DAX® - Negative Muster: in zwei Zeitebenen!
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Negative Muster: in zwei Zeitebenen!
An den letzten Handelstagen hat der DAX® kräftig Federn gelassen. Nach dem Rebreak der alten Ausbruchsmarken bei 13.050 Punkten musste das Aktienbarometer am vergangenen Freitag weitere Kursverluste und eine Abwärtskurslücke (12.927 zu 12.815 Punkte) hinnehmen. Dieses Gap ist allerdings nicht die einzige negative Weichenstellung. Hilfreich ist u. E. derzeit der Blick auf den Wochenchart der deutschen Standardwerte. In der höheren Zeitebene ist der DAX® an der 200-Wochen-Linie (akt. bei 13.296 Punkten) gescheitert. Der markante Docht der abgelaufenen Woche bestätigt zudem die immer wieder angeführte Schlüsselwiderstandszone bei 13.500/13.800 Punkten. Per Wochenschlusskurs steht zudem ein negatives Kerzenmuster in Form eines „bearish engulfing“ zu Buche. In dieser Gemengelage müssen Anlegerinnen und Anleger einen Test der Tiefs von Anfang September bei 12.617/12.604 Punkten einkalkulieren. Diese Unterstützungen definieren den letzten Zwischenhalt auf dem Weg zu den bisherigen Jahrestiefs bei 12.400 Punkten. Bei der zuletzt genannten Marke handelt es sich um eine absolute Schlüsselmarke, denn deren Verletzung würde sogar ein absteigendes Dreieck vervollständigen.
DAX® (Weekly)
Quelle: Refinitiv, tradesignal² / 5-Jahreschart im Anhang
5-Jahreschart DAX®
Quelle: Refinitiv, tradesignal²
Trendlinie ist Geschichte – Test des Jahrestiefs?
Die zwischenzeitliche Gegenbewegung von Anfang September ist beim S&P 500® mittlerweile vollständig verpufft. Nach dem zuvor ausgeprägten „island reversal“ wurde damit auch der Erholungstrend seit Juni (akt. bei 3.961 Punkten) zu den Akten gelegt. Besonders der beschriebene Trendbruch besitzt schwerwiegende Implikationen. So muss die gesamte Verschnaufpause der letzten Monate letztlich als „bearishe“ Flagge interpretiert werden (siehe Chart). Diese negative Weichenstellung bestätigt u. a. der MACD, denn jüngst ist der Trendfolger an seiner Signallinie abgeprallt und hat sofort wieder Fahrt nach Süden aufgenommen. In der Vergangenheit war das oftmals ein Indiz für einen neuen Abwärtsimpuls. Per Saldo müssen Anlegerinnen und Anleger deshalb eine Belastungsprobe des bisherigen Jahrestiefs bei 3.637 Punkten einkalkulieren. Auf Monatsbasis verläuft in diesem Dunstkreis der Aufwärtstrend seit 2011 (akt. bei 3.642 Punkten) bzw. auf Wochenebene der Durchschnitt der letzten 200 Wochen (akt. bei 3.580 Punkten). Für einen echten Befreiungsschlag ist dagegen weiter eine Rückeroberung der Schlüsselzone aus den horizontalen Marken bei rund 4.200 Punkten, einem Fibonacci-Level (4.213 Punkte) und der 200-Tages-Linie (akt. bei 4.262 Punkten) notwendig.
S&P 500® (Daily)
Quelle: Refinitiv, tradesignal² / 5-Jahreschart im Anhang
5-Jahreschart S&P 500®
Quelle: Refinitiv, tradesignal²
Abgeschlossenes Doppeltop
Zum Wochenausklang musste der Goldpreis eine wichtige negative Weichenstellung verkraften. Nach dem Rückfall unter die alte, aus dem Sommer 2020 stammende Trendlinie (akt. bei 1.684 USD) musste das Edelmetall auch ein neues Verlaufstief unterhalb des Jahrestiefs von 2021 (1.676 USD) hinnehmen. Die zuletzt beschriebene Entwicklung sorgt auch aus Sicht des Point & Figure-Charts für ein bedeutendes Ausstiegssignal. Charttechnisch am schwersten wiegt aber sicherlich die Tatsache, dass die beiden Hochpunkte vom August 2020 und März 2022 bei 2.072/2.070 USD übergeordnet nun als klassisches Doppeltop interpretiert werden müssen (siehe Chart). Rein rechnerisch lässt sich das Abschlagspotenzial aus der oberen Umkehr auf knapp 400 USD taxieren. Auf dem Weg zum Ausschöpfen dieses negativen Kurspotenzials definieren der Rückzugsbereich aus der 50 %-Korrektur der gesamten Aufwärtsbewegung von Dezember 2015 bis August 2020 (1.559 USD) sowie verschiedenen Hoch- und Tiefpunkten bei rund 1.550 USD ein wichtiges Etappenziel. Um die diskutierte Topformation zu negieren, ist indes eine schnelle Rückeroberung des Tiefs vom August vergangenen Jahres bei 1.684 USD notwendig.
Gold (Monthly)
Quelle: Refinitiv, tradesignal² / 5-Jahreschart im Anhang
5-Jahreschart Gold
Quelle: Refinitiv, tradesignal²
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Autor: Jörg Scherer