DAX: Nachlassender Mut zu weiteren Engagements
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Erwähnte Instrumente
DAX
Anfangs dieser Woche wankte noch die runde 11.000-Punkte-Marke und es wurde darüber spekuliert, ob die Anleger nun sogar die für den langfristigen Trend ausschlaggebende Schwelle von 11.070 Punkten knacken können, um sodann womöglich frohen Mutes in die Jahresendrally einzuschwenken. Doch Ende dieser Woche stellt sich die Lage gänzlich anders dar, als sogar noch am Mittwoch zu vermuten war, als der Leitindex erneut im Bereich von 11.000 Stellen vordrang. Mittlerweile ist der DAX unter das Vorwochentief von 10.725 bei aktuell 10.678 Punkten gelandet und steht dabei mit einem Prozent im Minus. Grundsätzlich bleibe die Stimmung für europäische Aktien angesichts der wahrscheinlichen weiteren Konjunkturimpulse durch die EZB zwar positiv, allerdings hielten sich die Investoren angesichts schwacher Vorgaben der Börsen aus Asien und zuletzt enttäuschender Konjunkturdaten aus China zurück, hat Markus Huber vom Wertpapierhandelshaus Peregrine & Black beobachtet. Am Nachmittag werden noch die aussagekräftigen US-Einzelhandelsumsätze für Oktober bekanntgegeben.
Charttechnik
Der DAX scheint die Unterstützung bei 10.740/690 Punkten nicht halten zu können und deutet damit eine Pullbackbewegung bis auf 10.515/385 Punkten in den nächsten Tagen an. Die nächste Unterstützung liegt zunächst jedoch bei 10.590 Punkten. Auf dem Weg nach unten ist ein Pullback zurück auf 10.750 Punkte einzuplanen.
Thema des Tages
Nach einer ersten Berechnung der Europäschen Statistikbehörde Eurostat ist die Wirtschaftsleistung in der Währungsunion im dritten Quartal um 0,3 Prozent gegenüber dem Vorquartal gewachsen. Damit kletterte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) seit nunmehr zehn Quartalen. Die Jahresrate verbesserte sich leicht auf 1,6 Prozent. Unter dem Strich habe sich die Konjunkturerholung ohne große Aufregung fortgesetzt, kommentiert das Bankhaus Lampe.
Vor allem Spanien überraschte positiv: Dort ist das BIP mit 0,8 Prozent abermals dynamisch gewachsen, das Land bleibt ein bedeutender Wachstumsmotor im Euroraum. Solide Wachstumsraten lieferten andere große Länder: In Frankreich wuchs das BIP um 0,3 Prozent und in Italien um 0,2 Prozent. In Portugal stagnierte die Wirtschaftsleistung, in Finnland sank sie wieder.
Die deutsche Wirtschaft ist im dritten Quartal ebenfalls um 0,3 Prozent zum Vorquartal gewachsen, wie das Statistische Bundesamt am Morgen mitteilte. Und dies trotz der Beinah-Pleite Griechenlands, der Abkühlung in China und anderen Schwellenländern, der Flüchtlingswelle und Ausbruch des VW-Skandals. Details liegen noch nicht vor. Das Statistische Bundesamt deutete aber an, dass der Außenhandel und die Investitionen das Wachstum dämpften, während der private und staatliche Konsum den Aufschwung beflügelten hätten.
Aktien im Blick
Die Heidelberger Druckmaschinen hat mit ihren Neun-Monats-Zahlen den Anlegern in die Suppe gespuckt. Unterm Strich stand sogar überraschenderweise ein Verlust. Die Papiere brachen in der Spitze um 19 % ein und rissen dabei auch ihre 200-Tage-Linie.
Bei der Deutschen EuroShop belastet noch immer die Gewinnwarnung vom Vorabend. Die Aktie verliert zur Stunde 3,85 %.
Konjunktur
Die Bundesregierung will laut einem Bericht der Süddeutschen Zeitung nicht länger hinnehmen, dass die USA Bundestagsabgeordneten den Einblick in die TTIP-Verhandlungstexte verweigert. Das Wirtschaftsministerium habe deshalb die deutsche Botschaft in Washington angewiesen, beim US-Handelsbeauftragten zu demarchieren - also förmlich zu protestieren, heißt es.
Der Überschuss in der Handelsbilanz der Eurozone lag im September bei 20,5 Mrd. Euro. Im Vorjahresmonat hatte er bei 17,4 mrd. Euro gelegen. Die Ausfuhren erhöhten sich im Jahresvergleich um 1,0 Prozent, die Einfuhren fielen um 1,0 Prozent.
Währungen
Der US-Dollar legt zum Wochenschluss auf breiter Basis zu, wobei der Greenback nach wie vor von der Aussicht auf eine US-Zinsanhebung im Dezember profitiert. EUR/USD notierte nach den schwächer als erwartet ausgefallenen BIP-Daten aus der Eurozone bislang bei 1,0750 im Tief, während GBP/USD nach schwachen Daten zur britischen Bauproduktion ebenfalls zurückfällt und bislang bei 1,5197 im Tief notierte.
USD/CHF legt trotz eines überraschenden Anstiegs der schweizerischen Erzeuger- und Importpreise zu und notierte bislang bei 1,0045 im Hoch. USD/JPY erreichte nach gemischten Daten aus Japan hingegen bislang 122,47 im Tief.
Rohstoffe
Mit einem Wochenverlust von über 8 Prozent (Stand Freitagmorgen) zählt die Rohölsorte Brent zu den schwächsten Rohstoffen. Zum Wochenschluss kommt es laut Händlern zu einer „technischen“ Gegenbewegung, gegen Freitagmittag notiert das Barrel der Nordseesorte mit 1,32 Prozent im Plus bei 45,78 US-Dollar. Am Donnerstag hatten neue Lagerdaten aus den USA die Preise unter Druck gesetzt. Das weltweit hohe Überangebot von Rohöl drückt schon länger auf die Preise.
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