Fundamentale Nachricht
12:36 Uhr, 08.05.2015

DAX leicht erholt – Abwarten vor US-Arbeitsmarktdaten

Vor Veröffentlichung der US-Arbeitsmarktdaten um 14.30 Uhr ist vorsichtiges Abwarten am deutschen Aktienmarkt angesagt. Im Fokus der Händler und Anleger stehen neuen Rekorde beim deutschen Außenhandel und der überraschend klare Wahlsieg der Konservativen in Großbritannien.

Erwähnte Instrumente

  • DAX
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  • EUR/USD
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    Aktueller Kursstand:   (FOREX)

DAX

Der deutsche Aktienmarkt setzt seine Erholung auch am Freitag fort. Der DAX notiert zum Mittag rund 0,44 Prozent im Plus bei 11.458 Punkten. Vor Veröffentlichung der US-Arbeitsmarktdaten um 14.30 Uhr ist aber vorsichtiges Abwarten angesagt. Im Fokus der Händler und Anleger stehen die neuen Rekorde beim deutschen Außenhandel (siehe „Konjunktur“) und der überraschend klare Wahlsieg der Konservativen in Großbritannien (siehe „Thema des Tages“).

Thema des Tages

Bei den Unterhauswahlen in Großbritannien hat die konservative Partei unter Premierminister David Cameron überraschend eine absolute Mehrheit der Parlamentssitze erreicht. Letzten Hochrechnungen zufolge kommen die Konservativen auf 331 von insgesamt 650 Sitzen im Unterhaus und können damit künftig alleine regieren. Erhebliche Stimmenverluste mussten die bisher mitregierenden Liberaldemokraten sowie die sozialdemokratische Labour-Partei verzeichnen. Zu den großen Gewinnern des Wahlabends gehören auch die schottischen Nationalisten (SNP). Die SNP konnte offenbar in 56 der insgesamt 59 schottischen Wahlkreise gewinnen und ist damit im Parlament von Westminster künftig die drittstärkste Kraft.

Der britische Aktienmarkt kann nach dem Wahlsieg der als wirtschaftsliberal geltenden Konservativen im europäischen Vergleich überproportional zulegen. Das britische Pfund stieg gegenüber dem US-Dollar auf den höchsten Stand seit Ende Februar. Mit dem Wahlsieg der Konservativen schwebt über dem Pfund nun jedoch das Damoklesschwert des von Cameron angekündigten Referendums zum Verbleib Großbritanniens in der EU.

Aktien im Blick

Nach einem Übernahmeangebot für den Schweizer Pflanzenschutz- und Saatgutkonzern Syngenta vom US-Konkurrenten Monsanto legen die Aktien von Bayer und BASF um rund ein Prozent zu. Die Aktien von K+S können sich mit einem Plus von 2,9 Prozent an die DAX-Spitze setzen.

Bei der Hauptversammlung der Deutschen Bank am 21. Mai will der US-Aktienverwalter ISS mit den von ihm vertretenen Stimmrechten den Vorstand der Bank nicht entlasten. Auch andere Aktionäre rief ISS auf, dem Vorstand die Entlastung zu verweigern. Die Aktien der Deutschen Bank verlieren 0,84 Prozent.

Schlusslicht im DAX sind die Aktien von E.ON mit einem Minus von 2,86 Prozent und Adidas mit einem Abschlag von 1,58 Prozent. Bei beiden Papieren handelt es sich aber nur um optische Kursverluste, da die Unternehmen heute mit Dividendenabschlag gehandelt werden. E.ON zahlt einen halben Euro je Aktie, während Adidas 1,50 Euro je Anteilsschein ausschüttet.

Konjunktur

Der deutsche Außenhandel hat im März 2015 neue Rekorde verzeichnet. Insgesamt wurden Waren im Wert von 107,5 Milliarden Euro exportiert und Waren im Wert von 84,5 Milliarden Euro importiert, wie das Statistische Bundesamt am Morgen mitteilte. Sowohl für die Ausfuhren als auch für die Einfuhren war dies der jeweils höchste jemals gemessene Monatswert. Kalender- und saisonbereinigt nahmen die Exporte gegenüber Februar 2015 um 1,2 Prozent und die Importe um 2,4 Prozent zu. Das Handelsbilanzsaldo belief sich auf 23,0 Milliarden Euro. Erwartet wurden 20,0 Milliarden nach revidiert 19,5 Milliarden Euro im Vormonat.

Die Erzeugung im produzierenden Gewerbe in Deutschland ist im März überraschend um 0,5 Prozent gegenüber dem Vormonat gesunken. Erwartet wurde ein Anstieg um 0,4 Prozent. Im Februar stagnierte die Produktion revidierten Angaben zufolge, nachdem zunächst ein Plus von 0,2 Prozent gemeldet worden.

Schwache Außenhandelsdaten kommen aus China. Die Exporte gingen im April überraschend um 6,2 Prozent zurück, während die Importe sogar um 16,1 Prozent einbrachen. Erwartet wurde ein Anstieg der Ausfuhren um 2,4 Prozent und ein Rückgang der Einfuhren um 12,0 Prozent. Trotz der schwachen Daten sieht die chinesische Notenbank keine Notwendigkeit für ein breit angelegtes QE-Programm, wie sie am Mittag mitteilte.

Währungen

Der US-Dollar präsentiert sich im Vorfeld des mit Spannung erwarteten US-Arbeitsmarktberichts mit leicht positiver Tendenz. EUR/USD notierte ebenfalls belastet von einer schwachen Erzeugung im produzierenden Gewerbe Deutschlands bislang bei 1,1179 im Tief, während USD/JPY bislang bei 120,10 im Hoch gehandelt wurde. Das über Nacht veröffentlichte Protokoll der letzten BoJ-Sitzung hat enthüllt, dass die Mehrheit der BoJ-Mitglieder mit den Anleihenkäufen fortfahren will.

GBP/USD ist nach dem überraschend klaren Wahlsieg der Konservativen bei den Wahlen in Großbritannien über die 1,55er-Marke geklettert. Mit bislang 1,5522 in der Spitze ist „Cable“ der der Sprung über das Hoch vom 26. Februar 2015 bei 1,5552 jedoch noch nicht gelungen.

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1 Kommentar

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  • dschungelgold
    dschungelgold

    Als Observer kann ich nur noch lachen. Nein, das sind keine guten Zahlen. Aber was solls. Auch bad news scheinen derweil zu good news zu mutieren. Die Revision naechste Woche wird dann im Kleingedruckten untergehen.

    14:41 Uhr, 08.05. 2015

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Über den Experten

Oliver Baron
Oliver Baron
Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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