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08:30 Uhr, 11.05.2022

DAX® - Kurzfristiger Silberstreif

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  • DAX
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    Aktueller Kursstand:   (XETRA)

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Kurzfristiger Silberstreif

Nach den Kursverlusten der letzten Tage konnte sich der DAX® gestern etwas erholen. Dieser Entwicklung ist ein kleiner Hoffnungsschimmer zu verdanken, denn damit stellt das Montagstief bei 13.381 Punkte ein sog. „swing low“ dar. Solche Verlaufstiefs, welche von zwei höherliegenden Lows „eingerahmt“ werden, markieren oftmals kurzfristige Marktwendepunkte. In die gleiche Kerbe schlägt eine bemerkenswerte Konstellation in den USA. Hier waren zuletzt zwei Handelstage mit extrem hohem Abwärtsvolumen zu verzeichnen. Für mehr als eine technische Aufwärtsreaktion ist beim DAX® aber weiterhin eine Rückeroberung der 50-Tages-Linie (akt. bei 14.047 Punkten) bzw. noch besser ein Bruch des Anfang Januar etablierten Abwärtstrends (akt. bei 14.124 Punkten) vonnöten. Da die deutschen Standardwerte vom gestrigen Tageshoch bei 13.720 Punkten aber bereits wieder fast 200 Punkte abgeben mussten, gilt es, auf der Unterseite das o. g. „swing low“ zukünftig nicht mehr zu unterschreiten. Ansonsten würde die gestrige Stabilisierung verpuffen und der Blick ginge sofort wieder in Richtung Süden. Die 200-Wochen-Linie (akt. bei 13.173 Punkten) definiert dann zusammen mit der Aufwärtskurslücke von Anfang März bei 13.200/13.107 Punkten den nächsten wichtigen Rückzugsbereich.

DAX® (Daily)

Chart DAX®

Quelle: Refinitiv, tradesignal² / 5-Jahreschart im Anhang

5-Jahreschart DAX®

Chart DAX®

Quelle: Refinitiv, tradesignal²

S-K-S-Formation als Belastungsfaktor

Nach dem schlechtesten Jahresstart seit 1942 setzt der S&P 500® seine Kursschwäche im Mai bisher nahtlos fort. Charttechnisch führt diese Entwicklung zu einem Bruch der vielzitierten Haltezone aus den verschiedenen Tiefs bei 4.200/4.100 Punkten sowie zwei unterschiedlicher Fibonacci-Level (4.201/4.136 Punkte). Dadurch müssen Anlegerinnen und Anleger die Kursentwicklung des letzten Jahres als Schulter-Kopf-Schulter-Formation interpretieren (siehe Chart). Aus der Höhe der abgeschlossenen Topformation ergibt sich ein rechnerisches Abschlagspotential von rund 700 Punkten. Das skizzierte Rückschlagrisiko reicht also aus, um den langfristigen Basisaufwärtstrend seit 2011 (akt. bei 3.509 Punkten) einer Belastungsprobe zu unterziehen. Interessanterweise harmoniert die angeführte Trendlinie bestens mit dem Durchschnitt der letzten 200 Wochen (akt. bei 3.475 Punkten). Auch die quantitativen Indikatoren betonen derzeit die Risiken. Hervorheben möchten wir das Scheitern des MACD an seiner Signallinie, was in der Vergangenheit oftmals weitere Kursabschläge nach sich zog. Auf der Oberseite ist dagegen eine Negierung der diskutierten S-K-S-Formation mit einer Rückeroberung der Marke von 4.200 Punkten notwendig, um das derzeit angeschlagene Chartbild des S&P 500® zu verbessern.

S&P 500® (Weekly)

Chart S&P 500®

Quelle: Refinitiv, tradesignal² / 5-Jahreschart im Anhang

5-Jahreschart S&P 500®

Chart S&P 500®

Quelle: Refinitiv, tradesignal²

Topbildung ist ein Fakt!

„Dünnes Eis – Einbruchsgefahr inklusive“ – titelten wir Anfang Mai in Bezug auf die Amazon-Aktie (siehe „HSBC Daily Trading“ vom 2. Mai). Diese Warnung kam gerade noch rechtzeitig, denn in der Zwischenzeit ist das charttechnische Eis in Form der Kreuzunterstützung aus den Tiefs bei 2.883/2.873/2.707 USD und der 38-Monats-Linie (akt. bei 2.709 USD) tatsächlich zu Bruch gegangen. Das Abgleiten unter die angeführte Schlüsselzone lässt die seitliche Schiebezone der letzten zwei Jahre in eine Topbildung umschlagen (siehe Chart). Rein rechnerisch hält die obere Umkehr ein kalkulatorisches Abschlagspotential von rund 700 USD bereit. Damit droht perspektivisch ein Wiedersehen mit den alten Ausbruchsmarken von 2018, 2019 und 2020 bei gut 2.000 USD. Danach steckt das „Corona-Tief“ vom März 2020 bei 1.627 USD den nächsten Rückzugsbereich ab. Der geringe Abstand zwischen den Bollinger Bändern begünstigt ebenfalls einen nachhaltigen Bewegungsimpuls. Das angeschlagene Chartbild des Indexschwergewichtes Amazon stellt auch für den Gesamtmarkt einen Belastungsfaktor dar.

Amazon.com (Monthly)

Chart Amazon.com

Quelle: Refinitiv, tradesignal² / 5-Jahreschart im Anhang

5-Jahreschart Amazon.com

Chart Amazon.com

Quelle: Refinitiv, tradesignal²

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Autor: Jörg Scherer

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Über den Experten

Jörg Scherer
Jörg Scherer
Leiter Technische Analyse bei HSBC Deutschland

Jörg Scherer, Diplom-Kaufmann und Certified Financial Technician (CFTe), ist Gewinner des 2007er Awards der „Vereinigung Technischer Analysten Deutschlands“ (VTAD) und der Verfasser des kostenfreien täglichen Newsletter HSBC Daily Trading, einem der meist gelesenen Trading-Newsletter Deutschlands. Ebenfalls analysiert Jörg Scherer auf mehreren Terminen im Jahr auf Seminaren in ganz Deutschland und in Webinaren für Privatanleger und institutionellen Investoren den nationalen und internationalen Aktienmarkt, die Rentenseite, Währungspaare und Rohstoffe.

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