DAX® Kursindex - Warnsignal 1. Güte
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Warnsignal 1. Güte
An dieser Stelle rücken wir regelmäßig den Chartverlauf des DAX®-Kursindex in den Mittelpunkt. Schließlich bilden die deutschen Standardwerte – ohne Berücksichtigung der Dividenden – einen der Schlüsselcharts schlechthin. Auf Monatsbasis steht hier ein „bearish engulfing“ zu Buche. Dieses negative Candlestickmuster dokumentiert einerseits das Scheitern an dem Barrierenbündel aus der 38-Monats-Linie (akt. bei 5.567 Punkten), dem Haussetrend seit März 2009 (akt. bei 5.586 Punkten) sowie der Nackenzone der Schulter-Kopf-Schulter-Umkehr aus dem vergangenen Jahr (rd. 5.600 Punkte). Andererseits sorgt der Schwächeanfall im Wonnemonat Mai für einen Rückfall in den alten Abwärtstrend seit Januar 2018 (akt. bei 5.249 Punkten). In der Summe dürfte die Erholung der letzten Monate ausgelaufen sein, zumal die technische Aufwärtsreaktion übergeordnet letztlich als Pullback an die Nackenzone der Toppbildung des letzten Jahres interpretiert werden muss. Aus Investorensicht sollte es deshalb in den Sommermonaten vor allem um den Erhalt des eingesetzten Kapitals gehen; besonders, wenn die Hochs des Jahres 2014 bei knapp 5.200 Punkten auch noch unterschritten werden.
DAX® Kursindex (Monthly)Versagendes Allzeithoch
Die letzten beiden Monate brachten beim Nasdaq Composite nahezu deckungsgleiche Hochs (8.176 vs. 8.165 Punkte). Gemäß der Candlestickanalyse entsteht damit ein negatives Candlestickmuster in Form eines sog. „tweezer tops“. Doch das ist nicht das einzige Ausstiegssignal, denn auf Monatsbasis ergibt sich zudem ein „bearish engulfing“ (siehe Chart). Per Saldo stellt der Spurt über das alte Allzeithoch aus dem Jahr 2018 bei 8.133 Punkten zunächst einen Fehlausbruch auf der Oberseite dar. Dieses Risiko unterstreicht auch der älteste Marktbreiteindikator überhaupt. Schließlich sendet die Advance-/Decline-Linie für die Technologiewerte das akute Warnsignal, dass die o. g. Rekordstände von einer geringeren Anzahl an Titeln getragen wurde. Eine solche negative Divergenz beim Saldo aus gestiegenen und gefallenen Aktien ist typisch für die Spätphase eines Hausseimpulses. MACD und RSI schlagen aktuell in die gleiche Kerbe, denn keiner der beiden Indikatoren bestätigt (bisher) das neue Rekordlevel im eigentlichen Chartverlauf. Die derzeit vorliegende Rückschlaggefahr stößt bei 6.545/6.448 Punkten (38-Monats-Linie, Aufwärtstrend seit 2010, Fibo-Level) auf eine erste wichtige Unterstützungszone.
Nasdaq Composite (Monthly)Neues Mehrjahrestief
Anfang Mai riss die BMW-Aktie eine Kurslücke nach unten (75,19 EUR zu 74,02 EUR), mit welcher der Bruch des Abwärtstrends seit 2018 (akt. bei 74,10 EUR) abgelehnt wurde. Seither steht der Autotitel merklich unter Druck. In der letzten Woche musste dabei sogar die extrem wichtige Haltezone aus den Tiefs vom Juli 2016 sowie vom Juni bzw. April 2013 bei 63,38/63,27 EUR preisgegeben werden. Das neue Mehrjahrestief spiegelt die Gefahr einer übergeordneten Toppbildung wider (siehe Chart), so dass letztlich ein doppeltes Ausstiegssignal entsteht. Auch auf Monatsbasis hinterlässt die jüngste Entwicklung Spuren. So macht der „rote Block“ im abgelaufenen Monat die Stabilisierung seit Jahresbeginn zunichte. Da auch die quantitativen Indikatoren (z. B. RSI, MACD) zur Vorsicht mahnen, sollten technisch motivierte Anleger das Papier aktuell meiden. Die 200-Monats-Linie (akt. bei 57,38 EUR) definiert dabei die nächste Rückzugslinie, ehe das Tief von Ende Juni (53,16 EUR) wieder auf die Agenda rückt. Nur eine schnelle Rückeroberung des Tiefs vom Februar 2016 bei 66,00 EUR würde dagegen die beschriebene Toppbildung negieren. Deshalb bietet sich diese Marke als Stopp-Loss für neue Shortengagements an.
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Autor: Jörg Scherer