Kommentar
09:41 Uhr, 01.10.2020

DAX muss die 12.900 überwinden – Überzeugte Käufer verhindern stärkere Korrektur

Erwähnte Instrumente

  • DAX
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    Aktueller Kursstand:   (XETRA)

Diejenigen Anleger, die bereits Aktien haben, lassen sich nach zwei starken Quartalen mit starken Kursgewinnen auch durch einen etwas turbulenteren September nicht aus der Ruhe bringen. Einige von ihnen haben sich im Vorfeld der US-Präsidentschaftswahl lediglich für eine moderate Korrektur abgesichert. Und die potenziellen Käufer von Aktien stehen weiter bereit, bei kleineren Korrekturen zu kaufen oder ihre Positionen entsprechend zu vergrößern.

Die Rechnung beider Gruppen könnte aufgehen. Denn Regierungen, die vor der Corona-Pandemie nicht genug sparen konnten, werfen plötzlich mit Billionen Euro und Dollar um sich und die Geldpolitik begleitet die Konjunkturerholung auf Pump mit sehr tiefen bis hin zu gar keinen Zinsen – und das wohl noch für sehr lange Zeit. Immer noch wirkt damit der Effekt der US-Notenbank Fed nach, die unlimitiert Anleihen kaufen und sich selbst dann keine Sorgen machen will, wenn die Inflation kräftig anziehen würde.

Das Fallenlassen des Zwei-Prozent-Ziels wurde von der Fed vorgemacht und offenbar wird es die Europäische Zentralbank ebenfalls umsetzen – auch weil sie es umsetzen muss, um den Euro zum Schutz der Exportwirtschaft nicht zu stark gegenüber dem US-Dollar aufwerten zu lassen. Dieses Szenario treibt die renditehungrigen Anleger weiter in den Aktienmarkt, auch wenn sich das technische Bild in den vergangenen vier Wochen bei den großen Indizes eingetrübt hat.

Wirtschaft und die Unternehmen haben sich im Verlauf der Corona-Pandemie anpassungsfähig gezeigt und stellen sich mehr oder minder gut auf die neue Situation ein. Das bedeutet für die einen massive Neuanstellungen, weil sie profitieren, andere müssen entlassen. Insofern ist das alles nichts Neues und das gilt auch für die Kurse an den Börsen.

Gestern sind unter 12.700 Punkten erneut Käufer im Deutschen Aktienindex eingestiegen und haben so ein weiteres negatives Trendwendesignal, das hätte entstehen können, verhindert. Übergeordnet hat sich das technische Bild allerdings noch nicht ins Positive gedreht. Dafür ist ein Anstieg des DAX über 12.900 Punkte notwendig. An diesem Ziel dürfte sich der DAX noch ein paar Stunden oder Tage abarbeiten.

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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