DAX notiert im Minus - US-Notenbank macht Andeutungen zu Zinswende
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Erwähnte Instrumente
DAX
Sorgen vor einer bevorstehenden Zinswende in den USA belasten am Donnerstag die Kurse am deutschen Aktienmarkt. Die neue Fed-Chefin Janet Yellen deutete am Mittwochabend an, dass die Leitzinsen ungefähr sechs Monate nach dem endgültigen Ende der Anleihenkäufe wieder angehoben werden könnten (siehe Thema des Tages). Im Anschluss bröckelten die Kurse in den USA. Wie bereits in der Vergangenheit reagierten die Börsen in Asien und Europa allerdings noch stärker auf die Neuigkeiten von der US-Geldpolitik. Der DAX notiert aktuell 0,76% im Minus bei 9.207 Punkten.
Charttechnik
Die schwache Eröffnung im DAX hat zu weiteren Verkäufen geführt, welche den Index bisher bis auf 9.156 Punkte drücken konnten. Unterhalb von ca. 9.210 Punkten wären Kursgewinne zunächst nur als Erholungen zu werten und neue Tagestiefs müssten eingeplant werden. In der zweiten Handelshälfte könnte dann jedoch ein stärkerer Stabilisierungsversuch starten. Die nächste Unterstützung läge derzeit bei 9.105 Punkten. Diese Marke kann, muss aber nicht erreicht werden.
Thema des Tages
Die US-Notenbank hat das monatliche Volumen ihrer Anleihenkäufe erneut um 10 Mrd. Dollar auf nun 55 Mrd. Dollar reduziert. Gleichzeitig modifizierte die Federal Reserve ihr bisheriges Niedrigzinsversprechen. Der Schwellenwert einer Arbeitslosenquote von unter 6,5% wurde als Kriterium für eine Leitzinserhöhung gestrichen, nachdem die Arbeitslosenquote das Ziel in den vergangenen Monaten bereits beinahe erreichen konnte. Der Kurs einer extrem lockeren Geldpolitik soll vorerst beibehalten werden. Die neue Notenbankchefin Janet Yellen deutete auf der Pressekonferenz allerdings gleichzeitig an, dass die erste Leitzinserhöhung bereits sechs Monate nach dem vollständigen Ende des Anleihenkaufprogramms erfolgen könnte. Beim derzeitigen Tempo der Drosselung der Anleihenkäufe würde die Zinswende also bereits in einem Jahr beginnen. Entscheidendes Kriterium soll sein, wie sich die Inflationsrate in Richtung ihres Zielwerts von 2% bewegt und welche Fortschritte in Richtung Vollbeschäftigung gemacht werden.
Aktien im Blick
Ein positiver Ausblick und ein möglicher Short-Squeeze hieven die Lanxess-Aktien mit einem Kursplus von 3,24% an die DAX-Spitze. Der Spezialchemiekonzern will 2014 nach einem Verlust im vergangenen Jahr wieder einen operativen Gewinn vor Sonderposten von 200 Millionen Euro erreichen. Viele Händler hatten mit einem negativeren Ausblick gesetzt und waren deshalb Short-Positionen eingegangen. Nun müssen sie sich mit den Papieren wieder eindecken.
Nach endgültigen Zahlen können die Aktien der Münchener Rück heute um 1,26% zulegen.
Schwächster DAX-Wert mit einem Minus von 2,06% sind die Henkel-Vorzugsaktien.
In der zweiten Reihe verlieren die Aktien von Deutz (-7,09%) und Delticom (-3,86%) nach Quartalszahlen deutlich. Bei Cancom (-3,22%) belastet die Ausgabe einer Wandelschuldverschreibung.
Konjunktur
Die Erzeugerpreise in Deutschland sind im Februar im Monatsvergleich stabil geblieben. Die Volkswirte hatten mit einem Anstieg um 0,2% gerechnet, nach einem Rückgang um 0,1% im Vormonat.
Am Nachmittag stehen noch einige US-Konjunkturdaten auf dem Programm, unter anderem die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe (13.30 Uhr MEZ), der Philadelphia-Fed-Index (15.00 Uhr) und Verkaufszahlen für bestehende Häuser (ebenfalls 15.00 Uhr). Um 21.00 Uhr werden die Ergebnisse der Banken-Stresstests veröffentlicht.
Währungen
EUR/USD setzt am Donnerstag seine Talfahrt aus dem Bereich über der 1,39er-Marke nach den zinsoptimistischen Kommentaren von Fed-Chefin Janet Yellen fort und steht aktuell bei 1,3767, während sich GBP/USD über der 1,65er-Marke fangen konnte.
USD/CHF weitet seine gestrigen Gewinne nach dem unveränderten Zinsentscheid der Schweizerischen Nationalbank ebenfalls aus und notierte bislang bei 0,8854 im Hoch. NZD/USD stabilisiert sich nach starken neuseeländischen BIP-Daten oberhalb der 0,85er-Marke.
Rohstoffe
Auch der Goldpreis leidet heute unter den Andeutungen der US-Notenbankchefin zur Zinswende. Das Edelmetall verbilligt sich um 0,63% auf 1.321,68 Dollar je Feinunze.
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