DAX leitet Trendwende ein – Situation am Anleihemarkt außer Kontrolle
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Die Situation am Anleihemarkt scheint für den Moment ein wenig außer Kontrolle geraten zu sein. Den Auftakt bildete vor einer Woche die chinesische Notenbank, die überraschend Liquidität vom Kapitalmarkt abzog. Seither rollt inmitten einer grassierenden Pandemie eine Welle steigender Zinsen über den Globus.
Zunächst hatten die Investoren die Situation relativ gelassen beobachtet und damit gerechnet, dass die Zinsen nicht über das Niveau von vor einem Jahr steigen würden. Als gestern aber die Dynamik endgültig nicht zu bremsen schien und die Rendite der zehnjährigen US-Staatsanleihe die Marke von 1,5 Prozent mit scheinbarer Leichtigkeit übersprang, gab es einen Ruck am Aktienmarkt.
Die beschwichtigenden Worte des US-Notenbankchefs Jerome Powells sind damit lange verhallt. Die Märkte entwickeln, was das Thema Inflationsangst anbelangt, gerade eine unheilvolle Eigendynamik. Das ist deshalb Besorgnis erregend, da die Sektoren, die den Aktienmarkt nach oben trieben, ausgerechnet diejenigen sind, die in einem wieder inflationären Umfeld gerade nicht attraktiv für Anleger sind. Was folgt, ist eine massive Sektor-Rotation: raus aus den Pandemie-Gewinnern und rein in die Aktien, die von einem Ende der Lockdowns, einer dynamischen Konjunkturerholung mit anziehenden Preisen und wieder steigenden Zinsen profitieren. Während Technologieaktien weiter um eine Stabilisierung ringen, stehen unter anderem Bankaktien ganz oben auf der Kaufliste.
Im Deutschen Aktienindex sind die Ampeln jetzt zunächst auf Rot gesprungen, denn aus technischer Sicht ist die Trendwendeformation perfekt. Die Unterstützungen der vergangenen Tage haben dem gestrigen Volatilitätsanstieg nicht Stand gehalten. Viel Positives für die Zukunft wurde auf dem Weg über die Marke von 14.000 Punkten in die Kurse eingepreist, viel Kraft auf dem Weg nach oben verbraucht. Nun kann es einige Zeit dauern, bis der Markt wieder Dynamik nach oben entfaltet.
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