Kommentar
09:46 Uhr, 06.04.2020

DAX nähert sich wieder der 10.000 – Hoffnung auf den Aufschwung nach der Krise

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  • DAX
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    Aktueller Kursstand:   (XETRA)

Nachdem US-Präsident Trump in der vergangenen Woche noch vor „sehr schmerzhaften zwei Wochen“ für sein Land warnte, sieht er nun „Licht am Ende des Tunnels“ der Corona-Krise. Zwar nicht unbedingt ein Widerspruch, aber Anleger sollten vorsichtig sein, hieraus die Wende hin zum Positiven abzuleiten.

Auch in Deutschland warnt die Politik davor, aufgrund der zwar leicht Hoffnung machenden Zahlen bei Neuinfektionen mit dem Coronavirus bereits Entwarnung zu geben. Kanzleramtschef Helge Braun betonte, der Höhepunkt sei noch nicht erreicht und stimmt damit die Bevölkerung auf den schwierigsten Teil dieser Krise mit den höchsten Infektionszahlen erst noch ein. Irgendwo dazwischen dürfte die Wahrheit liegen. Aber auch an der Börse kennt sie noch keiner, und deshalb dürften die Schwankungen am Aktienmarkt auch in dieser Woche anhalten.

Einerseits will zwar kein Anleger in das berühmte fallende Messer greifen, andererseits aber auch nicht den Moment der Bodenbildung mit einem dann einsetzenden Aufwärtstrend verpassen. Und die gute Nachricht aus der vergangenen Woche ist, dass trotz aller schlechter Wirtschaftsdaten vor allem vom US-Arbeitsmarkt überzeugte Anleger bei Aktien zugegriffen haben.

Aktuell setzen die Investoren, die nun kaufen, auf die Erholung und Rally nach der Krise. Wenn die Lockdown-Maßnahmen – wann auch immer – gelockert werden, dürfte die Konjunktur mit der überbordenden, in den vergangenen Wochen bereitgestellten Liquidität, wieder anfangen zu laufen. Selbst Inflation könnte dann wieder ein Thema werden, und das ist durchaus eine gute Nachricht. Denn in den vergangenen Jahren kämpften die Notenbanken rund um den Globus darum, dass die Preise wieder steigen. Wenn die Inflation in einem zukünftigen Aufschwung tatsächlich wieder anspringen würde, wäre dies eine willkommene Entlastung für die Geldpolitik. Dies könnte dann auch zu einer Gesundung des Bankensystems beitragen. Dann wäre die Fiskalpolitik endlich stärker gefragt. Am Ende also könnte diese Krise sehr viel Positives hervorbringen.

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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