Kommentar
08:10 Uhr, 05.02.2024

DAX mit Dämpfer vom US-Arbeitsmarkt – Starke Daten aber kein Showstopper

Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (XETRA)

Der Deutsche Aktienindex bewegt sich weiterhin in einem intakten Aufwärtstrend, der ihn in dieser Woche wieder über 17.000 Punkte und auf ein neues Rekordhoch führen könnte. Erneut hat Fed-Chef Powell am Wochenende betont, es mit Zinssenkungen nicht eilig zu haben. Die Arbeitsmarktdaten am Freitag ließen in der Tat nicht die Hoffnung zu, dass die US-Notenbank schon im März an der Zinsschraube drehen wird. 353.000 geschaffene Stellen im Januar waren fast doppelt so viele wie erwartet, und auch im Dezember und November hatte man 126.000 Stellen zu wenig gezählt. Die Stundenlöhne stiegen im Januar um 0,6 Prozent, ebenfalls doppelt so hoch wie erwartet.

Die Wahrscheinlichkeit für ein Stillhalten der Fed am 20. März ist nach den Zahlen auf fast 85 Prozent gestiegen. Für Aktien muss das aber nicht zwangsweise ein Showstopper sein. Die Fed dürfte zwar später an der Zinsschraube drehen, aber alles deutet eben auch auf eine starke Wirtschaft hin und damit auf starke Quartalsergebnisse. Der Aktienmarkt bewertet am Ende des Tages nicht die Zinspolitik der Notenbank, sondern die Gewinnentwicklung der Unternehmen.

Ein ähnliches Argument ließe sich auch für China anbringen. Die Regierung dort beschwört die Anleger, mehr tun zu wollen für Wachstum, und die Börse stabilisiert sich. Niemand zweifelt an dem Willen Pekings, das Wachstum ankurbeln zu wollen, die Anleger zweifeln eher an der Wirksamkeit dessen, was die Regierung noch tun kann.

China steckt in einer deflationären Falle, aus der es nur schwer ein Entrinnen gibt. Entsprechend hoch ist die Vorsicht der Investoren, was chinesische Aktien anbelangt. Aber viele von ihnen wollen scheinbar nicht noch weiter verkaufen. Die Tiefs von Mitte Januar halten und das lässt die Hoffnung zu, dass der Abwärtstrend langsam zum Stillstand kommt. Der Hong Kong China Enterprises Index muss über 5.500 Punkte steigen, um seine Bodenbildung zu vervollständigen.

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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