DAX: Kurstreiber dringend gesucht!
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Erwähnte Instrumente
DAX
Der DAX gibt im Mittagshandel dann doch stärker nach. Zuletzt tendierte der Leitindex um 0,75 Prozent leichter bei 10.931 Punkten. Lange Zeit sah es heute Vormittag so aus, als dass sich der Aktienindex nach turbulenten Handelstagen ohne viel Radau ins Wochenende verabschieden kann. Doch stabilisierende und gar positive Impulse sind heute Mangelware. Seitens der Konjunktur gab es schwache Daten aus der Eurozone und wie erwartet ausgefallene aus Deutschland. Zudem war die Zustimmung des Athener Parlaments zu dem neuen Hilfsprogramm mit den damit verbundenen Sparauflagen keine Überraschung. Die Commerzbank traut dem DAX vorerst auch keine großen Sprünge mehr zu. Zu den bereits bestehenden Sorgen um die Wirtschaft Chinas komme durch die Abwertung des Yuan ein weiteres Risiko. All dies spreche mit Blick auf den deutschen Aktienindex in dessen saisonal ohnehin schwächerer Phase von August bis Oktober für eine fortgesetzte Konsolidierung.
Charttechnik
Die Hoffnung, die heute im DAX in der Eröffnungsphase bei den Bullen aufkam, verflog schnell. Der DAX hat nach einem Besuch der 10.995-iger Unterstützung einen Ausbruch nach unten vollzogen. Damit steht das Mittwochstief und später dann die 10.800er Unterstützung auf dem Speiseplan der Bären. Idealerweise steigt der Kurs heute schon nicht mehr über 11.100 Punkte an.
Thema des Tages
Im zweiten Quartal 2015 hat sich das Wirtschaftswachstum in Deutschland belebt. Vor allem dank eines starken Außenhandels stieg die Wirtschaftsleistung gegenüber dem Vorquartal um 0,4 Prozent, nach 0,3 Prozent in den ersten drei Monaten. Volkswirte hatten im Vorhinein mit einem Wachstum von 0,5 Prozent gerechnet. Die privaten Konsumausgaben sowie die Konsumausgaben des Staates trugen ebenfalls zum Wachstum bei, so das Statistische Bundesamt. Schwach entwickelten sich hingegen die Bruttoinvestitionen, was ein Ausdruck anhaltender Unsicherheit über die weitere Entwicklung in der Eurozone gewertet werden kann.
Risiken für die deutsche Wirtschaft bestehen vor allem im Außenhandel mit den schwächelnden Schwellenländern. „Die wirtschaftlichen Probleme Chinas haben die Abwärtsrisiken für die deutsche Wirtschaft erhöht", schreibt die Commerzbank. Das Beratungsunternehmen EY bekräftigt: „Die Wachstumsdelle in China werden einige deutsche Konzerne, die dort sehr stark engagiert sind, schmerzlich spüren." Vor allem für Autohersteller und Maschinenbauer ist China ein wichtiger Markt. Die größte Volkswirtschaft Asiens wächst so langsam wie seit 1990 nicht mehr.
Die Exportnation Deutschland profitierte im zweiten Quartal auf wieder vom schwachen Euro. Das macht Waren "Made in Germany" auf den Weltmärkten günstiger. Zudem begünstigt der niedrige Ölpreis viele Unternehmen und stärkt zugleich die Kaufkraft der Verbraucher. „Die Konjunktur kann sich derzeit auf den Konsum und den Export verlassen", kommentierte der DIHK-Hauptgeschäftsführer Wansleben. Angesichts des Zuwachses sei die DIHK-Prognose von 1,8 Prozent Wachstum für das Gesamtjahr realistisch.
Aktien im Blick
RWE geben weiter nach (-1,66%). Bereits am Vortag hatten die Aktien des Versorgers nach enttäuschenden Geschäftszahlen fast 8 Prozent an Wert verloren.
Die Aktien von Hella steigen im SDax nach Zahlen zur Stunde um 1,07 %.
Konjunktur
Das Wachstum im Euroraum hat sich im Frühjahresquartal wider Erwarten auf 0,3 Prozent abgeschwächt, wie die Statistikbehörde Eurostat mitteilte. Im ersten Quartal war die Wirtschaft noch um 0,4 Prozent gewachsen.
Im griechischen Parlament haben 222 der 297 anwesenden Abgeordneten für das neue Hilfspaket gestimmt. 64 Parlamentarier votierten mit „Nein", 11 enthielten sich. Die Situation bleibt dennoch weiterhin fragil, da Deutschland keinen Schuldenschnitt will, den IWF aber mit an Bord, dieser allerdings einen solchen Schuldenschnitt fordert. Kommende Woche muss der Deutsche Bundestag über das Hilfsprogramm abstimmen.
Währungen
Der US-Dollar bewegt sich am Freitagvormittag im Vorfeld wichtiger US-Daten mit überwiegend positiver Tendenz in nur geringen Handelsspannen. EUR/USD notiert vor Veröffentlichung der US-Erzeugerpreise und des Verbrauchervertrauens der Uni Michigan, von denen sich die Marktteilnehmer neue Hinweise einer US-Zinsanhebung bereits im September erhoffen, bislang bei 1,1122 im Tief.
GBP/USD erreichte nach einer enttäuschenden britischen Bauproduktion bislang zutiefst 1,5581. NZD/USD konsolidiert nach enttäuschenden neuseeländischen Einzelhandelsumsätzen mit negativer Tendenz (im Tief bei 0,6514) weiterhin das am 12. August 2015 bei 0,6467 erreichte Sechsjahrestief. Der polnische Zloty gibt nach Bekanntgabe einer Wachstumsabschwächung des polnischen Bruttoinlandsprodukts nach. USD/PLN notierte bislang bei 3,7653 im Hoch.
Rohstoffe
Die Ölpreise haben ihre Talfahrt am Freitag fortgesetzt. Am Freitagmorgen fiel der US-Preis im asiatischen Handel auf ein neues Sechs-Jahrestief von 41,35 Dollar. Der jüngste leichte Erholungskurs hatte bereits am Donnerstagnachmittag sein Ende gefunden.
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