Fundamentale Nachricht
12:48 Uhr, 22.07.2014

DAX: Lebenszeichen - US-Inflationsdaten im Fokus

Der Dax hat nach drei Verlusttagen in Folge am Dienstag einen Erholungskurs eingeschlagen. Wird der Index die Zugewinne über den Tag retten können?

Erwähnte Instrumente

  • EUR/USD
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    Aktueller Kursstand:   (FOREX)
  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (XETRA)

DAX

Gestützt von guten Vorgaben startete der deutsche Aktienmarkt nach dem schwachen Wochenbeginn freundlich in den Handel. Der DAX legte bereits zu Beginn 0,70 % auf 9.682 Punkte zu. Gegen Mittag konnte der Index die Hinzugewinne sogar noch bis knapp unter die 9.700er Marke (+0,86 %) ausbauen. Die Krisenherde Ukraine und Naher Osten bleiben zwar im Fokus der Anleger, jedoch haben sich dort über Nacht keine neuen Eskalationsstufen ergeben. Am Nachmittag rücken die Inflationsdaten in den USA auf die Agenda, die angesichts der Spekulationen über den Zeitpunkt einer Leitzinserhöhung durch die US-Notenbank Fed mit Spannung erwartet werden.

Charttechnik

Die Bullen im DAX sendeten heute wieder ein Lebenszeichen. Um das Chartbild nachhaltig zu verbessern, ist eine Wiedergewinnung der 9.800-Punkte-Marke nötig. Ein Fall unter die 9.600 Punkte könnte demgegenüber einen Test der Aufwärtstrendlinie aus dem Juni-Tief des vergangenen Jahres bei gegenwärtig rund 9.500 Punkten provozieren.

Thema des Tages

China umgarnt seine Partner in Südamerika. Staatspräsident Xi Jinping sagte während seiner Reise durch Lateinamerika Kredite in Milliardenhöhe zu. So unterzeichnete Xi mit dem venezolanischen Präsidenten Nicolas Maduro insgesamt 38 Abkommen. „Wir hauchen dieser Beziehung zwischen China und Venezuela neues Leben ein", so Xi am Montag in Caracas. Eine neue Kreditlinie über vier Milliarden US-Dollar wurde mit Schuldverschreibungen für venezolanisches Öl verrechnet. Derzeit liefert Venezuela pro Tag 524.000 Barrel Öl an China.

Auch dem angeschlagenen Argentinien greift China finanziell unter die Arme. Peking stellt dem von einer Staatspleite bedrohten Argentinien 7,5 Milliarden Dollar für Energie- und Bahnprojekte zur Verfügung. Die Kredit-Abkommen wurden bereits am Wochenende in Buenos Aires unterzeichnet. Wegen eines Schuldenstreits mit mehreren Hedgefonds kann Argentinien derzeit die Kapitalmärkte nicht ansteuern. Die Wirtschaftsdelegationen beider Länder vereinbarten zudem Geschäfte im Umfang von 1,5 Milliarden Dollar. Peking investiert auf der ganzen Welt seit Jahren massiv, um seine Versorgung mit Rohstoffen und Nahrungsmitteln sicherzustellen.

Aktien im Blick

Lufthansa-Aktien erholen sich mit einem Plus von 1,13 % etwas von ihren jüngsten Verlusten.

Apple soll laut Medienberichten 80 Mio. iPhones mit großem Display geordert haben. Die Meldungen lassen die Aktien von Zuliefern steigen - so auch bei Dialog Semiconductor. Die Titel gehen 2,30 %. nach oben.

Nordex steigen nach Aufträgen aus der Türkei um 3,84 %.

Konjunktur

Nach Angaben von Eurostat stieg der Schuldenstand der Euro-Länder gemessen am Bruttoinlandsprodukt im 1. Quartal 2014 auf 93,9 %. Das war ein deutlicher Anstieg gegenüber dem Vorquartal mit 92,7 %. Auch in der EU weitete sich die Verschuldung der öffentlichen Haushalte weiter aus und kletterte von 87,2 auf 88,0 %.

Die höchsten Verschuldungsquoten weisen Griechenland(174,1 %), Italien (135,6 %) und Portugal (132,9 %) auf. Die niedrigsten Quoten wurden in Estland (10,0 %), Bulgarien (20,3 %) und Luxemburg (22,8 %) gemessen. Deutschland lag mit 77,3 % im Mittelfeld.


Währungen

Der US-Dollar profitiert im Vorfeld der Veröffentlichung der US-Verbraucherpreise von wachsender Zinsanhebungsfantasie. EUR/USD ist angesichts dessen auf ein Fünfmonatstief bei 1,3476 gesunken, während GBP/USD ebenfalls weiter von seinem am 15. Juli 2014 bei 1,7191 erreichten Fünfeinhalbjahreshoch zurückfällt und bislang 1,7056 im Tief erreichte.

USD/CHF setzt nach schwachen schweizerischen Handelsbilanzzahlen hingegen seinen jüngsten Anstieg fort und hat bei 0,9015 ein frisches Sechswochenhoch erreicht. USD/JPY notierte nach einem leicht enttäuschenden japanischen Gesamtwirtschaftsindex bislang bei 101,57 in der Spitze.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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