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08:55 Uhr, 18.09.2015

DAX: Nach dem Warten ist vor dem Warten!

Trotz unverändert belassener Leitzinsen in den USA dürfte der deutsche Aktienmarkt am Freitag moderat schwächer starten. Die US-Notenbank spielt auf Zeit und lässt die Anleger weiter im Regen stehen. Konkrete Hinweise auf den künftigen Kurs wollte Fed-Chefin Yellen nicht geben.

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Nach dem Warten ist vor dem Warten, betiteln die Analysten der Helaba mit Blick auf den Fed-Zinsentscheid ihren heutigen Marktkommentar und treffen damit den Nagel auf den Kopf. Die US-Notenbank vertagt die geldpolitische Straffung erneut und gibt wie gewohnt keinerlei konkrete Hinweise preis.

Die erste Leitzinserhöhung der US-Notenbank seit 2006 und seit der Absenkung auf das Rekordtief von 0 bis 0,25 Prozent im Dezember 2008 lässt demnach weiter auf sich warten. Es darf somit munter weiter spekuliert werden, ob es Ende Oktober oder im Dezember zu der Zinswende kommen wird. Janet Yellen bestätigte auf der Pressekonferenz, dass man auch diesmal bereits hätte agieren können. Es gebe aber derzeit noch zu viele Unsicherheiten zum globalen Wachstum und zur Preisentwicklung in den USA. Die Fed-Chefin verwies damit erneut auf die Datenabhängigkeit eines Entscheids. Zudem machte sie klar, dass nicht der Zeitpunkt der Zinswende entscheidend ist, sondern der Leitzinspfad.

Bei den Projektionen senkte die Fed die im Median erwarteten Leitzinsniveaus per Ende 2015 und Ende 2016 um je 0,2 Prozentpunkte auf 0,4 bzw. 1,4 Prozent ab. Für Ende 2017 wird nun mit 2,6 Prozent gerechnet (bisher 2,9 %) und auf die lange Sicht wird nun eine Fed-Funds-Rate von 3,50 Prozent (bisher 3,75 %) in Aussicht gestellt. Die beiden Bedingungen für eine Anhebung der Leitzinsen sind die weitere Verbesserung am Arbeitsmarkt und das Vertrauen, dass die Inflation sich der Zielmarke der Notenbank von zwei Prozent annähern wird.

Die Börsen haben überwiegend negativ auf den Zinsentscheid der US-Notenbank Fed reagiert. Grund ist die nach wie vor latent vorhandene Ungewissheit in punkto US-Geldpolitik. „Mit der aufgeschoben Zinswende in den USA ist die Unsicherheit über die künftige Zinsentwicklung und den Weg der Wirtschaft weiter gestiegen", sagte Frank Schneider von Alpha Wertpapierhandel.

Der US-Leitindex Dow Jones fiel nach dem Entscheid in die Verlustzone und schloss mit 0,39 Prozent im Minus. Der Nikkei-Index fiel am Freitag um 1,96 Prozent und ging beim Stand von 18.070 Punkten aus dem Handel. der deutsche Aktienmarkt zeigt sich am Freitag vorbörslich leicht schwächer. Der Leitindex DAX wird mit 0,27 Prozent leichter bei 10.200 Punkten leichter taxiert.

Gefahr eines Grexits nicht aus der Welt

Der griechische Oppositionsführer Evangelos Meimarakis sieht die Gefahr eines Grexits nicht gebannt. „Sollten wir uns nach den Wahlen in einer unsicheren Lage wiederfinden, wird sie sogar noch akuter werden“, sagte er der FAZ.

Bayer erlebt Patentattacke

Wie die FAZ berichtet, erlebt der Pharmakonzern Bayer eine Patentattacke auf sein umsatzstärkstes Präparat Xarelto. Sigmapharm hat in den USA die Erlaubnis beantragt, eine Kopie des Schlaganfallmittels zu vertreiben. Entsprechende Informationen bestätigte eine Bayer-Sprecherin. Bayer prüfe nun rechtliche Möglichkeiten, teilte sie mit.

BMW will Rendite stabil halten

Trotz eines schärferen Wettbewerbs und der Flaute auf dem größten Einzelmarkt China will der Automobilkonzern BMW auch unter dem neuen Vorstandsvorsitzenden Harald Krüger seine Zielrendite im Kerngeschäft erreichen. Das Ziel sei weiterhin 8 bis 10 Prozent, sagte Finanzvorstand Friedrich Eichiner in einem Interview mit der Börsen-Zeitung.

RWE: Umbaupläne werden im Aufsichtsrat diskutiert

Wenn sich an diesem Freitag die Aufsichtsräte von RWE treffen, werden sie vor allem über Personalien diskutieren. Nach Informationen aus dem Umfeld des Unternehmens wird der geplante Umbau des Konzernvorstands auf den Weg gebracht. Bereits zum 01. Januar 2016 soll Matthias Hartung, Chef der Kraftwerkssparte RWE Generation, als Chief Operating Officer (COO) für die Stromproduktion in das Gremium einziehen, berichten das Handelsblatt und die Börsen-Zeitung.

Bafin ermittelt gegen RWE wegen Verdachts auf Marktmissbrauch

Die Berg- und Talfahrt der RWE-Aktie ruft die Finanzaufsicht Bafin auf den Plan. Die Behörde ermittelt nun wegen des Verdachts auf Marktmissbrauch bei RWE. „Wir führen wegen des Verdachts auf Marktmissbrauch eine routinemäßige Analyse in den Aktien der RWE AG durch. Zugrunde liegen unterschiedliche Verdachtshinweise von August und September", so eine Sprecherin der Behörde gegenüber der Rheinischen Post.

Erfolg für Apple im Patentstreit mit Samsung

Ein US-Berufungsgericht hat Samsung im Streit mit Apple eine Niederlage bereitet. Das Gericht urteilte, dass eine Einstweilige Verfügung Bestand habe, mit der der iPhone-Hersteller es den Koreanern untersagt, bestimmte Funktionen in ihre Smartphones einzubauen. Samsung habe Apple geschadet, weil der US-Konzern gegen seine eigenen patentierten Erfindungen habe antreten müssen, urteilte das Gericht.

Bank of Japan: "Viele" Ratsmitglieder besorgt

Laut dem Protokoll der Sitzung am 6. und 7. August der japanischen Notenbank haben „viele“ Ratsmitglieder betont, dass die Volatilität an den chinesischen Aktienmärkten und die Auswirkungen des nachlassenden Wachstums der Schwellenländer auf die Exporte Japans genau beobachtet werden müssten. In der Juli-Sitzung hatten nur „einige“ Ratsmitglieder entsprechende Sorgen geäußert.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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