DAX® - “reversal” leitet Gegenbewegung ein
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“reversal” leitet Gegenbewegung ein
Die jüngste Kursschwäche setzte sich gestern beim DAX® zunächst nahtlos fort. So musste das Aktienbarometer mit 11.863 Punkten ein neues Jahrestief hinnehmen. Im weiteren Handelsverlauf kam es allerdings zu einer Gegenbewegung, sodass die anfängliche Kurslücke geschlossen werden konnte und ein sog. „intraday reversal“ zu Buche steht. Zusammen mit dem Halten der ehemaligen Trendlinie (akt. bei 11.995 Punkten) ergeben sich also verschiedene Mutmacher. Als weiteres Pro-Argument können Anlegerinnen und Anleger zudem die schlechte Stimmung auf der Habenseite verbuchen. Die zweite Woche in Folge liegt der Anteil der Bären unter den US-Privatanlegern gemäß der aktuellen Sentimentumfrage der American Association of Individual Investors (AAII) über der 60 %-Marke und damit auf dem höchsten Stand seit der Finanzmarktkrise. Unter dem Strich scheint damit eine temporäre Zwischenerholung realistisch – endgültige Entwarnung kann indes noch nicht gegeben werden. Schließlich bleibt es beim DAX® ohne eine Rückeroberung der alten Jahrestiefs vom März und Juli bei 12.439/12.391 Punkten bei dem strategischen Belastungsfaktor in Form des zuletzt nach unten aufgelösten absteigenden Dreiecks.
DAX® (Daily)
Quelle: Refinitiv, tradesignal² / 5-Jahreschart im Anhang
5-Jahreschart DAX®
Quelle: Refinitiv, tradesignal²
Längste Verlustserie seit EUR-Einführung
Der Euro steht in diesem Jahr im Vergleich zum US-Dollar weiterhin auf verlorenem Posten. So stehen auf Quartalsbasis inzwischen fünf rote Verlustkerzen in Folge zu Buche. Das entspricht der längsten Verlustserie seit 1998! Mit anderen Worten: Seit EUR-Einführung musste die europäische Einheitswährung niemals zuvor eine vergleichbare Dürreperiode hinnehmen. Der EUR-Abwärtstrend ist also absolut intakt. Dennoch ist das Währungspaar derzeit einen besonderen charttechnischen Blick wert. Schließlich wurde das Kursziel aus der jüngst nach unten aufgelösten Tradingrange von 0,95 USD fast vollständig ausgeschöpft. Gleichzeitig rutschte der Euro im Tagesbereich jüngst unter die Parallele zum Abwärtstrend seit Februar (akt. bei 0,9587 USD). Letzteres spricht häufig für eine Übertreibung innerhalb eines starken (Abwärts-)Trends. In die gleiche Kerbe schlägt derzeit ein anderer technischer Aspekt: So notiert der RSI inzwischen sowohl auf Tages- als auch auf Wochen- und Monatsbasis im überverkauften Terrain. In allen drei Zeitebenen war dies zuletzt 2015 der Fall als es in der Folge zu einer EUR-Erholung um 12 US-Cents kam. Die beschriebene Extremkonstellation sollten Anleger unbedingt im Hinterkopf haben.
EUR/USD (Daily)
Quelle: Refinitiv, HSBC² / 5-Jahreschart im Anhang
5-Jahreschart EUR/USD
Quelle: Refinitiv, tradesignal²
Langfristiger Haussetrend steht zur Disposition
Der SDAX® befindet sich seit dem Jahr 2009 in einem lehrbuchmäßigen Aufwärtstrendkanal (siehe Chart). Selbst die eingezeichnete interne Trendlinie besitzt eine hohe Signifikanz. Nach Jahren des Aufschwungs steht nun aber einiges auf dem Spiel. So testen die deutschen „small caps“ nach Kursverlusten von rund 40 % seit November 2021 aktuell den beschriebenen Basisaufwärtstrend (akt. bei 10.605 Punkten). Ein Trendbruch würde die charttechnische Ausgangslage nochmals verschärfen. Die horizontalen Marken von 2015, 2016 und 2018 bei rund 9.300 Punkten definieren dann den nächsten Rückzugsbereich. Darunter ist das „Corona-Tief“ vom März 2020 bei 7.841 Punkten als weitere Unterstützung zu nennen. Aus Sicht der Bullen geht es derzeit deshalb zunächst um eine Stabilisierung im Bereich des beschriebenen Langfristtrends. Aber erst ein Spurt über die Widerstandszone aus den verschiedenen Hoch- und Tiefpunkten bei rund 13.000 Punkten sowie der 200-Wochen-Linie (akt. bei 13.082 Punkten) würde dem SDAX® wieder in die strategische Erfolgsspur verhelfen. Letztere Weichenstellung ist aktuell aber weitentfernt und deshalb derzeit eher Wunschdenken.
SDAX® (Monthly)
Quelle: Refinitiv, tradesignal² / 5-Jahreschart im Anhang
5-Jahreschart SDAX®
Quelle: Refinitiv, tradesignal²
Gescheitert – wieder im Rückwärtsgang!
Die horizontalen Barrieren bei gut 150 EUR bzw. der im Juni 2021 etablierte Abwärtstrend (akt. bei 153,27 EUR) haben sich zuletzt als zu hohe Hürden für die VW-Aktie herausgestellt. Auch die höhere Zeitebene im Monatsbereich unterstreicht das jüngste Abprallen an den angeführten Widerständen, denn die letzten beiden Monatskerzen weisen jeweils markante Dochte auf. Für den September ergibt sich vermutlich sogar ein negatives Muster in Form eines sog. „shooting stars“. Per Saldo muss die Erholung seit Juli darüber hinaus als (abwärts-)trendbestätigende Konsolidierungsflagge interpretiert werden (siehe Chart). Der Bruch des entsprechenden Erholungstrends (akt. bei 145,14 EUR) dokumentiert aktuell die Gefahr eines erneuten Abwärtsimpulses. Das Tief vom März 2022 bei 131,30 EUR definiert dabei eine erste Unterstützung, welche zudem recht gut mit dem langfristigen Durchschnitt der letzten 200 Monate (akt. bei 130,34 EUR) harmoniert. Danach rückt bereits wieder das bisherige Jahrestief bei 120,56 EUR in den Fokus. Um die herausfordernde Ausgangslage nachhaltig zu verbessern, ist dagegen ein Spurt über den eingangs erwähnten Kreuzwiderstand vonnöten.
Volkswagen (Weekly)
Quelle: Refinitiv, tradesignal² / 5-Jahreschart im Anhang
5-Jahreschart Volkswagen
Quelle: Refinitiv, tradesignal²
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Autor: Jörg Scherer