DAX® - Neues Bewegungstief
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Erwähnte Instrumente
Neues Bewegungstief
Die gestrige Kursentwicklung hinterlässt tiefe Spuren im Chartverlauf des DAX®. Das Gap vom Vortag erwies sich zu Handelsbeginn als die erwartete Hürde. In der Folge kam weiterer Verkaufsdruck auf, sodass auf Schlusskursbasis ein sog. „bearish engulfing“ zu Buche steht. Charttechnisch am Schwersten wiegt aber sicherlich das Abgleiten unter die jüngsten beiden Verlaufstiefs bei 13.887/13.863 Punkten (siehe Chart). Aufgrund der beschriebenen Entwicklung verfestigt sich auch das jüngste MACD-Ausstiegssignal. Ein neues Bewegungstief sorgt stets für ein Warnsignal, zumal damit die Kursentwicklung seit Mitte April als Topformation interpretiert werden kann. Das Abschlagspotential – abgeleitet aus der Höhe der oberen Umkehr – lässt sich auf gut 1.000 Punkte veranschlagen. Wo befinden sich auf dem Weg dorthin mögliche Rückzugslinien? Neben der Parallelen zum Abwärtstrend seit Anfang Januar (akt. bei 13.453 Punkten) ist in diesem Kontext vor allem das Gap von Anfang März bei 13.200/13.107 Punkten zu nennen. Um das gegenwärtige Chartbild zu verbessern, ist dagegen ein Schließen der verbliebenen Kurslücke vom 25. April (14.113/14.142 Punkten) vonnöten.
DAX® (Daily)
Quelle: Refinitiv, tradesignal² / 5-Jahreschart im Anhang
5-Jahreschart DAX®
Quelle: Refinitiv, tradesignal²
Euro unverändert mit Schlagseite
Der Rückfall in den alten, seit 2008 bestehenden Baissetrend (akt. bei 1,1364 USD), belastet den Euro im Vergleich zum US-Dollar weiterhin. Zuletzt musste die europäische Einheitswährung ein neues Verlaufstief (1,0634 USD) und damit auch den endgültigen Bruch des flachen Aufwärtstrends seit dem Jahresultimo 2016/17 (akt. bei 1,0834 USD) hinnehmen. Aufgrund dieser negativen Weichenstellungen drängt sich die Frage nach den nächsten Rückzugslinien auf, zumal die meisten quantitativen Indikatoren (z. B. RSI, MACD) ebenfalls zur Vorsicht mahnen. In diesem Kontext ist zunächst das Tief vom März 2020 bei 1,0635 USD zu nennen. Danach definieren die Tiefs bei rund 1,05 USD die nächste markante Unterstützungszone, ehe bereits das Mehrdekadentief vom Januar 2017 bei 1,0339 USD wieder in den Mittelpunkt rückt. Unter saisonalen Gesichtspunkten eröffnen sich – gemessen am typischen Verlauf des US-Zwischenwahljahres – erst in der 2. Jahreshälfte EUR-Erholungschancen. Bis dahin droht ein Ausloten der diskutierten Unterstützungen. Für eine nachhaltige Wende zum Besseren müsste der Euro dagegen den eingangs erwähnten Abwärtstrend zu den Akten legen, doch das ist gegenwärtig absolute Zukunftsmusik.
EUR/USD (Monthly)
Quelle: Refinitiv, tradesigna² / 5-Jahreschart im Anhang
5-Jahreschart EUR/USD
Quelle: Refinitiv, tradesignal²
Allzeithoch als Taktgeber
Mit einem eher defensiven Handelsansatz filtern wir regelmäßig die 160 Einzeltitel aus DAX®, MDAX® und SDAX®. Konkret werden dabei das Konzept der Relativen Stärke (Levy) mit geringen Marktschwankungen – gemessen an der Average True Range (ATR) – als Selektionskriterien kombiniert. Die Aktie der Deutschen Börse erfüllt derzeit beide Anforderungen. Zur Verknüpfung der Faktoren „Momentum“ und „Low Volatility“ kommt noch eine sehr spannende charttechnische Ausgangslage hinzu. Schließlich kratzt das Papier seit vier Wochen an seinem historischen Allzeithoch vom Juli 2020 bei 170,15 EUR. Gelingt der Befreiungsschlag in Form eines Vorstoßes in „uncharted territory“, entsteht zusätzlich zur eingangs diskutierten objektiven Selektion ein prozyklisches charttechnisches Kaufsignal. Im Erfolgsfall kann die Kursentwicklung der letzten knapp zwei Jahre als sog. „rounding bottom“ interpretiert werden (siehe Chart). Rein rechnerisch ergibt sich – abgeleitet aus der Höhe der Formation – ein Anschlusspotenzial von rund 45 EUR bzw. ein Kursziel oberhalb der Marke von 200 EUR. Um die Ausbruchschance nicht leichtfertig zu verspielen, gilt es in Zukunft das aktuelle Wochentief (159,15 EUR) nicht mehr zu unterschreiten.
Deutsche Börse (Weekly)
Quelle: Refinitiv, tradesignal² / 5-Jahreschart im Anhang
5-Jahreschart Deutsche Börse
Quelle: Refinitiv, tradesignal²
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Autor: Jörg Scherer