DAX: Politik bestimmt heute die Kurse - Griechenland und Ukraine im Blick
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Erwähnte Instrumente
DAX
Die Börse bleibt hochpolitisch. Zwei wichtige Ereignisse bestimmen heute den Lauf und die Stimmung an den Finanzmärkten. In Brüssel treffen sich die Finanzminister der Eurozone, um einen Ausweg aus dem Schuldenstreit mit Griechenland zu suchen. Im weißrussischen Minsk kommen die Staats- und Regierungschefs aus Deutschland, Frankreich, Russland und der Ukraine zusammen. Hier ist es Ziel, einen offenen Krieg in der Ostukraine zu verhindern. Schwankungen an den Börsen sind nicht ausgeschlossen. Im Vorfeld der heutigen politischen Hochkaräter halten sich die Anleger merklich zurück. Der Dax gab zuletzt 0,33 Prozent auf 10.715 Punkte ab.
Charttechnik
In der Eröffnungsphase scheiterten die Käufer am Widerstandsbereich um 10.800 Punkte. Genau diese Hürde muss der Dax aber überwinden, um die Korrektur der letzten Tage zu beenden. Schafft der Index dies nicht und fällt unter 10.680 Punkte zurück, könnten weitere Verkäufe bis auf 10.600/550 Punkte folgen.
Thema des Tages
Griechenlands Finanzminister Gianis Varoufakis muss am heutigen Nachmittag der Eurogruppe Rede und Antwort stehen. Dabei geht es um ein Konzept, wie die schwere Schuldenkrise bewältigt und der Verbleib in der Eurozone gesichert werden kann. Die neue griechische Regierung lehnt bisher eine Fortsetzung der Spar- und Reformpolitik ab. Trotz Kritik will Varoufakis auch an seinem Plan für einen Schuldenschnitt festhalten. Er sagte dem Magazin „Stern“, wenn eine Schuld nicht mehr beglichen werden könne, dann führe das zu einem Schuldenschnitt.
Nach Ansicht der Kreditwächter von Standard & Poor`s wäre ein „Grexit“, also der Austritt Athens aus dem Euro, für den gemeinsamen Währungsraum inzwischen verkraftbar. Ein Total-Verlust der Griechenland-Forderungen hätte wohl keine negativen Auswirkungen auf die Bonität der Geldgeber, sagte ein Sprecher von S&P der „Börsen-Zeitung“.
Im Schatten der Diskussionen um Griechenland könnte sich die Ukraine-Krise zu einer noch größeren Belastung für die Märkte erweisen. Denn sollte es nicht gelingen die Parteien in der Ost-Ukraine zu einer Waffenruhe zu bewegen, könnte der US-Regierung der Geduldsfaden reißen. Dabei wären nicht nur schärfere Sanktionen gegen Russland wahrscheinlich, sondern mit Waffenlieferungen an Kiew könnte der militärische Konflikt eskalieren. Regierungssprecher Seibert hat den Ukraine-Gipfel in Minsk als „Hoffnungsschimmer" bezeichnet – „mehr aber auch nicht“.
Aktien im Blick
Die Aktie der Deutschen Bank zeigt sich nach einer positiven Anlageempfehlung der Citigroup aktuell stabil. Zwischenzeitlich stieg das Papier in der Spitze um über 1,2 %.
Ein erfolgreiches Jahr sorgte bei den Aktien von Kuka für ein Plus von 5,26 %.
Konjunktur
Unionsfraktionsvize Michael Fuchs hat sich gegen weitere Finanzhilfen für Griechenland ausgesprochen. „Die neue Führung in Athen erlaubt sich Provokationen gerade auch gegenüber Deutschland“, sagte der CDU-Politiker der "Rheinischen Post". „Mein Vertrauen in die neue griechische Regierung ist leider schon gestört“.
Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag hat seine Prognose für die deutsche Wirtschaft deutlich nach oben korrigiert und rechnen nun für dieses Jahr mit einem BIP-Plus von 1,3 Prozent, nach zuvor plus 0,8 Prozent.
Die Ratingagentur Moody's erwartet für die Eurozone in diesem Jahr ein Wirtschaftswachstum von 1,0 Prozent und von 1,3 Prozent im kommenden Jahr.
Währungen
EUR/USD bewegt sich zur Wochenmitte angesichts des Treffens der Finanzminister der Eurozone in Brüssel, bei dem über die Zukunft Griechenlands beraten wird, in einer engen Handelsspanne zwischen 1,1297 und 1,1331.
GBP/USD kann hingegen zulegen und notierte bislang bei 1,5297 in der Spitze. USD/JPY befindet sich angesichts der unterschiedlichen Zinsperspektiven zwischen den USA und Japan weiterhin im Aufwind und erreichte bislang 119,87 im Hoch – ein Vierwochenhoch.
Rohstoffe
Am Nachmittag werden die Zahlen zu den US-Rohölbeständen veröffentlicht. Seit mehr als 4 Wochen erreichen die Bestände in den USA, trotz des Rückganges der Fördertürme in den USA auf den niedrigsten Stand seit 2011, immer neue Rekordwerte. In Erwartung eines Rückganges des Überangebotes aus den USA konnte der Rohölpreis sich zuletzt kräftig erholen.
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