DAX lässt die 10.000-er Marke hinter sich
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Erwähnte Instrumente
DAX
Die Anleger am deutschen Aktienmarkt bleiben nach dem Crash zu Wochenbeginn und der Erholung vom Vortag verunsichert. Zuletzt tendierte der DAX mit 0,50 Prozent tiefer bei 10.077 Punkten. Zur Eröffnung am Morgen lagen die Verluste allerdings noch deutlich höher. Für etwas Beruhigung sorgte die Leitzinssenkung der chinesischen Notenbank am Dienstag. Dennoch schlossen die Börsen im Reich der Mitte im Mittwochshandel wieder allesamt schwächer. „In vergangenen Phasen hatte die Euphorie über jeden Lockerungsschritt der Zentralbanken noch zu Kursgewinnen geführt. Im aktuellen Umfeld der dominierenden globalen Konjunktursorgen aber ist dieser Impuls für die Börsen nicht mehr stark genug“, erklärt Analyst Andreas Paciorek von CMC Markets das unsichere Börsenumfeld im Reich der Mitte. Von Konjunkturdatenseite dürften heute Nachmittag noch die US-Auftragseingänge der langlebigen Gebrauchsgüter im Fokus stehen.
Charttechnik
Die leicht schwächere Eröffnung im DAX wurde wieder gekauft und damit der erste Versuch der Bären, die Abwärtsbewegung nach der Erholung gestern wieder aufzunehmen, gekontert. Kursgewinne bis auf 10.200 Punkte könnten folgen, oberhalb dessen sich weiterer Spielraum ergibt. Unterhalb von 9.850 Punkten könnten die Bären jedoch ihr Comeback feiern.
Thema des Tages
Die chinesische Zentralbank kündigte gestern eine weitere geldpolitische Lockerung an, indem sie den Leitzins für Banken außerhalb der Städte von 4,85 Prozent auf 4,60 Prozent und die Mindestreserven der Geschäftsbanken von 18,50 Prozent auf 18,00 Prozent reduzierte. Der Zinssatz für Einlagen der Banken wurde um 0,25 Prozentpunkte auf 1,75 Prozent gesenkt. Einschließlich der gestrigen Beschlüsse handelt es sich um die fünfte Zinssenkung seit November 2014.
Außerdem lockerten die Währungshüter erneut die Mindestreservebestimmungen: Für die breite Masse der Großbanken fällt der Anteil der Reserven, welche die Geschäftsbanken bei der PBoC mindestens halten müssen, auf 18 Prozent. Dies entspricht einer Reduzierung von 0,5 Prozentpunkte. Theoretisch wird damit die Kreditvergabe angekurbelt, da sich die Geschäftsbanken in China günstiger refinanzieren können und wegen der gesenkten Mindestreserveforderung außerdem mehr Kredite vergeben können. Die PBoC zielt mit ihrer expansiven Geldpolitik auf die Bekämpfung der Disinflationsgefahren und hofft darauf, dass sich die zuletzt schwächelnde Wirtschaft durch die geldpolitischen Lockerungen belebt.
Aktien im Blick
ProSiebenSat.1-Aktien legen in Folge einer Kaufempfehlung durch die HSBC aktuell um 2,82 % zu.
BMW-Aktien verbilligen sich zur Stunde um 2,11 %. Anleger sorgen sich schon länger um die Geschäfte des Autobauers auf dem wichtigen chinesischen Markt.
Konjunktur
Das Wirtschaftswachstum der OECD-Länder steigt im Quartalsvergleich ersten Prognosen zufolge um 0,4 Prozent, nach einem Plus 2,0 Prozent im Vorjahr.
Das deutsche BIP dürfte im 3. Quartal um 0,4 Prozent zum Vorquartal zunehmen. Darauf deutet das Konjunkturbarometer des DIW Berlin hin. Das Wachstum wird damit wohl noch einmal robust ausfallen. Im 4. Quartal dürfte sich die Lage den DIW-Experten zufolge allerdings eintrüben. „Im Zuge der angespannten Lage im Euroraum, aber auch der Sorgen um die chinesische Wirtschaft und einer insgesamt etwas schwächeren Weltkonjunktur könnte die deutsche Wirtschaft schon bald etwas an Schwung verlieren“, sagte DIW-Konjunkturchef Ferdinand Fichtner.
Die chinesische Notenbank (PBoC) hat den Interbanken-Geldmarkt am Mittwoch mit sog. kurzfristigen Liquiditätsgeschäften in Höhe von 140 Milliarden Yuan gestützt.
Die deutsche Industrie ist pessimistischer geworden, was ihre Exporte angeht. Ihre Erwartungen trübten sich im August weiter ein. Sie sanken in einer ifo-Umfrage auf 7,4 Saldenpunkte, nach 7,7 im Juli. Das bedeutet, die Unternehmen erwarten zwar noch Zuwächse beim Exportgeschäft, jedoch in geringerem Umfang.
Währungen
EUR/USD fällt im Zuge der breiteren Bewegungen des US-Dollars weiter von seinem am Montag bei 1,1713 erreichten Zweimonatshoch zurück und notierte am Mittwoch bislang bei 1,1448 im Tief, während GBP/USD trotz starker Hypothekendaten aus Großbritannien bislang bis zutiefst 1,5646 zurückfiel.
USD/JPY macht trotz stärker als erwartet gestiegener japanischer Dienstleistungspreise ebenfalls Boden gut und notierte bislang bei 119,86 im Hoch. USD/CHF erreichte trotz eines Anstiegs des schweizerischen UBS-Konsumindikators bislang bei 0,9456 im Hoch.
USD/SEK erholt sich trotz der Tatsache, dass die Stimmung in Schweden im August sowohl in den Unternehmen als auch bei den Verbrauchern aufgehellt hat, bislang bei 8,4069 im Hoch.
Rohstoffe
Die Ölpreise haben am Mittwoch an die Erholung vom Vortag angeknüpft und etwas zugelegt. Experten sehen aber keine Trendwende. „Eine stärkere Preiserholung ist unwahrscheinlich angesichts des reichlich versorgten Ölmarktes und der Ankündigung des Iran, seine Ölproduktion nach dem Ende der Sanktionen unabhängig vom Preisniveau zu steigern“, so die Analysten bei der Commerzbank.
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