Kommentar
08:20 Uhr, 26.06.2024

DAX mit kraftloser Erholung – Nvidia stabilisiert sich wieder

Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (XETRA)

Die Erholung im Deutschen Aktienindex ist jetzt anderthalb Wochen alt und mutet ein wenig kraftlos an. Es besteht das Risiko, dass sich die vermeintliche Stabilisierung über der 18.000er Marke am Ende lediglich als technische Reaktion auf die Verluste zuvor entpuppt.

Die Hoffnung auf eine Wiederaufnahme der Rally, die zum Wochenstart aufkeimte, ist schon wieder völlig verflogen. Gestern waren es Unternehmensnachrichten, die den Markt bremsten. Anleger suchen im Moment eher nach Ausreden, um weitere Aktien verkaufen zu können. Die politische Unsicherheit, die Bereitschaft der Anleger zu Gewinnmitnahmen bei den großen US-Technologieaktien wie Nvidia und die Inflationsdaten am Freitag aus den USA schließen neue Tiefs unter 18.000 Punkten in dieser Woche nicht aus.

Die politische Situation in Frankreich wird wohl auch nach den beiden Wahlrunden erst einmal unsicher bleiben. Der DAX dürfte also noch einige Zeit viel schlechter laufen als die Indizes an der Wall Street. Dank der KI-Fantasie können die Kurse dort auch ohne Zinssenkungen der Fed steigen, während der DAX scheinbar weitere Zinssenkungen der Europäischen Zentralbank benötigt, um wieder auf die Beine zu kommen.

Nvidia hat sich gestern wieder stabilisiert, zumindest kurzfristig. Kursverluste wie die der vergangenen Tage sind normal bei einer Aktie, die zuvor so stark gestiegen ist. Nach der schnellen Korrektur hat die Aktie zunächst den aggressiv überkauften Bereich wieder verlassen und die ersten Käufer steigen ein. In den vergangenen Monaten gab es mehrere Blitzkorrekturen dieser Art, wenngleich die letzte um 16 Prozent zu den stärksten zählt. Kurzfristig mag die Korrektur viele erschrecken, aber der langfristige Optimismus der Anleger scheint ungebrochen. Gut möglich also, dass die Nvidia-Aktie ihr Korrekturende schon wieder gesehen hat.

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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