Fundamentale Nachricht
12:34 Uhr, 05.03.2014

DAX leicht im Minus – S&P 500 erreicht neues Allzeithoch

Der deutsche Aktienmarkt tendiert am Mittwoch etwas schwächer. Am Dienstagabend erreichte der US-Leitindex S&P 500 ein neues Allzeithoch. Zumindest bisher kann der DAX diesem Beispiel nicht folgen.

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    Aktueller Kursstand:   (XETRA)

DAX

Nach der deutlichen Erholung vom Vortag tendiert der deutsche Aktienmarkt am Mittwoch etwas schwächer. Der DAX verliert 0,31% und steht aktuell bei 9.559 Punkten. Das Börsenbarometer hat die Kursverluste vom Wochenbeginn noch längst nicht wieder aufgeholt. Im Gegensatz dazu konnte der US-Index S&P 500 am Dienstagabend auf ein neues Rekordhoch klettern. Auch die sehr breit gefassten US-Indizes Russell 2000 und Wilshire 5000 kletterten auf den höchsten Stand aller Zeiten. Über die weitere Richtung am US-Aktienmarkt dürften heute auch neue Konjunkturdaten entscheiden. Um 14.15 Uhr werden in den USA die Arbeitsmarktdaten des privaten Dienstleisters ADP für den Monat Februar veröffentlicht. Sie gelten als Indikator für den offiziellen US-Arbeitsmarktbericht am Freitag. Um 16.00 Uhr steht heute der ISM-Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor auf dem Programm.

Charttechnik

Nach zwei Tagen der Exzesse geht es im DAX heute wesentlich gesitteter zu. Der Aufwärtsimpuls von gestern pendelt sich aus und es ist auch für den weiteren Tagesverlauf kaum mit explosiven Bewegungen zu rechnen. Die Schwankungsbreite könnte heute zwischen ca. 9.615 und 9.530 Punkten liegen. Insofern sollten aktive Trader vor allem auf aufkommendes Momentum an zwischenzeitlich gebildeten Tageshochs und –tiefs achten.

Thema des Tages

Die Bundesregierung hat in einem internen Dokument den deutschen Exportüberschuss erstmals als Problem anerkannt. Dies berichtet die "Süddeutsche Zeitung". In einem Papier des Wirtschaftsministeriums heißt es demnach, dass "exzessive und dauerhafte Ungleichwichte" in den Handelsbilanzen einzelner europäischer Staaten "schädlich für die Stabilität der Euro-Zone" seien. Es sei deshalb richtig, dass die EU-Kommission solche Ungleichgewichte untersuche. Bisher hatte die Bundesregierung immer nur Handelsbilanzdefizite als Problem anerkannt und Überschüsse als Ausdruck einer höheren Wettbewerbsfähigkeit positiv bewertet. Die EU-Kommission will an diesem Mittwoch bekannt geben, ob Deutschland wegen seiner hohen Exportüberschüsse gegen europäisches Recht verstößt.

Aktien im Blick

Schwächster Einzelwert im DAX sind die Beiersdorf-Aktien mit einem Minus von 2,29%. Mehrere Analystenhäuser haben nach den gestern veröffentlichten Quartalszahlen ihre Kursziele für Beiersdorf gesenkt.

Nach schwachen Quartalszahlen stürzten die Adidas-Aktien im frühen Handel zeitweise um mehr als 3% ab. Aktuell notieren die Papiere noch 1,50% im Minus.

Die Aktien der Commerzbank profitieren heute von einem offenbar großen Interessen an einem Portfolio von Krediten für spanische Gewerbeimmobilien, das die zweitgrößte deutsche Bank zum Verkauf gestellt hat. Die Aktien legen um 0,97% zu und setzen sich damit an die DAX-Spitze.

In der zweiten Reihe führen Übernahmespekulationen und eine Analystenhochstufung zu einem Kursplus von 3,55% bei der Salzgitter-Aktie. Der Finanzinvestor Cevian Capital könnte Gerüchten zufolge eine Fusion von ThyssenKrupp mit Salzgitter oder eine Übernahme von Salzgitter planen.

Konjunktur

Der Einzelhandelsumsatz in der Eurozone ist im Januar um 1,6% gegenüber dem Vormonat gestiegen. Erwartet wurde ein Plus von 0,9%, nach einem Rückgang um revidiert 1,3% (ursprünglich 1,6%) im Vormonat.

Das Bruttoinlandsprodukt der Eurozone ist im vierten Quartal um 0,3% gegenüber dem Vorquartal gewachsen. Die europäische Statistikbehörde Eurostat bestätigte im Rahmen ihrer zweiten Veröffentlichung die vorherige Erstschätzung in gleicher Höhe. Im dritten Quartal war die Wirtschaftsleistung der Eurozone im Quartalsvergleich um 0,1% gewachsen.

Der Einkaufsmanagerindex für den deutschen Dienstleistungssektor ist im Februar nach endgültigen Angaben auf 55,9 Punkte gestiegen. Erwartet wurden 55,4 Punkte nach 53,1 Punkten im Vormonat. Im Februar wurde der höchste Stand seit Juni 2011 erreicht.

In der Eurozone ist der Einkaufsmanagerindex Dienstleistungssektor im Februar auf 52,6 Punkte gestiegen, wie Markit Economics auf endgültiger Basis mitteilte. Erwartet wurden 51,7 Punkte nach 51,6 Punkten im Vormonat. Der Einkaufsmanagerindex für die Gesamtwirtschaft der Eurozone erhöhte sich von 52,9 auf 53,3 Punkte. Die VOlkswirte hatten mit 52,7 Zählern gerechnet.

Währungen

Der US-Dollar bewegt sich im europäischen Handel am Mittwochvormittag gegenüber den anderen Hauptwährungen in unterschiedliche Richtungen. EUR/USD fällt trotz überwiegend besser ausgefallener Daten aus der Eurozone in Richtung der 1,37er-Marke zurück und notierte bislang bei 1,3706 im Tief.

AUD/USD ist nach einem besser als erwartet ausgefallenen australischen BIP im vierten Quartal (plus 0,8 Prozent im Quartalsvergleich) gefragt. Positiv für die Rohstoffwährung AUD sowie Emerging-Markets-Währungen ist auch, dass die chinesische Regierung ihre BIP-Prognose für 2014 von 7,5 Prozent bestätigt hat.

Rohstoffe

Nach dem gestrigen Preisrückgang tendiert der Goldpreis am Mittwoch kaum verändert. Aktuell steht der Goldpreis mit 0,07% im Minus bei 1.333,85 Dollar. Die Ölsorte Brent Crude verbilligt sich um 0,31% auf 108,68 Dollar.

(Hinweis: Der Abschnitt "Charttechnik" stammt von Rene Berteit. Der Abschnitt "Währungen" wurde von Tomke Hansmann verfasst.)

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Über den Experten

Oliver Baron
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Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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