DAX® - Mit Erholungschancen?
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Erwähnte Instrumente
Mit Erholungschancen?
Dem DAX® blieb gestern den zweiten Tag in Folge eine Rückeroberung der 13.000er-Marke verwehrt. Dennoch sorgt die gestrige Entwicklung für einen Hoffnungsschimmer. Zum einen musste das Aktienbarometer kein neues Verlaufstief unterhalb des Vortages-Lows bei 12.439 Punkten hinnehmen, zum anderen verblieben die deutschen Standardwerte innerhalb der Schwankungsbreite vom Wochenbeginn. Der somit entstehende „inside day“ sorgt für ein erstes Stabilisierungsindiz. Einen ersten Schritt in Richtung „Finden eines neuen Marktgleichgewichtes“ ist der DAX® gestern also gegangen. Der sehr geringe Prozentsatz von deutschen Standardwerten mit intakten Haussetrends – gemessen an den Kriterien 200-Tages-Linie und Relative Stärke – sorgt für ein weiteres unterstützendes Argument. Eine nachhaltige Rückkehr in die Bollinger Bänder (untere Begrenzung akt. bei 12.788 Punkten) liefert deshalb den Startschuss für eine technische Aufwärtsreaktion. Im Bereich der 200-Wochen-Linie (akt. bei 13.106 Punkten) – verstärkt durch die jüngsten beiden Tageshochs (13.107/13.150 Punkte) – steht dem Aktienbarometer dann ein echter Lackmustest ins Haus. Auf der Unterseite würde indes ein neues Bewegungstief das zarte „Stabilisierungs-Pflänzchen“ der letzten beiden Tage zunichtemachen.
DAX® (Daily)
Quelle: Refinitiv, tradesignal² / 5-Jahreschart im Anhang
5-Jahreschart DAX®
Quelle: Refinitiv, tradesignal²
Charttechnische Gratwanderung
Seit dem 24. Februar – dem Beginn der militärischen Auseinandersetzung in der Ukraine – musste der DAX® zweistellige Kursabschläge hinnehmen. Dagegen präsentiert sich der Dow Jones® recht widerstandsfähig. Die amerikanischen Standardwerte notieren lediglich leicht im Minus (-1,5 %). Charttechnisch hat das Aktienbarometer zuletzt einen bemerkenswerten „Hammer“ ausgebildet. Dieses Candlestickmuster unterstreicht nochmals die Bedeutung der Kreuzunterstützung aus der alten Aufwärtstrendlinie seit 2009 (akt. bei 33.324 Punkten) und den horizontalen Unterstützungen bei rund 33.200 Punkten. Schließlich würde ein nachhaltiger Bruch dieser Bastion auch beim Dow Jones® für den Abschluss einer Topformation sorgen. Aus der Höhe der oberen Umkehr ergibt sich im Fall einer negativen Weichenstellung ein rechnerisches (Mindest-)Abschlagspotential von gut 3.000 Punkten, sodass dann die runde 30.000er-Marke wieder auf die Agenda rückt. Es steht derzeit also viel auf dem Spiel. Aber auch auf der Oberseite liefert das o. g. „Hammer“-Muster eine gute Orientierungshilfe. Gelingt dem Dow Jones® der Spurt über das entsprechende Wochenhoch bei gut 34.000 Punkten, würde ein echtes Entspannungssignal entstehen.
Dow Jones Industrial Average® (Weekly)
Quelle: Refinitiv, tradesignal² / 5-Jahreschart im Anhang
5-Jahreschart Dow Jones Industrial Average®
Quelle: Refinitiv, tradesignal²
Intakter Trend – Stops anheben
Das Jahr 2021 brachte beim CRB TR Index einen echten „game changer“. Unsere charttechnischen Schlüsselargumente waren seinerzeit der langfristige Abwärtstrendbruch sowie die große Bodenbildung seit 2015. Mittlerweile hat das Rohstoffbarometer das Kursziel aus der unteren Umkehr von knapp 300 Punkten mehr als abgearbeitet. Der Aufwärtstrend der letzten beiden Jahre ist somit absolut intakt und hat jüngst sogar nochmals an Dynamik gewonnen. Die Hochpunkte aus dem Jahr 2012 bei 322/326 Punkten stecken nun das nächste Anlaufziel ab, ehe das Dekadenhoch vom Frühjahr 2011 bei 371 Punkten wieder in den Mittelpunkt rückt. Aufgrund des stark ins Laufen gekommenen Trends, ist der RSI inzwischen allerdings tief in überkauftes Terrain vorgestoßen. Deshalb sollten Anlegerinnen und Anleger nicht zu sorglos agieren. Schließlich gewinnt ein aktives Stoppmanagement an Bedeutung. So kann der Stop-Loss für bestehende Longengagements auf das Niveau der jüngsten Aufwärtskurslücke bei 299/286 Punkten – verstärkt durch das 50 %-Fibonacci-Retracement des gesamten CRB-Rückgangs von 2008 bis 2020 (289 Punkte) – nachgezogen werden.
CRB TR Index (Monthly)
Quelle: Refinitiv, tradesignal² / 5-Jahreschart im Anhang
5-Jahreschart CRB TR Index
Quelle: Refinitiv, tradesignal²
Trendwende vollzogen
Einzeltitel mit einer Relativen Stärke nach Levy von größer als 1 sind aufgrund der jüngsten Marktturbulenzen selten geworden: Die Nordex-Aktie erfüllt dieses Kriterium. Gleichzeitig liegen im Verlauf des Indikators eine abgeschlossene Bodenbildung sowie eine positive Divergenz vor. Auch der MACD ist gegenwärtig freundlich zu interpretieren. Zuletzt hatte der Trendfolger auf seiner Signallinie aufgesetzt, um dann sofort wieder nach oben abzudrehen. Charttechnisch hat die Aktie diese Wende zuletzt auch auf Basis der 200-Wochen-Linie (akt. bei 13,20 EUR) vollzogen. Der Sprung über die horizontalen Hürden bei rund 17 EUR unterstreicht nun den jüngsten Stimmungsumschwung. Das Tief vom März vergangenen Jahres bei 18,86 EUR steckt dabei das nächste charttechnische Anlaufziel ab, ehe die verschiedenen Hoch- und Tiefpunkte bei rund 21 EUR wieder in den Blickpunkt rücken. Bei 20,25 EUR hätte der Titel zudem 50 % der gesamten Abwärtsbewegung seit April 2021 korrigiert. Unter Money Management-Aspekten bieten sich – je nach Risikoneigung – entweder das Hoch vom November vergangenen Jahres bei 16,63 EUR oder aber die 200-Tages-Linie (akt. bei 15,41 EUR) als Absicherung auf der Unterseite an.
Nordex (Weekly)
Quelle: Refinitiv, tradesignal² / 5-Jahreschart im Anhang
5-Jahreschart Nordex
Quelle: Refinitiv, tradesignal²
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Autor: Jörg Scherer