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08:25 Uhr, 12.09.2019

DAX® - Kursziel abgearbeitet

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  • DAX
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    Aktueller Kursstand:   (XETRA)

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Kursziel abgearbeitet

Auch gestern – und damit den sechsten Tag in Folge – gelang dem DAX® ein neues Verlaufshoch. Dabei haben die deutschen Standardwerte ein weiteres Aufwärtsgap (12.292 zu 12.318 Punkten) gerissen. Dank des eingangs beschriebenen Tageshochs bei 12.394 Punkten hat das Aktienbarometer das Anschlusspotential von rund 600 Punkten bzw. das Kursziel aus der Ende August vervollständigten Schulter-Kopf-Schulter-Formation im Bereich von 12.400 Punkten tatsächlich ohne jede Verschnaufpause abgearbeitet. Da auch der S&P 500® seine Ausbruchsmarke bei 2.944 Punkten tapfer verteidigt, steht die Börsenampel weiter auf „grün“. Die Hochs von Anfang Mai bzw. von Ende Juli bei 12.436/12.600 Punkten stecken nun die nächsten Barrieren ab, ehe das bisherige Jahreshoch (12.656 Punkte) wieder ins Blickfeld rückt. Aber auch unter Risikogesichtspunkten liefert die gestrige Kursentwicklung eine wichtige Hilfestellung. So kann die o. g. Aufwärtskurslücke als engmaschige Absicherung für tradingorientierte Anleger herangezogen werden. Strategisch fungiert indes weiter die Kombination aus dem Gap vom 5. September (12.084/78 Punkte) und der 50-Tages-Linie (akt. bei 12.052 Punkten) als markante Haltezone.

DAX® (Daily)

Trendwende oder gesundes Kräftesammeln?

„Nach Golde drängt, am Golde hängt doch alles“ lässt Goethe Margarethe in Faust I feststellen. An den Finanzmärkten schlägt sich diese Erkenntnis in dem ordentlichen Anstieg des Edelmetalls der letzten Monate nieder. Erst in den letzten Handelstagen ist dem Goldpreis ein wenig die Puste ausgegangen. „Gesunde Verschnaufpause“ oder „Trendwende“? Für Edelmetallinvestoren ist das – um bei Faust zu bleiben – derzeit die Gretchenfrage. Beginnen möchten wir unsere charttechnische Bestandsaufnahme mit den langfristigen Goldcharts. Während der letzten fünf Jahre hat das Edelmetall in schöner Regelmäßigkeit wichtige Hochs bei rund 1.370 USD ausgebildet (siehe Chart). Mit dem Spurt über diese nahezu deckungsgleichen Jahreshochs, gelang eine ganz wichtige Weichenstellung. Schließlich liegt damit auf Monatsbasis eine abgeschlossene Schulter-Kopf-Schulter-Umkehr vor. Aus der Höhe des beschriebenen Trendwendemusters ergibt sich ein kalkulatorisches Anschlusspotential von rund 300 USD. Auf dem Weg zum Ausschöpfen des diskutierten Kurspotentials definiert der Kreuzwiderstand aus den verschiedenen Tiefs bei rund 1.520 USD bzw. der Parallelen zum Aufwärtstrend seit Ende 2015 (akt. bei 1.566 USD) ein wichtiges Etappenziel (Fortsetzung unten).

Gold (Annually)

Positionierung + Sentiment: kurzfr. Hemmschuh

Vor diesem Hintergrund liefert die aktuelle Chartkonstellation Anlegern durchaus Argumente für das jüngste Durchatmen. Kurzfristig dürfte diese sogar anhalten, denn das Ausmaß an spekulativen Longpositionen befindet sich aktuell – gemessen an den jüngsten CFTC-Daten – nahezu auf Rekordhoch. Gleichzeitig ist das Gold-Sentiment derzeit bereits rückläufig. Mit anderen Worten: Das jüngste Verlaufshochs bei 1.557 USD wurde nicht mehr seitens einer verbesserten Stimmungslage bestätigt. Darüber hinaus trägt der RSI dem Goldpreisanstieg der letzten Monate mit einem Vorstoß in überkauftes Terrain Rechnung. Um die Gefahr eines strategischen Fehlausbruchs gar nicht erst aufkommen zu lassen, sollte der Goldpreis in Zukunft nicht mehr unter das Hoch von September 2017 bei 1.358 USD zurückfallen. Dieses Level markiert die Schwelle zwischen einem „gesunden Kräftesammeln“ und einer „ungesunden Trendwende“ nach Süden. Der langfristige Chartverlauf des Edelmetalls besitzt allerdings noch eine weitere Dimension: So trägt die gesamte Verschnaufpause seit dem Rekordhoch von 2011 bei 1.920 USD im langfristigen Kontext letztlich die Züge einer trendbestätigenden Korrekturflagge (siehe Chart; Fortsetzung unten).

Gold (Monthly)

Flagge + Saisonalität als strategische Kurstreiber

Im Verlauf des Jahres 2018 wurde dieses Konsolidierungsmuster sogar lehrbuchmäßig zurückgetestet. Auf Sicht der nächsten zwei bis drei Jahre lässt die beschriebene Flagge sogar auf „mehr“ als das diskutierte Anschlusspotential von 300 USD hoffen. Selbst ein Anlauf auf das zuvor angeführte Allzeithoch erscheint perspektivisch möglich. Unabhängig von diesem strategischen Blickwinkel verleihen dem Edelmetall in Anschluss an ein Luftholen auch zyklische bzw. saisonale Argumente Rückenwind. Auf Basis der Daten seit 1971 haben wir untersucht, wie sich der Goldpreis typischerweise in Vorwahljahren der USA entwickelt. Im Durchschnitt beschert das Vorwahljahr Goldinvestoren ein zweistelliges Kursplus bei einer Trefferquote von 67 % (siehe Chart). D. h., acht der zwölf Vorwahljahre seit 1971 konnte der Goldpreis mit Kursgewinnen beenden. Im Ergebnis stellt das Vorwahljahr unter saisonalen Gesichtspunkten den zweitbesten Teilabschnitt im vier Jahre umspannenden US-Wahlzyklus dar. Innerhalb dieses guten Zeitraumes sticht die 2. Jahreshälfte sogar nochmals positiv hervor, die lediglich im September/Oktober durch eine seitliche Schiebezone unterbrochen wird. Auch der Auftakt ins kommende US-Wahljahr fällt traditionell positiv aus.

Gold (Daily)

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Autor: Jörg Scherer

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Über den Experten

Jörg Scherer
Jörg Scherer
Leiter Technische Analyse bei HSBC Deutschland

Jörg Scherer, Diplom-Kaufmann und Certified Financial Technician (CFTe), ist Gewinner des 2007er Awards der „Vereinigung Technischer Analysten Deutschlands“ (VTAD) und der Verfasser des kostenfreien täglichen Newsletter HSBC Daily Trading, einem der meist gelesenen Trading-Newsletter Deutschlands. Ebenfalls analysiert Jörg Scherer auf mehreren Terminen im Jahr auf Seminaren in ganz Deutschland und in Webinaren für Privatanleger und institutionellen Investoren den nationalen und internationalen Aktienmarkt, die Rentenseite, Währungspaare und Rohstoffe.

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