DAX mit Schwächeanfall – US-Präsident Trump mit Corona-Infektion
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Als wäre der heutige Terminkalender mit den Arbeitsmarktdaten und Industrieaufträgen aus den USA nicht schon prall gefüllt, sorgt die Nachricht über die Covid-19-Infektion des US-Präsidenten Trump und der First Lady für zusätzliche Nervosität auf dem Börsenparkett. Damit dürfte uns ein volatiler Handelstag bevorstehen. Trumps Ansteckung mit dem Coronavirus wirft in einer heiklen Phase des Wahlkampfes zu viele offene Fragen auf, deren Antworten Anleger jetzt versuchen zunächst einmal abzuschätzen. Eins aber steht fest: Nach den schon ohnehin wackligen Handelstagen kommt nun ein weiterer Schwung Unsicherheit in den Markt. Und wenn die Börsen eines nicht leiden können, dann ist es Unsicherheit.
Eine Folge der Quarantäne des US-Präsidenten könnte sein, dass er ein zweites TV-Duell gegen seinen Herausforderer auf das Präsidentenamt Joe Biden am 15. Oktober verpasst. Zudem könnten sich die Verhandlungen um das Konjunkturpaket weiter verzögern. Das Repräsentantenhaus hat gestern zwar mit 214 gegen 207 Stimmen für das 2,2 Billionen US-Dollar schwere Konjunkturpaket gestimmt. Aber es ist unwahrscheinlich, dass die Republikaner im Senat dieser hohen Neuverschuldung zustimmen werden. Sie wollen 600 Milliarden Dollar weniger ausgeben. Die Demokraten wollen 600 Dollar pro Woche Arbeitslosengeld, die Republikaner nur 400 Dollar. Außerdem sollen die US-Fluggesellschaften, die in dieser Woche mit Zehntausenden Entlassungen drohten, zusätzliche Hilfen zur Begleichung ihrer Lohnkosten in Höhe von 25 Milliarden Dollar bekommen.
Und es geht um weitere offene Fragen wie der nach einem Insolvenzgeld für Unternehmen innerhalb dieses Paketes. In Deutschland wurde das Insolvenzgeld für 2021 auf 1,6 Milliarden Euro erhöht. In diesem Jahr waren nur 950 Millionen Euro eingeplant. Offenbar bildet die Bundesarbeitsagentur gerade 250 neue Mitarbeiter aus, um sich auf eine Pleitewelle vorzubereiten. Das Haus bereite sich „auf den Ernstfall vor“, war in den Medien zu lesen.
Im Deutschen Aktienindex verschlechtert sich das technische Bild nach dem Fall unter die Marke von 12.748 Punkten wieder deutlich. Es droht ein erneutes Abrutschen auf 12.300 Zähler.
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