DAX muss Widerstandskraft beweisen – Die Zinsen in den USA steigen wieder
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Auch wenn sich die Technologieaktien in den vergangenen Tagen von ihrem Absturz deutlich erholen konnten, von einer Bodenbildung aus technischer Sicht konnte und kann dennoch keine Rede sein. Das Thema ist damit noch lange nicht ausgestanden, die nächste Bewährungsprobe könnte schon jetzt anstehen, da die Renditen am US-Anleihemarkt wieder steigen.
Die gestern von der Europäischen Zentralbank verteilten Beruhigungspillen in Sachen Inflations- und Zinsangst dürften den Deutschen Aktienindex allerdings weiterhin genauso stützen wie die Tatsache, dass es im Index an heiß gelaufenen Technologieaktien mangelt. Im Gegenzug dürften Banken und Zykliker weiter im Fokus der Anleger bleiben als diejenigen Unternehmen, die von einem konjunkturellen Aufschwung, begleitet von steigenden Zinsen, am stärksten profitieren.
Die Botschaft, die gestern von der Pressekonferenz mit Christine Lagarde ausging, lautet: Die EZB wird nicht mit Inflation bekämpfenden, sondern eher mit Inflation befeuernden geldpolitischen Maßnahmen auf die steigenden Zinsen reagieren. Das Abwürgen der konjunkturellen Erholung stellt für die Notenbanker eine größere Sorge dar als die Angst vor steigenden Preisen. Wer sich als Anleger vor Inflation schützen will, kann also nicht auf die Unterstützung der Notenbank zählen. Er sollte sich mit Sachwerten – zu denen auch Aktien gehören – in einen quasi sicheren Bereich begeben.
Auch wenn die Trends sowohl in Europa als auch in den USA aus technischer Sicht weiter intakt sind, die Entwicklung der Technologieaktien dürfte der ausschlaggebende Faktor sein, wie sich die Börsen in den kommenden Wochen schlagen. Es ist gut möglich, dass der neuerliche Zinsanstieg jetzt schon wieder von den kurzfristigen Spekulanten genutzt wird, mit weiteren Leerverkäufen neue Unruhe im Nasdaq zu stiften. So könnte den Anlegern schon heute oder spätestens in der kommenden Woche ein nächster Test der Widerstandsfähigkeit des Gesamtmarktes gegenüber der Volatilität bei Tech-Aktien ins Haus stehen.