DAX muss 13.800 Punkte zurückerobern – Härterer Lockdown bereitet Sorgen
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Die Anleger blicken mit dicken Sorgenfalten auf die morgigen Beratungen zur Pandemie-Bekämpfung von Bundeskanzlerin Merkel und den Länder-Chefs. Nachdem die Börse lange Zeit die Lockdowns und die Verlängerungen dieser immer wieder ignoriert hat und weiter gestiegen ist, macht sich nun doch eine gewisse Resignation unter den Investoren breit. Die Angst nimmt zu, dass die noch stärkeren Einschränkungen des gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Lebens die konjunkturelle Erholung in der Lage sind umzukehren. Zumindest könnte diese erst einmal ein Plateau erreicht haben. Die späte Einsicht könnte sich zu einem gewissen Realitäts-Check für die Anleger in den kommenden Tagen ausweiten.
Der Deutsche Aktienindex durchbricht die Unterstützung bei 13.800 Punkten und aktiviert damit aus technischer Sicht zunächst eine Trendwendeformation. Diese könnte den Index in den kommenden Tagen mehrere Hundert Punkte kosten, sollten die 13.800 Zähler nicht schnell wieder zurückerobert werden.
Dass die amerikanischen Banken am Freitag weitaus bessere Quartalszahlen meldeten, aber ihre Aktien trotzdem verloren, könnte ein Vorgeschmack auf die gesamte Berichtssaison zum vierten Quartal sein. Die Ansprüche und Erwartungen der Investoren könnten mit der optimistischen Grundstimmung in den vergangenen Monaten aus dem Ruder gelaufen sein und so die Messlatte unrealistisch hoch hängen. Dann wäre die eine oder andere Enttäuschung in der Lage, durch panikartige Verkäufe einiger heiß gelaufener Aktien den Gesamtmarkt mit nach unten zu ziehen.
Die ehemalige Notenbankchefin Janet Yellen wird morgen als neue US-Finanzministerin vereidigt. Sie dürfte sich auch für einen starken Dollar aussprechen. Nach der schwachen Tendenz der amerikanischen Währung muss darauf geachtet werden, ob sie in der Lage ist, den Trend umzukehren. EUR/USD hat bei 1,2330 einen starken Widerstand in den vergangenen Tagen als solchen bestätigt. Für den Moment scheint es keine großen Rally-Ambitionen der Gemeinschaftswährung mehr zu geben. Ein schwächerer Euro bei gleichzeitig steigendem Ölpreis könnte sich für die Autofahrer bald an der Zapfsäule in höheren Spritpreisen bemerkbar machen.