Kommentar
08:17 Uhr, 01.02.2024

DAX mit Rückschlag durch Fed-Sitzung – Erneut kleines Bankenbeben in den USA

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    Aktueller Kursstand:   (XETRA)

Der Rückschlag in Sachen Zeit und Tempo in den Zinssenkungserwartungen nach der Fed-Sitzung versetzt auch dem Deutschen Aktienindex einen Dämpfer. Die geldpolitische Entscheidung in Washington muss aber kein Show-Stopper für die Börsen sein. Das geldpolitische Fenster wurde gestern geöffnet, nur vielleicht nicht so sehr wie das einige sich gewünscht hatten.

Erst wird die Fed am Anfang Mai die Zinsen, gefolgt von der Europäischen Zentralbank einen Monat später. Das sind zumindest die Markterwartungen, nachdem der März als Termin durch Fed-Chef Jerome Powell gestern aus dem Weg geräumt wurde. Die Leitzinsen wurden zwar schnell angehoben, sie werden aber aller Wahrscheinlichkeit nach nur langsam wieder gesenkt.

Einige Anleger haben den doch überraschend schnellen Rückgang der Inflation in Richtung Zwei-Prozent-Ziel als Signal für eine ebenso schnelle Anpassung der Geldpolitik interpretiert und müssen die Situation jetzt neu bewerten. Die US-Notenbank hat sich für eine konservative Geldpolitik entschieden. Warum sollte sie auch in Hast geraten, wenn Einzelhandel und Wirtschaft brummen und der S&P 500 auf einem Allzeithoch notiert. Die Fed würde ein unnötiges Risiko eingehen, wenn sie die Zinsen senkt, bevor nicht feststeht, dass die Inflation sich auch wirklich beruhigt hat.

Die Konkretisierung des geldpolitischen Ausblicks der Fed sorgt heute für Kursgewinne an Chinas Börsen. Die Regierung in Peking wird durch anstehende Zinssenkung in den USA in die Lage versetzt, stärkere Maßnahmen zu unternehmen, ohne zu riskieren, die eigene Währung zu stark zu schwächen. Ein chinesischer Politiker deutete heute bereits auf größere staatliche Investitionen hin. Das könnte sich positiv auf die zuletzt stark unter Druck geratenen chinesischen Börsen auswirken.

Es ist normalerweise kaum möglich, dass eine Nachricht die Sitzung der US-Notenbank überschattet. Dieses Mal scheint es aber fast so zu sein. Die New York Community Bancorp hat sich gestern in der Spitze im Kurs fast halbiert. Sie wird Opfer ihres eigenen Erfolgs: Weil sie so stark gewachsen ist, muss sie strengere Vorschriften für Rückstellungen für Kreditausfälle beachten. Eigentlich ein normaler Prozess. Da die Rückstellungen aber in Zusammenhang mit der im letzten Jahr Pleite gegangenen Signature Bank stehen, weckt das bei Anlegern ungute Erinnerungen. Ein systemisches Risiko lässt sich daraus nicht für andere Banken ablesen. Aber hier geht es am Ende wieder um Vertrauen. Wenn Kunden und Anleger den Kursabsturz der NY Community Bancorp mit der Bankenkrise 2023 in Verbindung bringen, dann käme wieder der gleiche Stein ins Rollen, den man nur schwer aufhalten kann.

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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