DAX mit kräftigen Abschlägen – Stimmungswende um 180 Grad
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Die fast schon euphorische Stimmung der vergangenen Woche, als der Deutsche Aktienindex die 11.300er Marke übersprang, hat sich über das Wochenende durch einen Mix aus schlechten Nachrichten und einen schwachen Freitag an der Wall Street um 180 Grad gedreht. Neue geopolitische Spannungen und eine drohende Fortsetzung des Handelskrieges rücken die Ängste vor einer zweiten Verkaufswelle an den Aktienmärkten wieder in den Vordergrund.
Warren Buffett, der während der Finanzkrise noch Aktien im großen Stil kaufte, sprach am Samstag auf der virtuellen Jahreshauptversammlung seiner Investmentgesellschaft Berkshire Hathaway lediglich von „Wetten Sie nicht gegen Amerika!“. Das ist etwas anderes als „Buy America!“, was er 2008 nach dem Fall der Großbank Lehman Brothers verlautbaren ließ. Vielmehr noch: Er hat sich von allen Airline-Aktien getrennt und schließt eine zweite Verkaufswelle an der Börse nicht aus. Es sei noch nie in der Vergangenheit die Wirtschaft absichtlich heruntergefahren worden. Niemand könne sagen, ob dieser Prozess reibungslos wieder umgekehrt werden könne.
Nachdem der nordkoreanische Diktator wochenlang verschollen war und die Welt über seinen Verbleib rätselte, gab es am Wochenende einen Schusswechsel an der Grenze zwischen Süd- und Nordkorea. Wie schon beim Verschwinden Kim Jong Uns rätselt man nun, was dieser Schusswechsel zu bedeuten hat. Die neuen geopolitischen Spannungen dort sorgen ebenfalls für eine Eintrübung der Stimmung unter den Anlegern.
Und dann war da noch der verbale Fernschuss aus Washington in Richtung Peking: Während es US-Verteidigungsminister Pompeo mittlerweile als gesichert ansieht, dass das Coronavirus aus einem Labor in der Millionenstadt Wuhan in China kommt, droht US-Präsident Trump China erneut mit einem Handelskrieg und neuen Strafzöllen. Sollte China sich nicht an Kaufabmachungen halten, werde er die Phase Eins des Handelsvertrages, der letztes Jahr geschlossen wurde, platzen lassen. Was die Weltwirtschaft und die Börse jetzt am wenigsten brauchen, ist ein neuer Handelskrieg.
Das saisonale Muster der vergangenen zehn Jahre zeigt, dass der DAX typischerweise jetzt ein Hoch ausbildet und dann bis Ende Juli erst volatil seitwärts und bis 23. August abwärts tendiert. Dieser Verlauf würde passen, denn der DAX hat am Donnerstag vor dem verlängerten Wochenende ein Bewegungshoch ausgebildet – damit würde der Index im Plan liegen.
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