Kommentar
09:59 Uhr, 06.07.2023

DAX nähert sich der zentralen Unterstützung – Deutsche Industrie atmet etwas auf

Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (XETRA)

Der Deutsche Aktienindex bewegt sich mit hoher Geschwindigkeit in Richtung der zentralen Unterstützung bei 15.711 Punkten. Schließt der Index darunter, würde aus technischer Sicht eine Trendwendeformation aktiviert. Andernfalls hält die Unterstützung erneut und könnte die Basis für einen neuen Anstieg werden. Aber es scheint, als wäre die Luft aus dem DAX erst einmal raus. Auch das Zeitfenster positiver saisonaler Rahmenbedingungen schließt sich mit jedem fortschreitenden Handelstag. Einige Händler haben vor diesem Hintergrund ihre Bücher bereits geschlossen und bereiten sich auf die Sommerpause vor.

Dass mit wieder fallenden Energiepreisen die deutsche Industrie den stärksten Auftragszuwachs seit drei Jahren verzeichnen kann, ist eine gute Nachricht für die Börse. Dass die Situation aber alles andere als stabil ist, zeigt der weiterhin messbare Rückgang im Dreimonatsvergleich. Allerdings lassen auch die Engpässe bei den Unternehmen nach. Das passt zu dem in dieser Woche bereits gemeldeten Rückgang der Erzeugerpreise. Alles in allem ist also erst einmal eine leichte Entspannung der Lage in der verarbeitenden Industrie zu beobachten, aber das Geschäft bleibt trotzdem mau.

Dass fast alle Mitglieder im geldpolitischen Ausschuss der Fed weitere Anhebungen im Jahresverlauf erwarten, ist dagegen eine bittere Pille für Anleger. Die Pause der Fed dient lediglich der Beobachtung bereits erwirkter Fortschritte, stellt aber keinen Hinweis auf ein Ende der Anhebungen der Leitzinsen dar. Ob sich die Erwartungen an die Geldpolitik am Freitag beim Arbeitsmarktbericht noch einmal verschieben, ist fraglich. 14 Monate in Folge hat die US-Wirtschaft mehr Stellen geschaffen als von den Ökonomen erwartet. Warum sollte diese Serie plötzlich reißen?

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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