Kommentar
08:30 Uhr, 14.01.2019

DAX® Kursindex - Diese Widerstände sollten Sie kennen

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    Aktueller Kursstand:   (XETRA)

Diese Widerstände sollten Sie kennen

Die erste Ausgabe des "HSBC Daily Trading" nach der Veröffentlichung unseres Jahresausblicks möchten wir zu einer Bestandsaufnahme nutzen. Interessant ist aktuell ein Detail im Kursindex der deutschen Standardwerte. Ohne Berücksichtigung der Dividenden wurde das kalkulatorische Abschlagspotential der im letzten Jahr vielfach beschriebenen Schulter-Kopf-Schulter-Formation von 4.800 Punkten (Verlaufstief bei 4.733 Punkten) lehrbuchmäßig abgearbeitet. Die Erholung im noch kurzen Jahresverlauf überrascht deshalb nicht. Mehr als eine technische Reaktion kann bisher jedoch nicht konstatiert werden. Dafür müsste der Kursindex schon den Baissetrend seit Beginn des vergangenen Jahres (akt. bei 5.575 Punkten) überwinden oder wenigstens in den ehemaligen Aufwärtstrend seit 2009 (akt. bei 5.384 Punkten) zurückkehren. Ohne den skizzierten Befreiungsschlag bleibt das Investorenmotto weiterhin: „sell the rallies“. Da die Mehrzahl der Investoren vermutlich doch besser mit dem DAX-Performanceindex vertraut ist, hier noch die dortigen kurzfristigen Widerstände. Ein dickes Brett stellt bereits die Kombination aus der 38-Tages-Linie, der Parallelen zum Abwärtstrend seit Januar 2018 (akt. bei 10.966/10.992 Punkte) sowie den Tiefs vom November/Oktober bei 11.009/11.051 Punkten dar.

DAX® Kursindex (Monthly)

Die Kurve bekommen?

Die Unterstützungszone bei gut 60 EUR besitzt für uns eine ganz besondere Relevanz. Auf diesem Niveau fällt die 200-Monats-Linie (akt. bei 61,40 EUR) mit verschiedenen horizontalen Unterstützungen sowie einem Fibonacci-Cluster aus zwei unterschiedlichen Retracements (60,73/60,60 EUR) zusammen. Bei der Auswahl strukturierter Produkte sollten Anleger diese charttechnische Bastion unbedingt berücksichtigen. Das beschriebene Haltebündel ist u. E. prädestiniert, um eine Gegenbewegung einzuleiten. Einen wichtigen Hinweis in diese Richtung liefert derzeit die Umsatzentwicklung. Seit August 2018 fällt das Volumen, d. h. das jüngste Low bei 58,34 EUR wurde mit rückläufigen Umsätzen erreicht. Die klassische Forderung, wonach das Volumen einen Trend bestätigen sollte, ist also nicht mehr erfüllt. Gleichzeitig hat der trendfolgende MACD gerade auf historisch niedrigem Niveau ein neues Einstiegssignal generiert. Wenn Anleger zudem den Abwärtsimpuls von April 2015 bis 2016 mit der jüngsten Verkaufswelle von Juni 2017 bis Dezember 2018 vergleichen, dann sind alle Anforderungen an eine klassische „measured move“-Bewegung erfüllt. Schließlich brachten beide Baissen jeweils Abschläge von rund 62 EUR.

Bayer (Weekly)

Mögliches Doppeltopp?

Extrem spannend gestaltet sich derzeit der Kursverlauf des Währungspaars USD/BRL. Zunächst einmal liegt diese Feststellung an den beiden Kursspitzen von 2015 und 2018 bei 4,25 BRL bzw. 4,21 BRL, welche aus Sicht des Monatscharts die Option auf Ausprägung eines klassischen Doppeltopps bieten. Für ein zusätzliches Ausrufezeichen sorgt in diesem Zusammenhang, dass die beiden angeführten Hochs gut mit dem alten Rekordstand aus dem Jahr 2002 (4,01 BRL) harmonieren. Neben der Charttechnik signalisieren auch verschiedene Indikatoren die nachlassenden Aufwärtskräfte des Greenback im Vergleich zum brasilianischen Real. Sowohl der RSI als auch der MACD weisen eine mehrjährige negative Divergenz aus. Vor diesem Hintergrund sollten Anleger den Aufwärtstrend seit 2011 im Auge behalten. Ein Bruch dieser Trendlinie (akt. bei 3,72 BRL) dürfte eine Ausdehnung der jüngsten USD-Konsolidierung nach sich ziehen. Die 38-Monats-Linie (akt. bei 3,46 BRL) bzw. die Tiefpunkte der letzten drei Jahre bei rund 3,10 BRL definieren dann die nächsten Rückzugslinien. Unterhalb der zuletzt genannten Signalmarke wäre dann auch die diskutierte Toppbildung tatsächlich Realität.

USD/BRL (Monthly)

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Autor: Jörg Scherer

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Über den Experten

Jörg Scherer
Jörg Scherer
Leiter Technische Analyse bei HSBC Deutschland

Jörg Scherer, Diplom-Kaufmann und Certified Financial Technician (CFTe), ist Gewinner des 2007er Awards der „Vereinigung Technischer Analysten Deutschlands“ (VTAD) und der Verfasser des kostenfreien täglichen Newsletter HSBC Daily Trading, einem der meist gelesenen Trading-Newsletter Deutschlands. Ebenfalls analysiert Jörg Scherer auf mehreren Terminen im Jahr auf Seminaren in ganz Deutschland und in Webinaren für Privatanleger und institutionellen Investoren den nationalen und internationalen Aktienmarkt, die Rentenseite, Währungspaare und Rohstoffe.

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