DAX® - „reversal“ als Belastungsfaktor
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Erwähnte Instrumente
„reversal“ als Belastungsfaktor
Nach einer ganzen Reihe von schwankungsarmen Handelstagen nahm die Volatilität am vergangenen Freitag spürbar zu. Auf Wochenbasis führt diese Entwicklung zu einem sog. „reversal“, denn das zu Wochenbeginn erreichte Rekordlevel bei 15.803 Punkten wurde unter dem Strich abverkauft. Aus Sicht der Candlestickanalyse entsteht dadurch ein „bearish engulfing“. Aufgrund dieses negativen Kerzenmusters müssen sich Investoren derzeit mit dem Thema „Fehlausbruch“ beschäftigen. Wie bereits oft an dieser Stelle geschrieben, lässt ein Rückfall in die alte Schiebezone zwischen 15.500 und 14.800 Punkten dieses Szenario Realität werden. Da die obere Begrenzung auch im Point & Figure-Chart eine wichtige Rolle spielt, sollte das Unterschreiten dieses Levels eine Ausdehnung der Verschnaufpause nach sich ziehen. Wenig Mut macht in diesem Kontext der MACD. Vor allem in den USA hatten wir zuletzt auf die Ausstiegssignale des Trendfolgers auf historisch hohem Niveau hingewiesen. Per Wochenschlusskurs am Freitag ist der MACD beim DAX® diesem Negativbeispiel nun gefolgt. Das Tief von Mitte Mai (14.815 Punkte) bildet im Zusammenspiel mit einer alten Trendlinie aus dem Jahr 2015 (akt. bei 14.799 Punkten) eine wichtige Kreuzunterstützung.
DAX® (Weekly)
Quelle: Refinitiv, tradesignal²
5-Jahreschart DAX®
Quelle: Refinitiv, tradesignal²
Bremsklotz für den Gesamtmarkt
Es ist absolut ungewöhnlich, dass wir binnen gut einer Woche dreimal den Dow Jones Transportation® analysieren (siehe „HSBC Daily Trading“ vom 10. und 14 Juni). Allein daran können Anleger erkennen, dass wir dem Kursverlauf der Transporttitel derzeit eine Schlüsselrolle beimessen. Schließlich könnte sich die „Dow-Theorie“ aktuell als Achillesferse des Marktes erweisen, denn das Unterschreiten unseres Signalgebers auf der Unterseite in Form der ehemaligen Wochentiefs bei 15.300 Punkten verfestigt sich. Aus Sicht des Tagescharts liegt seit letzter Woche zudem eine Topbildung mit einem Abschlagspotential von rund 900 Punkten vor. Das daraus resultierende Kursziel harmoniert sehr gut mit einem Fibonacci-Level bei 14.374 Punkten. Danach bildet das Januarhoch (13.209 Punkte) in Verbindung mit einer weiteren Fibonacci-Projektion (13.223 Punkte) den nächsten Rückzugsbereich. Auf der Indikatorenseite stellt das jüngste MACD-Ausstiegssignal – zuvor hatte der Trendfolger historische Rekordhöhen erreicht – einen zusätzlichen Belastungsfaktor dar. Aufgrund des konjunkturellen Vorlaufcharakters der Transportwerte dürfte auch der Dow Jones® vor einer herausfordernden Phase stehen (siehe „HSBC Daily Trading“ vom 18. Juni; Fortsetzung unten).
Dow Jones Transportation (Weekly)
Quelle: Refinitiv, tradesignal²
5-Jahreschart Dow Jones Transportation
Quelle: Refinitiv, tradesignal²
Saisonal schwieriges Q3
Mit Blick auf das näher rückende 3. Quartal wollen wir uns im zweiten Schritt mit den saisonalen Rahmenbedingungen des Dow Jones Transportation gesondert auseinandersetzen. Die heißen Sommermonate markieren unter zyklischen Gesichtspunkten oftmals eine schwankungsintensive Periode. Das gilt insbesondere für den Transport Index. Auf Basis der Daten seit 1988 zeichnet sich das 3. Quartal vor allem durch große Ausschläge aus. So bewegt sich die Spannbreite der Ergebnisse zwischen -26 % und +25 %. Eine Zunahme der Volatilität sollten Investoren also unbedingt auf dem Radarschirm haben. Trotz des zugrundeliegenden Bullenmarktes fällt die Trefferquote mit 16 zu 17 (= 48 %) letztlich sogar leicht negativ aus. Innerhalb des holprigen 3. Quartals stellt der August eine besondere Herausforderung dar. Über die letzten gut 30 Jahre konnte der Dow Jones Transportation im Hochsommer nur in 39 % aller Fälle Kursgewinne verbuchen. Am beeindruckendsten ist aber die folgende Berechnung: Wenn Anleger seit 1988 immer nur im 3. Quartal in den Transporttiteln investiert gewesen wären, stünde mittlerweile ein Kursverlust von mehr als 40 % zu Buche. Das angeschlagene Chartbild könnte deshalb auf saisonal fruchtbaren Boden fallen.
Dow Jones Transportation (Weekly)
Quelle: Refinitiv, tradesignal²
Achtung: Drohende Topbildung!
Die Micron-Aktie hatten wir in den letzten Monaten an dieser Stelle oftmals konstruktiv besprochen. Doch nun ist möglicherweise ein Umdenken notwendig! Aber der Reihe nach: Das Maitief bei 76,16 USD bildet zusammen mit dem Cluster aus zwei unterschiedlichen Fibonacci-Projektionen (78,75/78,52 USD) sowie der 38-Wochen-Linie (akt. bei 76,25 USD) eine wichtige Kumulationszone. Schließlich würde ein Abgleiten unter die beschriebene Bastion für die Komplettierung einer Topformation sorgen. Aus der Höhe der oberen Umkehr ergibt sich bei einer negativen Weichenstellung ein rechnerisches Abschlagspotential von rund 20 USD. Auf dem Weg zum Ausschöpfen des beschriebenen Abschlagspotentials definiert das ehemaligen Rekordhoch aus dem Jahr 2018 bei 64,66 USD ein markantes Etappenziel. Auch die quantitativen Indikatoren betonen derzeit die Risiken: Während der MACD auf historisch hohem Level ein Ausstiegssignal generiert hat, notiert die Relative Stärke (Levy) inzwischen unterhalb des Schwellenwertes von 1. Um die aktuellen Gefahren zu bannen, ist dagegen eine schnelle Rückeroberung des Hochs von Anfang Juni bei 85,76 USD vonnöten.
Micron Technology (Weekly)
Quelle: Refinitiv, tradesignal²
5-Jahreschart Micron Technology
Quelle: Refinitiv, tradesignal²
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Autor: Jörg Scherer