DAX legt Rückwärtsgang ein – Gewinnmitnahmen vor Notenbank-Sitzungen
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Die deutsche Industrieproduktion bricht nicht weiter ein. Die erwartete Rezession könnte am Ende nicht so stark ausfallen wie viele befürchten. Die entscheidende Frage für den Aktienmarkt ist aber nicht, ob sich die Wirtschaft abschwächt, sondern wie viel zusätzlicher Druck noch von der Europäischen Zentralbank kommt. Für den Moment geht der Deutsche Aktienindex erst einmal auf Tauchstation, nachdem er gestern aus seiner gut zwei Wochen langen Seitwärtsspanne herausgefallen ist. Der Grund, den viele gesucht haben, Gewinne nach der starken Rally mitzunehmen, ist da: die Unsicherheit über das, was kommende Woche aus geldpolitischer Sicht folgt.
Denn mit den Sitzungen der Europäischen Zentralbank und der US-Notenbank Fed könnte es an der Börse noch einmal etwas hektischer zugehen, bevor es zur Weihnachtszeit hin ruhiger werden dürfte. Seit dem Beginn der Hausse vor etwas mehr als zwei Monaten haben die Anleger in Erwartung dessen gekauft, was hoffentlich in der kommenden Woche bestätigt wird: Dass die beiden großen Notenbanken langsam machen, wenn sie künftig den Leitzins anpassen. Seit Anfang Oktober stieg der S&P 500 um 12, der Nasdaq 100 um 10 Prozent. Der DAX hat mehr als 20 Prozent gewonnen, aber nur, weil der Euro gegenüber dem Dollar um 10 Prozent aufgewertet hat. In Dollar liegt der DAX mit dem S&P 500 ungefähr gleichauf.
Die Dosis macht das Gift. Das gilt auch für die Dynamik, mit der fast alle Zentralbanken weltweit die Leitzinsen angehoben haben. Man muss der Weltwirtschaft trotz Inflation Luft zum Atmen geben und die Investoren hoffen nun, dass Fed und EZB in der kommenden Woche genau dieses Signal geben. Mittlerweile ist es Tradition am Markt, bei Krisen Aktien zu kaufen und auf das Einschreiten der Notenbanken zu hoffen. Dieses Verhalten spielt sich seit Anfang Oktober wieder ab.
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