Kommentar
14:42 Uhr, 19.01.2015

DAX mit neuem Allzeithoch – Vorboten eines neuen Börsenbooms?

Ich bin in den vergangenen Wochen zunehmend optimistisch für die weitere Marktentwicklung geworden und war auch zuletzt äußerst bullisch.

Daher bin ich froh dass der Markt nun meiner grundsätzlichen Einstellung folgt und wir neue Allzeithochs sehen. Europäische Aktien sind günstig und deutsche Qualitätsunternehmen weit davon entfernt wirklich überbewertet zu sein. Es lassen sich vielfach noch ordentliche Dividendenrenditen von 2-5% realisieren und die Unternehmen stehen dank schwachem Euro und niedrigem Ölpreis besser da, als je zuvor. Somit sind neue Allzeithochs die Folge einer künftig positiven Gewinnentwicklung und noch keine spekulative Blase.

Diese könnte aber in den kommenden Monaten, sollten geopolitische Störfeuer ausbleiben, bzw. diese sich beruhigen durchaus eine mögliche Option für die Aktienmärkte sein. Grob gesagt ist der amerikanische Markt derzeit wesentlich höher bewertet als der Deutsche. Der Bewertungsaufschlag beträgt ca. 50%. Dabei wird stets das höherer Wirtschaftswachstum hervorgehoben. Da deutsche Firmen aber international agieren und dort Wachstum erwirtschaften, ist eine so deutliche Schere m.E. nicht gerechtfertigt.

Die Angst treibt die Kurse

Schauen wir uns den VDAX an, der die Volatilität am Aktienmarkt misst. Dieser ist trotz neuer Allzeithochs in den letzten Wochen merklich angezogen. Hintergrund sind wohl große Absicherungspositionen von institutionellen Anlegern, denen wohl alles andere als Wohl ist mit den aktuellen DAX Ständen. Steigen die Kurse nun weiter, machen diese Anleger aufgrund ihrer großen Absicherungen eine klare Underperformance. Die Frage ist, werden Anleger bald gezwungen diese wieder aufzulösen oder kommen Kapitalströme aus den USA rein, dann könnte der DAX sogar eine spekulative Blase bilden. Vor der Dividendensaison ist der deutsche Markt aufgrund der hohen Renditen sowieso nicht gerade unbeliebt.

Risiken sind hoch

Die Risiken auf der politischen Front bleiben gleichzeitig hoch. Griechenland, Ukraine, Anschläge, die Börse kommt um diese Themen nicht herum. Deutliche Rückschläge muss man jederzeit einkalkulieren und richtig wohl und gelassen kann man sich derzeit nicht fühlen. Aber vielleicht ist auch genau dies der Grund warum die Kurse zuletzt anziehen konnten. Die Gewinnentwicklung ist positiv aber gleichzeitig sorgen Ängste der Anleger dafür, dass wir nur sehr vorsichtig steigen und bei weitem nicht euphorisiert sind. Ein Blick in die täglichen Nachrichten sorgt eher für Zurückhaltung und Vorsicht. Entlang dieser Vorsicht und Angst steigt der Markt und das ist für mich eine durchaus gesunde Mischung. Wäre die Welt da draußen in Ordnung, so wie im Jahr 1999/2000 wären wir schon längst in einer Aktienmarktblase. So haben wir noch halbwegs gute Bewertungen, die sich in den kommenden Monaten nach oben entladen können. Klar ist, an der Börse wird es auch wieder krachen, aber das Umfeld und die Vorsicht der Anleger lässt mich ein Bulle aus Überzeugung sein, auch wenn wir zwischenzeitlich immer wieder Rückschläge erleben werden.

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Über den Experten

Sascha Gebhard
Sascha Gebhard
Redakteur

Sascha Gebhard hat nach einer klassischen Ausbildung zum Bankkaufmann im Laufe der Jahre bei verschiedenen Banken gearbeitet. Er absolvierte neben dem Beruf die Studiengänge zum Diplom-Betriebswirt (VWA) sowie den Finanz- und Investment Ökonom (VWA). Von 2008 bis 2016 war er als Eigenhändler auf eigene Rechnung an den Finanzmärkten aktiv. Weiterhin publizierte er für verschiedene Finanzverlage und schrieb zahlreiche Fachartikel rund um das Thema Börse. Die in den jeweiligen Diensten geführten Realgeld- sowie Musterdepots konnte stets überdurchschnittliche Renditen erwirtschaften. Sein Steckenpferd ist seit jeher der deutsche Aktienmarkt, wo er bestens vernetzt ist, und eine Vielzahl an Unternehmen bereits seit mehr als 15 Jahren aktiv verfolgt. Seit 2022 ist Sascha Gebhard fester Bestandteil des Redaktionsteams von stock3. Im Premium-Service Trademate betreut er das Depot "Deutsche Aktien".

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