DAX kühlt sich ab – Fitch-Herabstufung der USA als willkommener Anlass
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Die Herabstufung der Kreditwürdigkeit der USA durch die Ratingagentur durch Fitch ist aus psychologischer Sicht ein kurzfristiger Dämpfer für die Börse. Wirklich verändern wird sich dadurch nichts. Die Liquidität der US-Staatsanleihen ist unangefochten hoch. Große Versicherer und Fonds werden vielleicht minimale Anpassungen vornehmen, aber signifikant werden diese nicht sein. Sie können nicht einfach frei in andere Staatsanleihen wechseln, ähnlich wie ein Zug, der nicht einfach auf ein anderes Gleis springen kann. Die Alternativen sind schlicht nicht vorhanden.
Das von Fitch aber gerade die „Erosion der Regierungsführung“ als Grund genannt wird, ist ein Tiefschlag für die Regierung Biden, die sich den Wirtschaftsaufschwung mit dem Begriff „Bidenomics“ selbst auf die eigene Fahne schreibt. Aber was Fitch ansonsten sagt, ist an den Börsen längst ein Ärgernis geworden. Die wiederholten Streitigkeiten um die Schuldenobergrenze und Last-Minute-Lösungen wirken wie ein Flickwerk, das Vertrauen in die Fiskalpolitik untergräbt. Gerade jetzt, wo die Fed die Leitzinsen so schnell wie nie zuvor angehoben hat, wirkt die Defizitzunahme unter der Biden-Regierung für andere Länder eher befremdlich.
Die damit aufgekommene Schwäche des Deutschen Aktienindex mag auf den ersten Blick dramatisch erscheinen, ist jedoch technisch gesehen neutral. Der Markt ist von einem Rekordhoch heruntergekommen und dabei sind solche Gewinnmitnahmen normal, sie läuten nicht unbedingt eine Trendwende ein. In einem Bullenmarkt klettert der Index oft langsam und stetig. Der unauffällige Anstieg wird durch abrupte Abkühlungen unterbrochen, die im Verhältnis stärkere, kurzfristig steil abwärts gerichtete Kursbewegungen mit sich bringen.
Was wir im DAX bisher sehen, einschließlich der aktuellen Korrektur, ist typisch für einen Bullenmarkt. Die Wiederbelebung, die irgendwann kommen wird, könnte die nächste Zutat für eine Trendwende liefern, sollte damit kein neues Rekordhoch erreicht werden. Doch das wäre nur der nächste Schritt. Aktuell ist der Aufwärtstrend im DAX intakt. Dazu gehört auch, dass sich die Kurse gelegentlich abkühlen, alles andere wäre ungesund.
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