prozent mehr ein. Im September hatte das Plus aber noch bei 3,5 Prozent gelegen. Der Zuwachs in den ersten zehn Monaten des Jahres beträgt 5,4 Prozent. Zurückgeführt wird die schwächere Dynamik im Oktober unter anderem auf Nachzahlungen beim Kindergeld, die die Lohnsteuereinnahmen geschmälert hätten.

Volkswagen droht in den USA Rückkaufaktion

Der Volkswagen-Konzern muss sich darauf einstellen, einen Teil der betroffenen Diesel-Fahrzeuge in den USA den Haltern zurückzukaufen. Nachrüsten funktioniere oft nicht so gut wie geplant, sagte die Chefin der kalifornischen Umweltbehörde CARB, Mary Nichols, im Gespräch mit dem Handelsblatt. „Es ist ziemlich wahrscheinlich, dass VW wenigstens einen Teil der Flotte von den Besitzern zurückkaufen muss", so Nichols. Deutsche Anwälte bereiteten Sammelverfahren gegen den Wolfsburger Konzern vor, so die Zeitung.

Der Aufsichtsrat des Wolfsburger Konzerns entscheidet heute über die Investitionen für die nächsten Jahre. Zugleich soll eine strategische Neuausrichtung eingeleitet werden. Nach Informationen der Wirtschaftswoche wird der bevorstehende Rückruf von etwa 2,4 Millionen Diesel-Fahrzeugen mit manipulierter Abgas-Software den Konzern im kommenden Jahr deutlich weniger kosten als ursprünglich angenommen.

K+S verschärft Sparkurs

Nach der Ablehnung einer Übernahme aus Kanada verschärft K+S seinen Sparkurs. Nach Informationen der FAZ kündigte der Vorstand während eines Treffens mit Analysten eine weitergehende Kostensenkung als die bereits geplanten 500 Millionen Euro an.

Gigaset noch nicht aus dem Gröbsten heraus

Nach einem zunächst guten Start ins neue Geschäftsjahr im ersten Quartal 2015 mit steigenden Umsätzen und einem ausgeglichenen Konzernergebnis, hat sich der positive Trend bei Gigaset im zweiten und dritten Quartal nicht fortgesetzt. Die Umsätze gingen im Sommerquartal um 4,8 Prozent auf 208,4 Millionen Euro zurück. Während die Umsatzerlöse in Deutschland gesteigert werden konnten, sind die Umsätze in Europa und im Rest der Welt rückläufig. Das im Vergleich zum Vorjahresquartal jeweils deutlich verbesserte EBITDA und Konzernergebnis ist dabei insbesondere auf den Verkauf des Marken- und Domainportfolios zurückzuführen.

Infineon hat Interesse an japanischer Renesas Electronics

Der Halbleiterhersteller Infineon hat laut Dow Jones Newswires Interesse an einem Investment in den japanischen Konkurrenten Renesas Electronics. Renesas prüfe demnach den Vorschlag genauso wie andere strategische Optionen. Die Gespräche würden aber gebremst von Sorgen in Japan, dass Technologie ins Ausland abwandern könnte.

ABN Amro-IPO zahlt sich aus

Der Börsengang von ABN Amro hat rund 3,3 Milliarden Euro in die niederländische Staatskasse gespült. 188 Millionen Aktien wurden zu einem Stückpreis von 17,75 Euro ausgegeben. Die ursprüngliche Preisspanne lag bei 16 bis 20 Euro.

Lufthansa will „Jobgipfel“ mit Gewerkschaften einberufen

Das Lufthansa-Management versucht, das Gespräch mit den wegen der Altersversorgung und des Konzernumbaus verärgerten Gewerkschaften wieder neu aufzurollen. Der Vorstand lädt die Vereinigung Cockpit (Piloten), UFO (Kabinenpersonal) und Verdi (Bodenpersonal) zu einem sog. Jobgipfel ein. Konzernchef Carsten Spohr warb am Donnerstag bei einer Mitarbeiterversammlung für einen solchen runden Tisch. Während Verdi den Vorschlag begrüßte, wollen UFO und VC diesen erst prüfen.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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