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08:50 Uhr, 23.02.2016

DAX: Negative Vorzeichen an asiatischen Börsen drücken auf die Kauflaune

Verluste an den großen asiatischen Börsen sowie fallende Ölpreise trüben etwas die Stimmung am deutschen Aktienmarkt am Dienstag. Tags zuvor war der Handel noch heiß gelaufen. Der DAX legte um ca. 2 Prozent zu.

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Aktienmarkt

Sind die turbulenten Handelstage, die den Jahresanfang 2016 überschattet haben, endgültig vorbei? Fast scheint es, als habe sich die Lage am Finanzmarkt beruhigt. Mit einem Plus von knapp 2 Prozent hatte der DAX am gestrigen Montag an seinen fast 5-prozentigen Gewinn aus der Vorwoche angeknüpft. Der Kursanstieg zu Wochenbeginn war im Wesentlichen dem neuerlich anziehenden Ölpreis geschuldet. Am Nachmittag konnten auch schlechter als erwartet ausgefallene Konjunkturdaten dem Markt kaum etwas anhaben.

Heute dürfte der DAX zunächst schwächer starten, was aber an der grundsätzlich verbesserten Kaufstimmung wenig ändern dürfte. Im Vorfeld der Veröffentlichung des ifo-Geschäftsklimaindex dürften sich die Anleger vielmehr bedeckt halten. Die Vorgaben von den asiatischen Märkten sind zudem mau. Das Minus an den asiatischen Börsen sorge zum Handelsauftakt erst einmal für schlechtere Laune, sagte Aktienhändler Mark Lee von London Capital Group.

Bei den Ölpreisen ist nach der gestrigen Tagesrally einen Gegenbewegung zu beobachten. Am Morgen kostete ein Barrel Brent 34,09 US-Dollar. Das waren 60 Cent weniger als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der US-Leichtölsorte WTI fiel um 65 Cent auf 32,74 US-Dollar. Die Internationale Energieagentur (IEA) geht weiterhin davon aus, dass das Überangebot an Rohöl auch im kommenden Jahr bestehen bleibt.

Deutsche Wirtschaft bleibt auf Kurs

Deutschlands Konjunktur bleibt auf moderatem Wachstumspfad. Zum Jahresende 2015 erhöhte sich das Bruttoinlandsprodukt zum Vorquartal um 0,3 Prozent — vor allem dank konsumfreudiger Verbraucher. Hier bestätigte das Statistische Bundesamt eine erste Schätzung. Im Gesamtjahr 2015 legte die Wirtschaftsleistung um 1,7 Prozent zu, nach plus 1,6 Prozent im Jahr 2014.

Milliardenüberschuss für deutschen Staat

Dank der guten Konjunktur hat der deutsche Staat im vergangenen Jahr einen Finanzierungsüberschuss von rund 19,4 Milliarden Euro verzeichnet. Das ist der höchste Wert seit der Wiedervereinigung. Die Schuldenquote nach den Maastricht-Kriterien belief sich bezogen auf das BIP auf plus 0,6 Prozent.

Covestro blickt nach einem erfolgreichen Geschäftsjahr zuversichtlich auf 2016 

Die Bayer-Tochter Covestro hat im vergangenen Geschäftsjahr ein Umsatzwachstum getragen von einem höheren Mengenabsatz von 2,7 Prozent auf 12,1 Milliarden Euro verzeichnet. Netto legte der Gewinn um mehr als 25 Prozent auf 343 Millionen Euro zu. Die Aktionäre sollen eine Einstandsdividende von 0,70 Euro je Aktie erhalten. „Zahlenseitig erwarten wir für das laufende Geschäftsjahr insgesamt einen positiven Verlauf", sagte Konzernchef Patrick Thomas am Dienstag mit Blick auf 2016. Er erwarte ein weiteres Mengenwachstum im mittleren einstelligen Prozentbereich.

Aixtron kommt nicht aus der Krise

Der Spezialmaschinenbauer Aixtron hat im vergangenen Jahr den Umsatz um 2 Prozent auf 197,8 Millionen Euro gesteigert. Der Auftragseingang ist zugleich aber um ein Sechstel auf 167,1 Millionen Euro eingebrochen. Daraus speiste sich ein Nettoverlust von 29,2 Millionen Euro. Vor Zinsen und Steuern betrug das Minus 26,7 Millionen Euro, nach 58,3 Millionen Euro im Jahr 2014. Im laufenden Geschäftsjahr sollen sich laut Vorstandschef Martin Goetzeler operatives Ergebnis und Konzerngewinn im Vergleich zu 2015 zwar leicht verbessern, dürften aber dennoch negativ bleiben.

Danone profitiert von boomender Nachfrage aus China

Der französische Lebensmittelkonzern Danone hat im Geschäftsjahr 2015 den um Sondereffekte bereinigten operativen Gewinn um 8,7 Prozent auf 2,89 Milliarden Euro gesteigert. Netto verblieb ein Gewinn von knapp 1,3 Milliarden Euro. Das waren 14,6 Prozent mehr als 2014. Der Umsatz kletterte 2015 währungsbereinigt um 4,4 Prozent auf 22,4 Milliarden Euro. Die Dividende wollen die Franzosen um 6,7 Prozent erhöhen.

Tom Tailor verschärft Sparkurs

Um ab dem Jahr 2017 bis zu 20 Millionen Euro jährlich einsparen zu können, will die Modekette Tom Tailor noch verschärfter sparen. Vorstandschef Dieter Holzer sagte dem Handelsblatt (Dienstag): „Wir drehen jeden Stein um, hinterfragen jeden Store.“ Im laufenden Jahr sollen bis zu 100 der insgesamt 1.500 Läden schließen. Zudem sollen 100 Stellen in der Verwaltung gestrichen werden. Im vergangenen Jahr hatte Tom Tailor noch einen kleinen Konzernüberschuss von 0,1 Millionen Euro erwirtschaftet — nach 10,8 Millionen Euro im Vorjahr.

Ströer wächst nach dem Kauf des Internetportals T-Online kräftig

Ströer hat im vergangenen Jahr deutlich zugelegt. Der Umsatz wuchs um 14 Prozent auf 824 Millionen Euro. 2016 erwartet der Werbevermarkter einen Umsatz von 1,1 bis 1,2 Milliarden Euro.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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