Kommentar
22:15 Uhr, 03.02.2020

Aktienmärkte wagen Erholungsversuch - Zweite Coronavirus-Ansteckung innerhalb der USA

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  • Kreise: China senkt Wachstumsziel
  • Merkel: Können über Steuer auf Aktienkäufe weiter reden
  • Eurozone-Industrie zeigt erste Anzeichen einer Besserung
  • Chinesische Börsen nach Feiertagspause unter Druck
  • ifo Institut: Deutschlands Überschuss wieder gestiegen
  • Peking pumpt Liquidität in den Markt
  • Coronavirus: Viele neue Todesfälle in China
  • Markit: Deutsche Industrie erholt sich zu Jahresbeginn
  • Johnson will keine EU-Standards nach Brexit
  • Siemens Healthineers mit Gewinnrückgang

Markt

  • Die Furcht vor der Ausbreitung des neuartigen Coronavirus hat Chinas Börsen die größten Verluste seit Jahren beschert. In Shanghai sackte der Leitindex heute um 7,8 Prozent ein. Die Verluste waren in China damit so groß wie seit der Börsenkrise 2015 nicht mehr. Weil davon auszugehen ist, dass staatliche Fonds wie in der Vergangenheit auf Drängen der Regierung in großem Stil gekauft haben, um die Kurse zu stützen, ist eine Panikstimmung aber verhindert worden. Wie die Börsenwoche in China nun weitergeht, ist derzeit nicht absehbar. Gut möglich, dass der Kursverfall anhält, wenn die Todeszahlen weiter schnell steigen. Schon jetzt sind in China mehr Menschen am Coronavirus gestorben als an der Sars-Pandemie vor 17 Jahren. Infiziert sind mit dem Virus in der Volksrepublik und dem Rest der Welt inzwischen mehr als 17.000 Menschen. Entscheidend sei nicht, “wie real die Gefahr tatsächlich ist, sondern vielmehr, wie die Marktteilnehmer auf die Meldungen, die derzeit die Medienlandschaft bestimmen, reagieren“, sagte ein Marktexperte. Am deutschen Aktienmarkt hofft man heute darauf, dass Chinas Regierung die Wirtschaft des Landes mit staatlichen Programmen ankurbelt. Nachdem der Leitindex DAX in der vergangenen Woche über 4 Prozent einbüßte, konnte er sich am Montag um 0,49 Prozent auf 13.045,19 Punkte erholen.
  • Nach den deutlichen Kursverlusten am Ende der Vorwoche kann sich auch die Wall Street am Montag erholen. Für gute Stimmung sorgt vor allem ein deutlich stärker als erwartet ausgefallener Anstieg beim wichtigen ISM-Einkaufsmanagerindex für die US-Industrie. Der Dow Jones Index legte am Montag um 0,51 Prozent auf 28.399,81 Punkte zu. Für Aufsehen sorgte derweil erneut die Tesla-Aktie mit einem Kursanstieg von rund 20 Prozent. Der S&P 500 rückte um 0,73 Prozent auf 3.248,92 Zähler vor. Der Nasdaq 100 etablierte sich wieder über der 9000er Marke und gibt mit plus 1,50 Prozent bei 9.126,23 Punkten aus dem Handel.

Chartanalysen & Artikel des Tages

Unternehmensnachrichten

  • Der Kassensystemhersteller Vectron Systems hat eine Kapitalerhöhung unter Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre um rund 10 Prozent des aktuellen Grundkapitals angekündigt. Die Erhöhung erfolgt gegen Bareinlagen durch Ausgabe von bis zu 727.319 neuen, auf den Inhaber lautenden Stückaktien. Das Grundkapital steigt von 7.291.859 Euro auf bis zu 8.019.178 Euro. Die neuen Aktien sollen im Rahmen einer Privatplatzierung qualifizierten Investoren mittels eines beschleunigten Platzierungsverfahrens (Accelerated Bookbuilding) angeboten werden.
  • Die US-Behörde FTC hat den Kauf des Chemikalienherstellers Peroxychem durch Evonik für 640 Millionen Dollar genehmigt. Der ursprüngliche Preis von 625 Millionen Dollar wurde wegen einer neu in Betrieb genommenen Anlage nach oben geschraubt.
  • Die Deutsche Bank will in diesem Jahr mit der Ausgabe von Anleihen mehr Geld beschaffen als im Vorjahr. Die Zielspanne liegt bei 15 bis 20 Milliarden Euro, wie am Montag aus einer Präsentation für die Anleihegläubiger des Konzerns hervorgeht. Im Gesamtjahr 2019 hatte sich die Deutsche Bank über Anleihen rund 14 Milliarden Euro beschafft. Die Refinanzierungsbedingungen der Bank hätten sich 2019 durch alle Anleiheklassen hinweg gebessert, heißt es in der Präsentation.
  • Apple schließt wegen des Coronavirus vorübergehend seine Geschäfte in China. Wie der Konzern am Wochenende mitteilte, sollen die Filialen aus Präventionsgründen und zum Schutz der öffentlichen Gesundheit bis einschließlich 9. Februar zu bleiben.
  • Boeing ist wegen der Krise rund um den Unglücksflieger 737 Max auch mit Ermittlungen der US-Börsenaufsicht SEC konfrontiert. Der Konzern räumte dies in seinem Jahresbericht für 2019 ein. Verschiedene US-Behörden untersuchen derzeit, ob bei der Zulassung der seit März weltweit mit Flugverboten belegten Modellreihe 737 Max alles nach Vorschrift ablief.
  • Die US-Gesundheitsbehörde FDA prüft das Merck-Mittel Recarbrio vorrangig zur Behandlung von Erwachsenen, die sich im Krankenhaus und durch künstliche Beatmung eine bakterielle Lungenentzündung zugezogen haben, die durch bestimmte anfällige Gram-negative Mikroorganismen verursacht wird. Die FDA habe sich zum Ziel gesetzt, bis zum 4. Juni eine Entscheidung zu treffen, teilte die Merck & Co mit.
  • Shell hat seine Raffinerie im kalifornischen Martinez für 1,2 Mrd. Dollar an PBF Energy verkauft. Teil des Deals ist die fortgesetzte Lieferung von Ölprodukten der Raffinerie an das Markenkraftstoffgeschäft von Shell, das der Konzern behalten hat. In den vergangenen Jahren haben neue Raffinerien in Ländern wie China zu einem Überangebot an Raffineriekapazitäten geführt, was die Gewinne belastete.
  • Twitter hat die Finanzmarkt-Seite Zero Hedge wegen eines Artikels zum Thema Coronavirus von seiner Plattform entfernt. Zero Hedge hatte in einem Artikel einen Zusammenhang zwischen einem chinesischen Wissenschaftler und dem Ausbruch des Coronavirus nahegelegt. Twitter begründete den Schritt mit Verstößen gegen seine Regeln zu Missbrauch und Belästigung.
  • Airbus hat langanhaltende Korruptionsermittlungen in drei Ländern beendet. Nach einer Einigung mit Behörden will der Flugzeugbauer insgesamt 3,6 Mrd. Euro in Frankreich, Großbritannien und den USA zahlen. Das bestätigte die Finanzstaatsanwaltschaft in Paris. In Frankreich fällig muss Airbus innerhalb von zehn Tagen 2,1 Mrd. Euro Strafe zahlen. In Großbritannien beläuft sich die Geldbuße auf knapp 984 Mio. Euro, die USA sollen knapp 526 Mio. Euro bekommen.
  • Der IT-Dienstleister Bechtle erzielte im vergangenen Jahr laut vorläufigen Zahlen ein Umsatzwachstum von rund 24 Prozent auf etwa 5,37 Mrd. Euro. Aus eigener Kraft, also ohne Zu- und Verkäufe sowie Wechselkurseffekte, betrug das Plus den Angaben zufolge rund 15 Prozent. Das Vorsteuerergebnis sei um rund etwa 22 Prozent auf etwa 236 Mio. Euro gestiegen.
  • In den USA ist ein weiterer wichtiger Prozess gegen den Bayer-Konzern wegen angeblicher Krebsrisiken glyphosathaltiger Unkrautvernichter verschoben worden. Die Streitparteien hätten sich auf eine Vertagung der Gerichtsverhandlung geeinigt, um mehr Zeit für Vergleichsgespräche zu gewinnen, teilte Bayer mit.
  • Der Klinikbetreiber Rhön-Klinikum will Chancen aus der Marktkonsolidierung, welche sich durch exzessive Regulierung vor allem auf dem Gebiet der Pflegefinanzierung bieten, 2020 aktiv nutzen. Das Unternehmen sieht sich dabei gut aufgestellt und sieht Kaufgelegenheiten. „Wir sind nur moderat verschuldet, verfügen daher über einen guten finanziellen Spielraum, um bei passenden Marktgelegenheiten sinnvolle Zukäufe zu tätigen", sagte Unternehmenschef Stephan Holzinger laut Mitteilung vom Montag.
  • Der Medizintechnikkonzern Siemens Healthineers hat wegen schwächerer Geschäfte in der Diagnostiksparte konzernweit im vergangenen Quartal einen Gewinnrückgang verzeichnet. Das bereinigte operative Ergebnis nahm um 11 Prozent auf 484 Mio. Euro ab der Nettogewinn ging von 341 auf 301 Mio. Euro zurück. Damit verfehlte die Siemens-Tochter die Erwartungen der Analysten. Der Umsatz stieg im ersten Quartal um 8,7 Prozent auf knapp 3,6 Mrd. Euro. Getragen wurde das Wachstum von guten Geschäften mit der Präzisionsmedizin. Der Ausblick für das Geschäftsjahr 2019/20 (per 30. September) wurde bestätigt. So rechnet das Unternehmen weiter mit einem vergleichbaren Umsatzplus von 5 bis 6 Prozent sowie einem Anstieg des bereinigten Gewinns je Aktie um 6 bis 12 Prozent.
  • Der französische Wirecard-Konkurrent Worldline will seinen heimischen Wettbewerber Ingenico übernehmen, wie beide Unternehmen am Montag mitteilten. Wordline bietet 8,65 Mrd. Euro für Ingenico. Das Gebot entspricht den Angaben zufolge einer Prämie von 24 Prozent auf die gewichteten Durchschnittskurse des vergangenen Monats. 81 Prozent des Kaufpreises will Worldline in eigenen Aktien bezahlen, den Rest in bar. Die Verwaltungsräte beider Seiten hätten dem Deal bereits zugestimmt, hieß es. Durch den Zusammenschluss entstünde den Angaben zufolge die weltweite Nummer vier unter den Zahlungsdienstleistern.
  • Der Autozulieferer Stabilus hat seine Prognosen bestätigt. Der Umsatz soll im bis Ende September laufenden Geschäftsjahr 2019/2020 demnach weiterhin um zwei bis vier Prozent steigen. Die bereinigte Ebit-Marge soll mit 15 Prozent auf dem Niveau des Vorjahres liegen. Im Zeitraum Oktober und Ende Dezember erhöhte sich der Umsatz um knapp 3 Prozent auf 231,4 Mio. Euro gestiegen. Der bereinigte Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) ging leicht um 3 Prozent auf 30 Mio. Euro zurück.
  • Den irische Billigflieger Ryanair wird nach eigenen Angaben die Schwelle von jährlich 200 Mio. Passagieren nun erst ein bis zwei Jahre später erreichen als bisher geplant. Dies teilte Ryanair bei der Vorlage der Quartalszahlen am Montag mit. Statt im Geschäftsjahr bis Ende März 2024 werde dieses Ziel erst 2025 oder 2026 erreicht. Grund sei das Flugverbot für Boeings Mittelstreckenjet 737 Max. Mit der Auslieferung der ersten Boeing Max-Maschinen rechnet Ryanair inzwischen nicht mehr vor September oder Oktober 2020.
  • Der Technologiekonzern QSC erzielte nach ersten vorläufigen Berechnungen im Geschäftsjahr 2019 einen Umsatz von 238 Mio. Euro. Mit einem EBITDA von mehr als 140 Mio. Euro und einem Free Cashflow von mehr als 130 Mio. Euro wurden somit alle prognostizierten Ziele erreicht. Für das Jahr 2022 plant QSC unverändert mit einem Umsatz von 200 Mio. Euro, einem nachhaltig positiven Free Cashflow sowie einer EBITDA-Marge von mehr als 10 Prozent.

Konjunktur & Politik

  • Nach Angaben des US-amerikanischen Centers for Disease Control (CDC) hat sich eine zweite Person in den USA mit dem neuen Coronavirus angesteckt. Insgesamt sind inzwischen 11 Personen, die sich in den USA aufhalten, infiziert. Neun Personen wurden allerdings in China angesteckt.
  • Die US-Industrie hat sich zu Beginn des Jahres ein Stück weit erholt. Der ISM-Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe legte im Januar von 47,8 Punkten im Vormonat auf 50,9 Zähler zu, wie das Institute for Supply Management am Montag mitteilte. Damit notiert der Indexwert erstmals seit dem vergangenen Juli wieder über der Wachstumsschwelle von 50 Punkten.
  • Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hält trotz Widerstands auf europäischer Ebene eine Steuer auf Aktienkäufe weiterhin für diskussionswürdig. „Wir können natürlich weiter reden", sagte sie am Montag nach einem Treffen mit dem österreichischen Kanzler Sebastian Kurz in Berlin. „Es darf nur nicht so sein, dass mit einer Veränderung dann gleich fünf andere Länder wieder abspringen." Die Finanztransaktionssteuer sei"eine sehr schwierige Kiste. Deutschland werde aber weiter mit den anderen EU-Ländern und auch Österreich darüber sprechen. Österreichs Kanzler Kurz stemmt sich weiter gegen die deutschen Pläne für eine Steuer auf Aktienkäufe auf EU-Ebene.
  • Die politische Führung Chinas erwägt angesichts der Coronavirus-Krise ein weniger ambitioniertes Wachstumsziel für die Wirtschaft des Landes. Dies berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Montag mit Bezug auf mit der Debatte vertraute Personen. Es seien jedoch noch keine Entscheidungen gefallen. Fachleute erwarten derzeit eine Abschwächung der Wirtschaftsleistung im ersten Quartal von etwa 6 auf ca. 4,5 Prozent.
  • In den USA beginnen die Demokraten am Montag mit ihren Vorwahlen in den Bundesstaaten, bei denen sie ihren Kandidaten oder ihre Kandidatin für die Präsidentenwahl am 3. November küren. Iowa macht den Anfang und spielt seit jeher große Rolle. Denn schon nach der Vorwahl dort schrumpft die Zahl der Bewerber auf drei oder vier.
  • Die Talfahrt der Eurozone-Industrie hat sich im Januar wieder verlangsamt. Dies signalisiert der finale IHS Markit Eurozone Einkaufsmanager Index (PMI), der gegenüber Dezember um 1,6 auf 47,9 Punkte und damit auf den höchsten Wert seit letztem April stieg. Die Vorabschätzung wurde geringfügig übertroffen. Seit genau einem Jahr notiert der Index unter der Marke von 50 Punkten, ab der Wachstum angezeigt wird. „Die Eurozone-Industrie zeigte im Januar erste Anzeichen einer Besserung. Am erfreulichsten ist, dass sich der Auftragseingang der Stabilisierung weiter annäherte und die niedrigsten Einbußen seit Ende 2018 auswies“, kommentierte Chris Williamson, Chef-Ökonom bei IHS Markit. „Angesichts des stärksten Rückgangs der Fertigwarenlager seit September 2016 ist die Quote Auftragseingang/Fertigwarenlager – ein wichtiger Frühindikator für die weitere Produktionsentwicklung – auf den höchsten Wert seit eineinhalb Jahren gestiegen".
  • Die Kontraktion in Deutschlands Industriesektor hat sich zu Beginn des Jahres abgeschwächt. Ausschlaggebend war vor allem das kleinste Minus der Neuaufträge seit fünfzehn Monaten, wie die aktuellen Daten von IHS Markit und dem BME zum Einkaufsmanagerindex zeigen. Die Produktion wurde zwar erneut gedrosselt, allerdings weniger stark als zuletzt. Im ersten Monat des Jahres kletterte der saisonbereinigte IHS Markit/BME Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe in Deutschland auf 45,3 Punkte und erreichte damit ein 11-Monatshoch. „Nach 43,7 Zählern im Dezember und dem 10-Jahrestief vom letzten September ist dies nun die dritte Verbesserung innerhalb der vergangenen vier Monate“, kommentierte das IHS Markit-Institut. Gleichwohl notiere der Index aber nach wie vor deutlich in der Schrumpfungszone.
  • Deutschlands Überschuss in der Leistungsbilanz ist im vergangenen Jahr wieder gestiegen und bleibt der weltweit größte. „Wir rechnen mit 262 Milliarden Euro, was 7,6 Prozent der Jahreswirtschaftsleistung entspricht. 2018 waren es nur 7,3 Prozent“, sagt Christian Grimme, Konjunkturexperte am ifo Institut. Die Europäische Union hält höchstens 6 Prozent für langfristig tragfähig. „Die Rezession in der deutschen Industrie dürfte ein wichtiger Faktor sein, denn dadurch sind die Importe von Waren langsamer gestiegen“, sagt Grimme. Aber auch die Primäreinkommen, hinter denen vor allem die Erträge aus im Ausland angelegtem Vermögen stehen, legten im Jahr 2019 weiter zu.
  • Chinas Zentralbank PBoC stellt den Geschäftsbanken 1,2 Bio. Yuan (156 Mrd. EUR) Liquidität zur Verfügung. Die Maßnahme solle die Funktionalität des chinesischen Geldmarktes und Bankensystems während der Corona-Krise aufrechterhalten, heißt es in einer PBoC-Mitteilung. Das Geld soll im Rahmen von Repo-Geschäften fließen, bei denen Banken Wertpapiere als Sicherheiten hinterlegen. Zudem wurde der Zinssatz für Repo-Geschäfte mit einer Laufzeit von sieben Tagen um 0,1 Prozentpunkte auf jetzt 2,5 Prozent gesenkt.
  • Die Kritik an der geplanten Tesla-Fabrik beschäftigt zunehmend die Landespolitik in Brandenburg. Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) bat bei diesem Thema zu Geduld. „Die Fragen nach dem Infrastrukturausbau, nach der Wasserversorgung und nach vielem anderen werden beantwortet, aber das braucht auch eine gewisse Zeit", sagte Woidke der Deutschen Presse-Agentur in Potsdam. „Dafür bitte ich um Verständnis." Woidke: „Die Entscheidung von Tesla ist gerade elf Wochen alt. Wenn man sieht, was in der Zwischenzeit schon passiert ist, dann ist das gut." Die Kritiker der Tesla-Fabrik verstummten am Wochenende aber nicht.
  • Der Caixin-Einkaufsmanagerindex für Chinas Industrie hat sich im Januar zum Vormonat um 0,4 Punkte auf 51,1 Zähler abgekühlt. Das ist der tiefste Stand seit fünf Monaten. Analysten hatten einen Rückgang auf 51,0 Punkte erwartet. Mit mehr als 50 Punkten deutet die Umfrage immer noch Wachstum an.
  • China hat den bisher stärksten Anstieg von Infektionen und Todesfälle mit dem neuartigen Coronavirus innerhalb eines Tages gemeldet. 57 Menschen seien an Sonntag gestorben, teilten die Gesundheitsbehörden mit. Damit beklagt China nun insgesamt 361 Todesfälle. Die Zahl der bestätigen Infektionen stieg um fast 3.000 auf über 17.000. In der Volksrepublik sind schon jetzt mehr Menschen durch das neuartige Coronavirus ums Leben gekommen als bei der Sars-Pandemie vor 17 Jahren. Auch die wirtschaftlichen Kosten dürften global gesehen deutlich höher ausfallen als bei Sars, schätzt der Volkswirt Warwick McKibbin von der Australian National University in Canberra. Er schreibt dies dem gestiegenen Einfluss Chinas in der Welt zu.
  • Nach dem Brexit wollen Großbritannien und die Europäische Union am Montag ihre Vorstellungen für die künftigen Beziehungen darlegen und eingrenzen. Ziel ist ein Handels- und Partnerschaftsabkommen bis zum Jahresende, um die negativen Folgen des britischen EU-Austritts für die Wirtschaft so gering wie möglich zu halten. Beide Seiten verschärfen im Vorfeld bereits den Ton. Der britische Premierminister Boris Johnson will sich nach dem Brexit keinesfalls vertraglich auf EU-Standards bei Umweltschutz, Arbeitnehmerrechten und staatlichen Wirtschaftshilfen festlegen lassen. Es gebe für Großbritannien ebenso wenig Grund wegen eines Freihandelsabkommens die EU-Regeln in Kauf zu nehmen wie andersherum, so Johnson.

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