DAX® Kursindex - Die entscheidende Schaltstelle des Jahres
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Die entscheidende Schaltstelle des Jahres
Die internationalen Aktienmärkte sind erfolgreich in das Jahr 2019 gestartet. Vor allem mit Blick auf den heimischen DAX® sind wir immer noch zurückhaltend. Möglicherweise zu zurückhaltend? Um diese Frage zu beantworten, werden wir uns heute den charttechnischen Perspektiven der deutschen Standardwerte ausführlicher als sonst widmen. Einer objektiven und sachlichen Analyse tragen wir Rechnung, indem wir ohne jede Form von Voreingenommenheit zwei konkrete Szenarien aufzeigen werden. Beginnen möchten wir unsere Sonderanalyse mit dem Blick auf den DAX®-Kursindex – also den Kursverlauf ohne Berücksichtigung der Dividenden. Anders als im bekannteren Performanceindex wurde hier das Kursziel der im letzten Jahr vervollständigten Schulter-Kopf-Schulter-Formation von rund 4.800 Punkten vollständig ausgeschöpft. Zu Jahresbeginn hat das Aktienbarometer zudem zwei „inside months“ ausgeprägt. Der größte Verkaufsdruck wurde demnach inzwischen abgearbeitet. Dennoch muss übergeordnet weiter von einem intakten Abwärtstrend (akt. bei 5.442 Punkten) ausgegangen werden. In diesem Dunstkreis verlaufen darüber hinaus die 38-Monats-Glättung (akt. bei 5.538 Punkten) sowie die Nackenlinie der o. g. oberen Umkehr (Fortsetzung siehe unten).
DAX® Kursindex (Monthly)Endspiel: make or break!
Die oben angeführten gleichermaßen massiven wie entscheidenden Hürden stellen die ideale Überleitung zum Wochenchart des DAX®-Performanceindex dar. Schließlich befindet sich auch die für Investoren vertrautere Variante des deutschen Aktienbarometers in einer „stuck in den middle“-Situation im charttechnischen Niemandsland zwischen charttechnischen Schlüsselmarken. Gemeint ist auf der Oberseite die Widerstandszone aus der 200-Wochen-Linie (akt. bei 11.468 Punkten), dem Abwärtstrend seit Juni 2018 (akt. bei 11.601 Punkten), der Nackenzone der im letzten Jahr vervollständigten S-K-S-Formation bei rund 11.700 Punkten sowie der Glättung der letzten 38 Wochen (akt. bei 11.663 Punkten; siehe Chart). Da den DAX® zudem das 38,2 %-Fibonacci-Retracement des gesamten Abwärtsimpulses seit Januar vergangenen Jahres (11.547 Punkte) ausbremst, kann die Erholungsbewegung seit Ende 2018 (bisher) als klassische Bärenmarktrally interpretiert werden. Um die Perspektiven der deutschen Standardwerte also nachhaltig zugunsten der Bullen zu drehen, ist ein Sprung über die o. g. Hürden zwingende Ausgangsvoraussetzung. Die beiden konkreten Szenarien für den weiteren Jahresverlauf möchten wir anhand des Tagescharts aufzeigen, d. h. wir brechen die Zeitebene weiter runter (Fortsetzung siehe unten).
DAX® (Weekly)Doppelte S-K-S-Formation …?
Die entscheidenden Barrieren nach Norden lassen sich auch auf Tagesbasis identifizieren. Abgerundet wird der auf diesem Niveau entstehende Kumulationswiderstand durch die aktuell bei exakt 11.800 Punkten verlaufende 200-Tages-Linie. Die Dimension und Relevanz der Zone zwischen 11.600 und 11.800 Punkten lässt sich noch an einem weiteren potenziellen Kursmuster festmachen. So definieren die Tiefs von Oktober und Dezember vergangenen Jahres sowie das Tief vom Februar möglicherweise eine inverse Schulter-Kopf-Schulter-Formation (siehe Chart). Die Nackenzone der diskutierten Bodenbildung fällt also exakt mit dem Pendant der oberen S-K-S-Umkehr des vergangenen Jahres zusammen. Die Bedeutung eines Spurts über den gleitenden Durchschnitt der letzten 200 Tage kann deshalb gar nicht überschätzt werden. Schließlich eröffnet sich im Erfolgsfall ein rechnerisches Anschlusspotential von rund 1.400 Punkten, welches perspektivisch zu einem kalkulatorischen Kursziel von rund 13.000 Punkten führt. Ein Ausbruch auf der Oberseite ist aber alles andere als ein Selbstläufer. Deshalb müssen Investoren auch das Negativszenario auf dem Radarschirm haben (Fortsetzung siehe unten).
DAX® (Daily)… oder eher eine „bearishe“ Flagge?
Besonders hervorheben möchten wir dabei die Kreuzunterstützung aus dem ehemaligen Abwärtstrend seit Juli vergangenen Jahres (akt. bei 11.408 Punkten) sowie dem Erholungstrend seit Ende Dezember 2018 (akt. bei 11.372 Punkten). In den Kursbereich zwischen diesen beiden Trendlinien fällt auch das jüngste Verlaufstief vom 8. März (11.405 Punkte). Ein Abgleiten des DAX® unter die angeführte Kreuzunterstützung lässt die Bären das Börsenzepter wieder übernehmen, denn dann müsste die gesamte Aufwärtsreaktion der letzten Wochen unter dem Strich als „bearishe“ Flagge interpretiert werden (siehe Chart). Über das Etappenziel aus den verschiedenen Hoch- und Tiefpunkten sowie der 50 %-Korrektur des Erholungsimpulses seit dem 27. Dezember bei rund 11.000 Punkten dürfte der Weg dann in Richtung einer Belastungsprobe des letztjährigen Jahrestiefs (10.276 Punkte) vorgezeichnet sein. Nüchtern betrachtet, und losgelöst von unserer vorsichtigen Erwartungshaltung zu Jahresbeginn, befinden sich die deutschen „blue chips“ aktuell an einer wichtigen Weggabelung. Die Alternativen sind ein sehr freundliches Gesamtjahr einer-, und einem vollständigen Verspielen der Erholung seit dem Jahreswechsel andererseits. Das DAX®-Motto lautet derzeit deshalb: „make or break“!
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Autor: Jörg Scherer