DAX® Kursindex - Rebreak hinterlässt nachhaltige Bremsspuren
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Rebreak hinterlässt nachhaltige Bremsspuren
Der DAX® musste gestern die befürchtete Abwärtskurslücke (14.586 zu 14.222 Punkte) hinnehmen. Anschlussverläufe drückten das Aktienbarometer danach auf 13.807 Punkte. Unter dem Strich haben die deutschen Standardwerte damit in Rekordgeschwindigkeit das (Mindest-)Abschlagspotenzial aus der vorangegangenen Topbildung abgearbeitet und die in unserem Jahresausblick formulierte Erwartungshaltung eines Pullbacks an die alten Ausbruchsmarken bei 13.800/13.500 Punkten vollzogen. Für eine strategische Einschätzung ist ein Blick auf den DAX®-Kursindex hilfreich. Ohne Berücksichtigung der Dividenden muss bei den deutschen Standardwerten von einem „false break“ und ebenfalls einer Topbildung ausgegangen werden. Das Unterschreiten des Tiefs vom Oktober 2021 bei 6.261 Punkten wiegt schwer und markiert das Ende der Aufwärtsbewegung seit März 2020. Das gestrige Tagestief bei 5.817 Punkten lotete die nächste Schlüsselhaltezone aus. Gemeint ist die Kombination aus dem alten Abwärtstrend seit Januar 2018 (akt. bei 5.856 Punkten) und der 38-Monats-Linie (akt. bei 5.778 Punkten). Ein Bruch dieser Bastion würde die charttechnische Schieflage des DAX®-Kursindex weiter vergrößern, zumal der trendfolgende MACD gerade ein neues Ausstiegsignal liefert.
DAX® Kursindex (Monthly)
Quelle: Refinitiv, tradesignal² / 5-Jahreschart im Anhang
5-Jahreschart DAX® Kursindex
Quelle: Refinitiv, tradesignal²
Das Schlüsselniveau …
… für den S&P 500® ist und bleibt die Marke von 4.200 Punkten! Neben dem bisherigen Jahrestief (4.223 Punkte) hat das US-Aktienbarometer in diesem Dunstkreis bereits 2021 diverse markante Hoch- und Tiefpunkte ausgeprägt. Unterhalb dieser Bastion müssten Anlegerinnen und Anleger zudem von einer Trendwende und einer oberen Umkehrformation ausgehen. Vor diesem Hintergrund war das gestrigen Gegendrehen essentiell. Schließlich eröffnet ein nachhaltiger Bruch der Marke von 4.200 Punkten ein rechnerisches Abschlagspotential von knapp 600 Punkten. Bei einer negativen Weichenstellung definiert die Parallele zum kurzfristigen Abwärtstrend (akt. bei 4.047 Punkten) ein erstes Etappenziel. Ein weiteres ergibt sich aus einem beliebten Verfahren der Technischen Analyse – dem sog. „measured move“. Dabei wird das Ausmaß einer bestimmten Bewegung gemessen und im Anschluss ein zweiter Kursimpuls in gleicher Größenordnung unterstellt. Im konkreten Fall ergibt diese Vorgehensweise ein Abschlagspotential von 596 Punkten (4.819 – 4.223 Punkte). Abgezogen vom zwischenzeitlichen Erholungshoch von Anfang Februar (4.595 Punkte) ergibt sich ein zweites Anlaufziel fast exakt bei 4.000 Punkten. Der Übergang in den Abwärtstrendmodus ist derzeit eine sehr reale Gefahr.
S&P 500® (Daily)
Quelle: Refinitiv, tradesignal² / 5-Jahreschart im Anhang
5-Jahreschart S&P 500®
Quelle: Refinitiv, tradesignal²
Flagge als Teil einer großen Bodenbildung
„Diesen Signalgeber sollten Sie kennen“, titelten wir Ende Januar in Bezug auf die Yamana-Aktie (siehe „HSBC Daily Trading“ vom 27. Januar). Gemeint war damals der Kreuzwiderstand aus der 38-Wochen-Linie (akt. bei 4,25 USD) und der oberen Begrenzung der seit August 2020 bestehenden Korrekturflagge (akt. bei 4,34 USD). Die angeführten Hürden hat der Titel mittlerweile übersprungen – eine positive Weichenstellung, aus der bereits Kapital geschlagen wird. Zusätzlicher Rückenwind kommt von verschiedenen Indikatoren. Hervorheben möchten wir das neue MACD-Kaufsignal sowie die Bodenbildung im Verlauf der Relativen Stärke (Levy). Das Hoch vom Juni 2021 bei 5,44 USD definiert derzeit das nächste Etappenziel. Die abgeschlossene Flaggenkonsolidierung lässt langfristig sogar auf ein Wiedersehen mit dem Mehrjahreshoch vom Sommer 2020 bei 7,02 USD hoffen. Dank der jüngsten Kurssteigerungen gewinnt auch das Szenario einer „großen Bodenbildung“ seit 2014 mehr und mehr an Konturen. Abgeschlossen wäre die riesige untere Umkehr allerdings erst bei einem Spurt über das o. g. Hoch bei 7,02 USD. Den Stop-Loss für bestehende Engagements können Anlegerinnen und Anleger indes auf das Niveau des Novemberhochs (4,63 USD) nachziehen.
Yamana Gold (Weekly)
Quelle: Refinitiv, tradesignal² / 5-Jahreschart im Anhang
5-Jahreschart Yamana Gold
Quelle: Refinitiv, tradesignal²
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Autor: Jörg Scherer