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08:55 Uhr, 18.02.2015

DAX: Optimisten in der Mehrheit

Die Hoffnung auf einen Kurswechsel der griechischen Regierung im Schuldenstreit stützt auch den deutschen Aktienmarkt. Entsprechende Meldungen hatten bereits die Wall Street angetrieben.

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DAX - Hoffnung auf Einigung mit Griechenland

Die Erwartungen eines Ausscheidens Griechenlands aus der Eurozone halten an, solange das Ende Februar auslaufende Hilfsprogramm nicht verlängert wird. Am Tag nach dem gescheiterten Euro-Gruppentreffen und der konsequenten Haltung der anderen Euro-Finanzminister gab es erste versöhnliche Signale aus Athen. Die griechische Regierung will noch heute einen Antrag für die Verlängerung des aktuellen Hilfsprogramms beantragen. Bisher hat Athen dies strikt abgelehnt.

Skeptisch bleibt Bundesfinanzminister Schäuble. Im ZDF sagte er am Vorabend, Griechenland wolle offenbar gern weiter Kredite bekommen, aber die notwendigen Bedingungen für eine wirtschaftliche Erholung nicht erfüllen. In der Tat zeigt sich Athen nebulös. „Wir untersuchen die Möglichkeiten einer Verlängerung des Kredit-Abkommens", erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus Kreisen der Regierung am Dienstagabend. Das Sparprogramm gelte aber nicht, hieß es weiter. Was das genau bedeute, wollten die Regierungsquellen in Athen nicht sagen.

Die entscheidende Frage, ob Athen auch bereit ist, die vereinbarten Auflagen der internationalen Geldgeber zu akzeptieren, bleibt damit weiter offen. Dennoch wurde der vorsichtige Kurswechsel Athens an der Börse positiv aufgenommen. Der S&P-500-Index erzielte in New York am Dienstag erstmals kurzzeitig die Marke von 2100 Punkten.

Auch am deutschen Aktienmarkt überwiegt die Hoffnung auf eine Einigung zwischen Griechenland und den Euro-Partnerländern. L&S taxiert den deutschen Leitindex Dax vorbörslich um 0,32 Prozent höher bei 10.931 Punkten.

Am heutigen Abend steht die Veröffentlichung des Protokolls zur letzten Sitzung des geldpolitischen Ausschusses der US-Notenbank Fed an. Dieses dürfte im Hinblick auf die in der kommenden Woche anstehenden Anhörungen Janet Yellens vor dem Parlament von den Anlegern genau unter die Lupe genommen werden.

EZB entscheidet über ELA-Hilfen für die Bank of Greece

Am heutigen Mittwoch entscheidet die Europäische Zentralbank über die Notfall-Liquiditätsbereitstellung (ELA) der Bank von Griechenland. Der anhaltende Verlust von Kundeneinlagen könnte eine erneute Erhöhung der ELA von derzeit 65 Milliarden Euro notwendig machen. Die EZB könnte diese aber auch wegen der fehlenden Perspektive ganz einstellen.

Der „Wirtschaftsweise“ Volker Wieland hat die EZB vor zu großer Nachsicht mit Athen gewarnt. „Sie kann nicht alles mit sich machen lassen und sie darf vor allem nicht zum Geldgeber der Staaten werden“, sagte Wieland mit Blick auf die Debatte um die Notfallkredite ELA für griechische Banken im Gespräch mit der „Börsen-Zeitung“.

DIW Berlin: Griechische Regierung verzockt sich

Nach Einschätzung des DIW Berlin ist die griechische Regierung dabei, sich im Streit mit den anderen Eurostaaten „zu verzocken“. „Wenn nicht schnell eine Lösung gefunden wird, dann ist die Wahrscheinlichkeit einer tiefen Finanzkrise im Land groß,“ sagte DIW-Chef Fratzscher der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. Die Regierung in Athen sitze am kürzeren Hebel. „Sie kann Europa nicht erpressen.“

Fallende Ölpreise - US-Starinvestor zieht Konsequenzen

US-Starinvestor Warren Buffett zieht nach dem Ölpreisverfall Konsequenzen. Wie eine Mitteilung an die SEC zeigt, hielt seine Investmentfirma Berkshire Hathaway Ende Dezember keine Anteile mehr an Exxon Mobil und ConocoPhillips. Im September hatte Berkshire noch rund 41 Millionen Exxon-Aktien und 471.994 ConocoPhilips-Aktien im Depot.

Sony will wieder Dividende ausschütten

Der kriselnde japanische Elektronikkonzern Sony strebt bis zum Geschäftsjahr 2017/2018 einen operativen Gewinn von mindestens 500 Milliarden Yen und eine Eigenkapitalrendite (ROE) von mindestens 10 Prozent an. Sony will ab dem Geschäftsjahr 2015 zudem wieder eine Dividende ausschütten.

Philips bringt Übernahme von Volcano unter Dach und Fach

Wie Philips am Dienstagabend mitteilte, ist die Übernahme der US-Firma Volcano abgeschlossen. Die Niederländer zahlen 18 Dollar je Aktie oder rund eine Milliarde Euro inklusive Schulden. Der größte Teil der Volcano-Aktien lag bei Finanzinvestoren.

Carlsberg mit hohen Abschreibungen in Russland belastet

Die Erlöse erreichten nur dank Preissteigerungen und Zukäufen in Asien mit 64,5 Milliarden dänischen Kronen das Vorjahresniveau. Der Konzerngewinn rutschte um ein knappes Fünftel auf 4,41 Milliarden Kronen ab, weil das Unternehmen fast anderthalb Milliarden Kronen an Sonderkosten verbuchte, davon rund 700 Millionen für Abschreibungen auf russische Brauereien.

CropEnergies schließt Werk in England

Die Bioethanol-Tochter von Südzucker, CropEnergies, schließt vorübergehend die Produktionsanlage ihrer britischen Tochtergesellschaft Ensus UK in Wilton. Grund sei die aktuell schwierige Situation auf dem europäischen Bioethanolmarkt. Im Geschäftsjahr 2014/15 rechnet der Vorstand mit einem einmaligen Restrukturierungsaufwand in Höhe von bis zu 40 Millionen Euro durch die Stilllegung.

Peugeot spart und hat damit ersten Erfolg

Der französische Autobauer Peugeot hat den Umsatz im Gesamtjahr 2014 um 1 Prozent auf 53,6 Milliarden Euro gesteigert und im Kerngeschäft einen Gewinn von 905 Millionen Euro eingefahren. Das ausgewiesene Konzernergebnis fiel mit minus 555 Millionen aber erneut negativ aus.

Norma Group steigert sich

Nach vorläufigen Zahlen hat die Norma Group im Jahr 2014 Umsatz und operatives Ergebnis gesteigert. So stiegen die Erlöse um 9,3 Prozent auf einen neuen Rekordwert von 694,7 Millionen Euro. Das operative Ergebnis (Ebita) legte um 7,9 Prozent auf 121,5 Millionen Euro zu.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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