DAX: Quartalszahlen und Draghi-Rede im Fokus
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Erwähnte Instrumente
DAX
Die Anleger am deutschen Aktienmarkt haben am Donnerstag eine wahre Flut an Quartalszahlen zu verarbeiten. Auch ein Auftritt von EZB-Präsident Mario Draghi vor dem Wirtschafts- und Währungsausschuss des EU-Parlaments in Brüssel steht im Fokus. Nach einem schwächeren Start konnte der DAX kurzzeitig ins Plus drehen und auf mehr als 10.950 Punkte klettern, bevor die Anleger wieder den Rückwärtsgang einlegten. Gegen Mittag steht das Börsenbarometer bei 10.842 Punkten. Dies entspricht einem Minus von 0,63 Prozent.
Charttechnik
Der DAX bleibt zunächst in seiner Range der letzten Tage gefangen. Sollte dieser Unterstützungsbereich brechen, muss mit Verkäufen bis auf 10.740/690 Punkte gerechnet werden. Ein Halten dieser Marken könnte zu Gewinnen bis auf 10.980/90 bzw. 11.050 Punkte führen.
Thema des Tages
EZB-Präsident Mario Draghi hat erneut eine weitere Lockerung der Geldpolitik in der Eurozone angedeutet. Die EZB werde auf ihrer nächsten Sitzung am 3. Dezember den Grad der geldpolitischen Unterstützung für die Wirtschaft überprüfen, sagte Draghi vor dem Wirtschafts- und Währungsausschuss des EU-Parlaments in Brüssel. "Sollten wir eine Gefährdung unseres mittelfristigen Ziel der Preisstabilität feststellen, würden wir unter Anwendung aller uns zur Verfügung stehenden Instrumente ein angemessenes Maß an geldpolitischer Unterstützung sicherstellen“, sagte Draghi. Die EZB habe auch in der Vergangenheit immer wieder betont, dass das Anleihenkaufprogramm auch über das bisherige Enddatum September 2016 hinaus laufen könne. „Andere Instrumente könnten ebenfalls aktiviert werden, um die Wirkung unseres Kaufprogramms wenn nötig zu verstärken“, betonte Draghi. Eine nachhaltige Rückkehr zu einer höheren Inflation könnte länger dauern, als noch beim Start des QE-Programms im März erwartet.
Aktien im Blick
Der Technologiekonzern Siemens hat im vergangenen Geschäftsjahr einen kräftigen Gewinnanstieg verbucht und blickt optimistisch aufs laufende Geschäftsjahr. Auch die Dividende soll angehoben werden. Die Aktien legen um 3,3 Prozent auf 95,26 Euro zu.
Der Pharma- und Chemiekonzern Merck hat im dritten Quartal den Nettogewinn um mehr als 46 Prozent auf 364 Millionen Euro gesteigert. Die Aktien können um 2,2 Prozent zulegen.
Der Energiekonzern RWE hat weiter mit fallenden Preisen im Stromgroßhandel zu kämpfen. Das bereinigte Nettoergebnis brach in den ersten neun Monaten 2015 um 29 Prozent auf 545 Millionen Euro ein. Im Gesamtjahr soll das Ziel von 1,1 bis 1,3 Milliarden Euro zwar erreicht werden, allerdings „möglicherweise nur knapp“. Die RWE-Aktien sinken um 8,9 Prozent auf 11,37 Euro.
Der kriselnde Bau- und Dienstleistungskonzern Bilfinger hat im dritten Quartal einen Verlust von 71 Millionen Euro verbucht, nach einem Minus von 180 Millionen Euro im Vorjahr. Die Bilfinger-Aktien verbilligen sich um 1,31 Prozent auf 42,68 Euro.
Mit einem Plus von 2,6 Prozent gehören die RTL-Aktien zu den größten Gewinnern im MDAX. Nach einem Umsatz- und Gewinnanstieg im dritten Quartal hat der Fernsehkonzern auch seine Prognose für das Gesamtjahr angehoben und rechnet nun mit einer „moderaten“ Steigerung, nachdem bisher nur ein „leichter“ Anstieg erwartet wurde. Die EBITA-Prognose, wonach ein stabiler Wert erwartet wird, wurde bestätigt.
Die Aktien von SMA Solar können sich mit einem Plus von 12,6 Prozent an die TecDAX-Spitze setzen. Das Unternehmen hat die Prognose erneut angehoben und rechnet nun mit einem Umsatz vom 925 bis 975 Mio. Euro (zuvor 850 bis 900 Mio.), sowie einem operativen Ergebnis von 10 bis 30 Mio. Euro (zuvor 0 bis 10 Mio.).
Konjunktur
Die Industrieproduktion in der Eurozone ist im September um 0,3 Prozent gegenüber dem Vormonat zurückgegangen. Erwartet wurde nur ein Minus von 0,1 Prozent, nach einem Rückgang um 0,4 Prozent im Vormonat.
Die Verbraucherpreise in Deutschland lagen im Oktober nach endgültigen Angaben um 0,3 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Damit wurde die vorläufige Schätzung bestätigt. Im September hatte die Inflationsrate auf Jahressicht in Deutschland noch bei 0,0 Prozent gelegen.
Währungen
Die Aussicht auf eine weitere Lockerung der Geldpolitik in der Eurozone setzt den Euro wieder unter Druck. EUR/USD sank kurzzeitig unter die Marke von 1,07, konnte sich anschließend aber wieder darüber stabilisieren. Auch die Aussicht auf eine Zinsanhebung seitens der US-Notenbank noch in diesem Jahr belastet das Währungspaar.
GBP/USD fiel vom Hoch bei 1,5246 infolge überraschend starker Immobiliendaten bislang bis zutiefst 1,5171 zurück. Der über Nacht gemeldete britische RICS-Hauspreissaldo ist im Oktober überraschend deutlich auf 49 Punkte gestiegen.
Der australische Dollar profitiert am Donnerstag von starken Arbeitsmarktdaten aus "Down Under". Im Hoch notierte AUD/USD bislang bei 0,7154
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