Kommentar
13:00 Uhr, 11.11.2007

DAX - Oberflächlich abgekoppelt

Erwähnte Instrumente

  • DAX
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    Aktueller Kursstand:   (XETRA)

Die vergangene Woche lässt oberflächlich betrachtet den Schluss zu, dass sich der DAX von der US-Börse abgekoppelt hat. Tatsächlich hält sich der deutsche Aktienmarkt erstaunlich stabil. Da verliert der Dow Jones in nur einer Woche über 600 Punkte und der DAX schafft es hartnäckig sich über der Marke von 7.800 Punkten zu halten. Das ist wahrlich ein klarer Stärkebeweis. Bei Licht betrachtet ist es das dann aber doch wieder nicht. Schaut man sich einmal an, wie dieser stabile Trend entstanden ist, wird einem schnell klar, dass er nicht von Dauer sein kann. Außerdem kommt der deutsche Markt auf Dauer ohnehin nicht ohne die Vorgabe aus Übersee aus. Die stabile Tendenz ist nur von einer Minderheit der DAX – Werte getragen worden. 20 der 30 DAX-Werte sind in der abgelaufenen Woche per Saldo gefallen. Das spricht nicht gerade für eine breit angelegte Aufwärtsbewegung. Es waren ausschließlich Einzelsituationen die zu der gehaltenen Tendenz geführt haben. Hinzu kommt, dass die breiter gefassten Indizes MDAX und SDAX in der letzten Woche deutlich verloren haben. Nur der TecDAX konnte zulegen. Am Freitag versuchte der DAX dann einen Ausbruch nach oben. Als das neue Wochentop nicht gehalten werden konnte, gab es zum Börsenschluss und damit auch zum Wochenschluss ein bedenkliches „intraday-reversal“. Diese so genannte „Hammer-Formation“ lässt auf einen schwachen Wochenauftakt schließen. Der kurzfristige Aufwärtstrend wurde bereits vor einer Woche gebrochen. Die nicht mehr erreichten Topnotierungen in den vergangenen Wochen hatte ich ja bereits letzte Woche besprochen.

Damit trübt sich meiner Meinung nach die Lage immer mehr ein, auch wenn es oberflächlich betrachtet noch recht gut aussieht. In der kommenden Woche sollten Sie sich darauf einstellen, dass der DAX das nachvollzieht, was der Dow Jones bereits vorgemacht hat. Nächstes Ziel ist die Unterstützung bei 7.600 Punkten. Diese wird aber nicht halten können.

Um sich von den USA abzukoppeln, bedarf es schon etwas mehr, als nur der einen oder anderen, zugegeben erfreulichen, Firmennachricht. Solange sich die Rahmenbedingungen nicht deutlich verbessern, werden die bekannten Themen weiterhin im Vordergrund stehen.

Somit bleibt mir heute, wie in den letzten Wochen auch, wieder einmal nur der Rat auf das vorhandene Vermögen aufzupassen und Sicherungen, wie auch immer geartet, vorzunehmen.

Bleiben Sie einfach am Ball und achten Sie genau auf die Nachrichten.

Bis zur nächsten Woche

Ihr

Martin Marquardt

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Anmerkung der Redaktion: Bei dem Namen "Martin Marquardt" handelt es sich um ein Pseudonym. Unter diesem Pseudonym schreibt ein charttechnischer Analyst eines größeren Bankhauses, der anonym bleiben möchte.

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Über den Experten

Harald Weygand
Harald Weygand
Head of Trading

Harald Weygand entschied sich nach dem Zweiten Staatsexamen in Medizin, einer weiteren wirklichen Leidenschaft, dem charttechnischen Analysieren der Märkte und dem Trading, nachzugehen. Nach längerem, intensivem Studium der Theorie ist Weygand als Profi-Trader seit 1998 am Markt aktiv. Im Jahr 2000 war er einer der Gründer der stock3 AG und des Portals www.stock3.com. Dort ist er für die charttechnische Analyse von Aktien, Indizes, Rohstoffen, Devisen und Anleihen zuständig. Über die Branche hinaus bekannt ist der Profi-Trader für seine Finanzmarktanalysen sowie aufgrund seiner Live-Analysen auf Anlegerveranstaltungen und Messen.

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